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Wirtschaft
Kurzarbeit trotz Umsatzrekord: Diesem Getränkehersteller macht der Klimawandel zu schaffen
Ein Hersteller von Schaumwein hat jüngst Kurzarbeit angemeldet. Die Gründe sind allerdings nicht wirtschaftlicher Natur. Um welchen Hersteller es sich handelt, erfahren Sie in diesem Artikel.
freixenet_kurzarbeit.jpeg       -  Eine Dürre in Katalonien erschwerte die Herstellung von Schaumweinen.
Foto: Sebastian Gollnow, dpa | Eine Dürre in Katalonien erschwerte die Herstellung von Schaumweinen.
Ann-Katrin Hahner
 |  aktualisiert: 02.05.2024 05:57 Uhr

Wegen einer schweren Dürre in Katalonien sieht sich ein führender Hersteller von Schaumweinen gezwungen, Kurzarbeit anzumelden - und das, obwohl das Unternehmen einen weltweiten Umsatzrekord eingefahren hat. Betroffen sind von der Kurzarbeit mehr als 600 Beschäftigte. 

Übrigens: Kurzarbeit ist nicht immer gleichgestellt mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Allerdings zeigt sich in der deutschen Einzelhandels- und Lebensmittelbranche eine besorgniserregende Tendenz zur Insolvenz bei traditionellen Unternehmen. Ein bekannter Edeka-Lieferant musste kürzlich Insolvenz anmelden, parallel dazu geht es bei einer großen Bäckerei-Kette um die Zukunft ihrer Filialen. Auch ein renommierter Süßwarenhersteller ist in wirtschaftliche Schieflage geraten. 

Kurzarbeit trotz Umsatzrekord: Diesem Getränkehersteller macht der Klimawandel zu schaffen

Freixenet, ein führender Hersteller von Schaumwein, sieht sich aufgrund der anhaltenden, schweren Dürre in Katalonien gezwungen, in Spanien ab Mai Kurzarbeit einzuführen. Dies teilte eine Unternehmenssprecherin jüngst der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Die Maßnahme betrifft bis zu 615 Beschäftigte und ist Teil von Unternehmensbemühungen, Entlassungen zu vermeiden. Die Dürre, die als die gravierendste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Katalonien gilt, hat zu einem signifikanten Rückgang der Traubenernte geführt.

Katalonien hat bereits seit 2021 mit extremem Wassermangel zu kämpfen. Die Traubenernte für den spanischen Schaumwein Cava in Katalonien sei laut der Sprecherin 2023 je nach Gebiet um bis zu mehr als 45 Prozent zurückgegangen. Die Branche rechne mit einem Ausfall von rund 80 Millionen Flaschen Cava. Das wäre etwa ein Drittel der gesamten Cava-Produktion in Spanien, bezogen auf die Ernte des vergangenen Jahres, schreibt die dpa

Trotz dieser Herausforderungen hat das deutsch-spanische Unternehmen und Mutter von Freixenet, Henkell Freixenet kürzlich einen weltweiten Umsatzrekord von 1,48 Milliarden Euro für das Jahr 2023 gemeldet, ein Anstieg um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen hat auf die Krise mit Preisanpassungen reagiert und trotz der schwierigen Bedingungen, darunter Rohstoffknappheit und gestiegene Kosten, schwarze Zahlen geschrieben. Einen detaillierten Gewinn teilt das Unternehmen als Sekt-, Wein- und Spirituosen-Sparte der Geschwister Oetker Beteiligungen KG traditionell nicht mit. Die weitere Entwicklung der Kurzarbeit und deren Auswirkungen auf die Mitarbeiter und die Produktion sollen zukünftig von den klimatischen Bedingungen in der Region abhängig gemacht werden. (mit dpa-Material)

Übrigens: Die Insolvenzwelle in Deutschland rollt weiter. Ein deutscher Kult-Hersteller steht vor ungewisser Zukunft nach der Bekanntgabe seiner Insolvenz, während ein bekannter Möbel-Riese zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit in finanzielle Schieflage geraten ist. Zusätzlich löst die Insolvenz eines Aldi-Zulieferers Besorgnis über die Verfügbarkeit bestimmter Produkte aus. 

 
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