Die meisten werden es kennen: Man ist unterwegs und will ein Youtube-Video anschauen oder würde gerne nachsehen, wo die nächste gute Pizzeria ist. Der Blick auf das Handy aber löst Frustration aus. Man hat keinen Empfang, oder das Datenvolumen für den Monat ist schon verbraucht. In diesem Moment sehnt man sich nach hause, wo man WLAN hat und ohne das nervige mobile Netzwerk auskommt. Genau für dieses Problem gibt es WLAN-Finder-Apps.
Denn warum muss man dafür eigentlich zuhause sein? Heutzutage haben die meisten Cafés, Restaurants und teilweise sogar Einkaufsläden WLAN-Hotspots. Auch an vielen öffentlichen Plätzen gibt es mittlerweile WLAN. Manche Verbindungen sind kostenlos und passwortgeschützt, andere sind kostenpflichtig aber frei zugänglich. Nur gibt es da ein Problem: Wie findet man das nächstbeste WLAN? Hierfür gibt es viele Möglichkeiten. Man könnte natürlich einfach sein Smartphone die WLAN-Verbindungen in der Nähe finden lassen. Allerdings bietet diese Funktion nur grundlegende Einstellungen, nicht passwortgeschützte Hotspots zu finden ist eher unwahrscheinlich. WLAN-Finder-Apps sind hierbei deutlich raffinierter.
Kostenloses WLAN finden: Das können die Apps
Denn die WLAN-Finder-Apps zeigen einem nicht nur WLAN-Hotspots in der direkten Umgebung an, wie es auch die WLAN-Funktion jedes Handys kann. Zum Einen haben viele der Apps ganze Hotspot-Karten, die man, wenn man mit dem Internet verbunden ist, herunterladen und dann im Funkloch verwenden kann, um einen Hotspot zu finden.
Der wichtigste Unterschied ist jedoch der Crowdsourcing-Aspekt der Apps. Benutzer der Apps laden dort nicht nur Bewertungen über Signalstärke, Sicherheit, Marke und weiteres der Hotspots hoch, sie teilen auch die Zugangsdaten für den Zugriff. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber der herkömmlichen WLAN-Suchfunktion des Smartphones.
WLAN-Finder-Apps: Welche Apps taugen etwas, um kostenloses WLAN zu finden?
Das einzige Problem: In den verschiedenen App-Stores gibt es unzählige Apps, die versprechen, zuverlässig WLAN-Hotspots zu finden. Einige zeigen allerdings nur veraltete Karten an, mit Hotspots, die es überhaupt nicht mehr gibt oder geben falsche Zugangsdaten an. Auch in Sachen Datenschutz ist das Ganze nicht unproblematisch. Die App "WiFi Finder" galt etwa jahrelang als eine der besten WLAN-Finder-Apps auf dem Markt, bis sie 2019 in Schwierigkeiten geriet, weil herauskam, dass die App private WLAN-Zugangsdaten veröffentlichte. Es gilt also: Augen auf bei der App-Wahl! Hier sind einige Tipps für gute WLAN-Finder-Apps.
Kostenfreies WLAN mit Wi-Fi Map
Die kostenlose App Wi-Fi Map hat aktuell die Zugangsdaten zu mehr als 150 Millionen WLAN-Hotspots weltweit. Die interaktive Karte der App zeigt die aktiven Hotspots mitsamt Zugangsdaten in der Umgebung an. Die meisten Karten können auch heruntergeladen und dann offline verwendet werden, sodass ein Funkloch nicht zu einem Problem wird.
Wer mithelfen möchte, kann sich auch kostenlos registrieren und selbst neue WLAN-Hotspots eintragen, Zugangsdaten hinzufügen oder veraltete Passwörter aktualisieren. Wi-Fi Map hat mehr als 100 Millionen Nutzer, die alltäglich neue WLAN-Hotspots weltweit vermerken. Die App gibt es sowohl für iOS-Handys als auch für Android-Geräte. Ein kostenpflichtiges Abbonement bietet den Nutzerinnen und Nutzern noch mehr Funktionen und Vorteile.
Mit Instrabridge kostenlos im WLAN-Hotspot surfen
Instabridge ist eine der größten WLAN-Finder-Apps und beruht, genau wie Wi-Fi Map, auf Crowdsourcing. Die App ist kostenlos und im Apple- sowie Android-App-Store erhältlich. Mit Instabridge kann man sich automatisch mit kostenlosen WLAN-Hotspots verbinden, wenn man unterwegs ist. Die automatische Verbindungsherstellung ist ein Vorteil gegenüber anderen Apps, bei denen Hotspots meistens manuell ausgewählt werden müssen. Ähnlich wie bei Wi-Fi Map können auch auf Instabridge Karten heruntergeladen werden, um offline verwendet zu werden.
SpeedSpot Wi-Fi Finder sortiert WLAN-Hotspots nach Geschwindigkeit
Die App SpeedSpot Wi-Fi Finder bietet eine Funktion an, die sie von den anderen WLAN-Finder-Apps unterscheidet: Sie ordnet die Hotspots in der Umgebung gemessen an deren Geschwindigkeit. Damit lässt sich das häufige Problem mit WLAN-Hotspots, die schwache Signalstärke und zeitlupenartige Geschwindigkeit, gut umgehen. Farbcodierte Symbole neben den verschiedenen Hotspots, die wie bei anderen Apps auf einer Karte angezeigt werden, zeigen den Nutzerinnen und Nutzern an, welche Aktionen mit der Stärke des jeweiligen WLANs ausgeführt werden können.
Neben dieser Besonderheit bietet die App auch die üblichen Funktionen einer WLAN-Finder-App an: Eine interaktive Karte, die auch heruntergeladen und dann offline genutzt werden kann, Zugangsdaten und Passwörter zu den verschiedenen Hotspots und die Möglichkeit, Hotspots nach Veranstaltungsorten zu filtern, wie etwa Café, Restaurant oder Geschäft.
Die App ist kostenlos, bietet allerdings bei dem Abschließen eines kostenpflichtigen Abonnements weitere Funktionen an. Sie ist nur im Google Play Store erhältlich. Allerdings gibt es die App Wi-Fi Finder + Map im Apple-App-Store, die auf der Datenbank von SpeedSpot Wi-Fi Finder basiert und die fast gleichen Funktionen bietet. Einige der Funktionen sind jedoch kostenpflichtig.
WLAN-Finder-Apps für den Laptop: WLAN finden per Web-App
Während es sich bei den zuvor genannten Apps um Smartphone-Apps gehandelt hat, gibt es auch sogenannte Web-Apps, die am Laptop die gleiche Funktion erfüllen. Etwa die App Wi-Fi Space. Im Grunde funktioniert sie genau wie die anderen beschriebenen Apps, nur eben am Laptop und nicht nur auf dem Handy. WLAN-Hotspots in der Umgebung werden angezeigt und außerdem zusätzliche Informationen zu den Veranstaltungsorten geteilt: Gibt es Steckdosen, ist es laut, darf man lange bleiben? Alles Fragen, die beim unterwegs Arbeiten mit dem Laptop essenziell sind. Die App ist kostenlos erhältlich.
WLAN-Finder-Apps: Eine Erleichterung im Alltag
Die hier beschriebenen Apps sind alle eine große Hilfe im Alltag und können einem auf Reisen gut und gerne aus der Patsche helfen. Wer also demnächst einen Urlaub geplant hat, bei dem die Internetverbindung vielleicht nicht immer gegeben sein könnte, dem sei geraten, eine der WLAN-Finder-Apps herunterzuladen und sich auf diese Eventualität vorzubereiten.
Aber auch im Alltag schaden die Apps nicht. Denn erst wenn die Internetverbindung einmal weg ist, realisiert man, wie abhängig man mittlerweile davon geworden ist. Deshalb: Vorsicht ist besser als Nachsicht.