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Königsbrunn
Königsbrunnerin gegen Tierschutzverein Attis: Emotionen kochen über
Nach der Berichterstattung über die Königsbrunnerin, die ihren Kater nicht zurückbekommt, melden sich Leserinnen und Leser mit emotionalen Beiträgen zu Wort.
Computer.jpeg       -  Viele Leserinnen und Leser haben online ihre Meinung zur Königsbrunnerin und ihrem Kater kundgetan.
Foto: Jochen Lübke, dpa (Symbolbild) | Viele Leserinnen und Leser haben online ihre Meinung zur Königsbrunnerin und ihrem Kater kundgetan.
Jana Korczikowski
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:04 Uhr

Täglich erreichen die Redaktion eine Vielzahl von Leserbriefen - in den sozialen Medien werden fleißig Kommentare veröffentlicht. Das Thema, das die Gemüter gerade erregt: Eine über 80-Jährige Königsbrunnerin hatte während ihres Reha-Aufenthalts ihren Kater dem Tierschutzverein Attis übergeben, der schnell eine Pflegestelle für das Tier gefunden hatte. Aus mehreren Gründen, über die unsere Zeitung berichtete, entschied Attis, den Kater bei der neuen Stelle zu lassen und nicht mehr der Besitzerin zurückzugeben. Das lässt die Gefühle mancher Leser überkochen.

"Geht gar nicht, die arme Frau!", findet eine Facebook-Nutzerin. "Das Einzige, was diese Dame noch hätte, wäre ihre Katze, die ihr Freude bereitet. Und nun muss sie leiden, weil sie das Letzte, was ihr blieb, nicht mehr haben darf", lautet ein weiterer Facebook-Kommentar einer Leserin. Sie appelliert an den Verein: "Gebt ihr die Katze zurück, es wird doch jemand da sein, der sich um die Dame und deren Katze kümmert." 

Eine Gersthoferin, die selbst aktives Mitglied in diesem Verein war, ist ähnlicher Meinung. "Die alte Dame war recht, solange es ihr gesundheitlich gut ging. Ihr jetzt nach dem Tod ihres Mannes auch noch den geliebten Kater wegzunehmen, ist unmenschlich und grausam. Soll sie jetzt an ihrer (Alters-) Einsamkeit zugrunde gehen?" Sie bezeichnet die Ehrenamtlichen als "gefühllose Egoisten".

Viele Leser aus dem Kreis Augsburg stehen hinter der Entscheidung von Attis

Es gibt aber auch andere Stimmen. Viele Leserinnen und Leser stehen hinter der Entscheidung des Tierschutzvereins. "Jeder Mensch mit etwas Tierliebe sollte sich eingestehen, dass, wenn die Nachbarn sich dauerhaft um den Kater kümmern müssen, weil die Frau im Krankenhaus oder auf Reha ist und nicht in der Lage ist, ihm seine notwendige Medizin zu geben, es zum Wohl des Tieres keinen Sinn mehr hat", findet eine Facebook-Nutzerin. Eine Leserin kommentiert: "Man muss einfach auch mal soweit sein, zu sagen: ok, das wars, ich tue keinem Tier mehr an, dass nach ein paar Jahren dieses wieder vermittelt werden muss, weil ich ins Pflegeheim komme oder gestorben bin". Auch ein männlicher Leser schreibt, er könne kein Fehlverhalten von Attis erkennen: "Es ist purer Egoismus, sich ein Tier anzuschaffen, wohl wissend, dass ich es ohne Hilfe nicht schaffe." 

Königsbrunner bekommt Kater nicht zurück: Geschichte hat zwei Seiten

Es gibt aber auch ausgewogene Kommentare, die beide Seiten der Geschichte nachvollziehen können. Ein Schwabmünchner hat mit seiner Frau "nur sehr gute Erfahrungen mit Attis in Augsburg" gemacht, als sie eine schwierige Katze vom Verein übernahmen. Er schreibt auch: "Wir können aber auch die Verlustgefühle der über 80-jährigen Frau verstehen, für welche ihr Kater den wohl noch einzigen verbleibenden emotionalen Bezugspunkt in ihrem Leben darstellt." Ein anderer Leser kommentiert unter dem Online-Artikel: "Menschlich ist es immer eine gewisse Tragödie, aber ein Tier ständig hin und her zu schieben (...), ist ja auch nicht das Richtige." Man müsse in so einem Fall als Erstes an das Wohl des Tieres denken, so schmerzlich das auch sei.

Ein Kommentator schreibt auf unserer Internetseite besonnene Worte, mit denen man einen Strich unter die Geschichte ziehen könnte: "Man sollte immer darauf achten, dass nicht zu viel Sentimentalität in eine Sache gebracht wird, auch wenn dies nachvollziehbar ist." 

 
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