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König Charles wurde vor einem Jahr gekrönt: So turbulent war das Jahr für die Royals
Der britische König Charles III. ist vor einem Jahr gekrönt worden. Wie das turbulente erste Jahr nach der Zeremonie für ihn und seine Familie verlief.
Krönung von König Charles III.       -  Da waren sie endlich König und Königin: Am 6. Mai 2023 folgte Charles III. seiner Mutter, Königin Elizabeth II. auf den britischen Thron. Seine Frau Camilla wurde zeitgleich zur Königin gekrönt.
Foto: Owen Humphreys/PA Wire, dpa | Da waren sie endlich König und Königin: Am 6. Mai 2023 folgte Charles III. seiner Mutter, Königin Elizabeth II. auf den britischen Thron. Seine Frau Camilla wurde zeitgleich zur Königin gekrönt.
Ann-Katrin Hahner
 |  aktualisiert: 06.05.2024 15:20 Uhr

Vom "ewigen Erben" zum ältesten, gekrönten König, den die britische Monarchie je gesehen hat: Im September 2022 bestieg Charles III. nach dem Tod seiner Mutter, Elizabeth II., den britischen Thron. Am 6. Mai 2023 folgte die Krönungsfeier in Westminster Abbey. Ein Jahr ist also vergangen, seitdem Charles III. und seine Frau, Königin Camilla, in komplett royaler Aufmachung vom Balkon des Buckingham Palace der Menge zuwinkten - und hinter den Royals liegt ein emotionales Jahr. Wie es dem Königshaus seit der Krönung von Charles III. ergangen ist, erfahren Sie in dieser Übersicht. 

König Charles wurde vor einem Jahr gekrönt: Das ist bei den Royals passiert

Es war - zumindest im Vergleich mit der Krönungsfeier seiner Mutter im Jahr 1953 - eine recht bescheidene Angelegenheit, als Charles III. am 6. Mai 2023 in Westminster Abbey zum König gekrönt wurde. Wie die British Broadcasting Company (BBC) in einem Rückblick auf Elizabeths Krönungsfeier berichtet, war das Königshaus im England der Nachkriegszeit darauf bedacht, mit Elizabeths Krönung ein Zeichen der Stärke, der Stabilität und eine gehörige Portion Glamour in den Rest der Welt auszusenden. Und was eignete sich dafür besser als eine groß angelegte Zeremonie für die damals 27-jährige Monarchin? Rund drei Stunden wohnten mehr als 8000 geladene Gäste - darunter ein damals vierjähriger Charles - dem Spektakel bei, welches als erste Krönung in der Geschichte des Vereinigten Königreichs komplett im Fernsehen übertragen wurde.

Charles Krönungsfeier hingegen brachte es laut der "House of Commons Library" auf 2200 Gäste zur Zeremonie. Auch hinsichtlich der Zeit wurde die Krönung geschrumpft: In Westminster Abbey dauerte die Zeremonie gerade einmal knapp über eine Stunde und die Prozession von und zu der Westminster Abbey durch die Straßen der Stadt fiel bei Charles kürzer aus. Auch in den Wochen und Monaten nach der Krönung rissen die Unterschiede zwischen Charles und seiner Mutter nicht ab. Während Elizabeth nach der Krönung zu einer sechsmonatigen Tour durch das Commonwealth aufbrach, bei der sie 13 Länder besuchte, hat Charles bislang nur kurze Besuche ins Ausland unternommen.

Erstes Jahr der Regentschaft: Prinz Harry bereitet Charles weiter Kopfzerbrechen

Einen hatten die Gäste, aber auch die mehr als 18 Millionen TV-Zuschauer, der Krönungszeremonie ganz besonderes im Blick: Charles zweiten Sohn Harry, den Herzog von Sussex. Der hatte im Januar 2023 seine Memoiren in Form des Buches "Spare" (deutscher Titel: Reserve) veröffentlicht. In dem Buch sprach Harry offen über seine Erfahrungen und Konflikte innerhalb der königlichen Familie. Er beschrieb unter anderem die Beziehung zu seinem Bruder, dem britischen Thronfolger William, und seinem Vater als kompliziert und belastet. Besonders brisant waren seine Äußerungen über die Bitte, die er und William angeblich ihrem Vater vorgebracht hatten, Camilla nicht zu heiraten. 

Trotz der Veröffentlichungen war Harry bei der Krönung von Charles anwesend. Wie mehrere Medien, darunter das ZDF berichteten, kam ihm bei der Zeremonie jedoch keine große Rolle zu und er habe kurz nach der Krönung Großbritannien wieder in Richtung USA verlassen. Es habe zu dem Zeitpunkt keine Anzeichen für ein Versöhnungsgespräch mit der Familie gegeben. Jüngst wurde außerdem diskutiert, ob Charles Harry und seiner Frau Meghan das Anwesen Frogmore Cottage aberkannt habe. Zwar besuchte Harry seinen Vater im Februar 2024 erneut, ob sich das Verhältnis nach dem Bruch mit den Royals (auch bekannt als "Megxit"), der Buch-Veröffentlichung und Harrys Umzug mit seiner Frau Meghan Markle in Richtung Nordamerika im Jahr 2020 noch einmal bessern wird, wird nur die Zeit zeigen. 

Doppelter Schicksalsschlag bei den Royals: Krebsdiagnose für Charles und Prinzessin Kate

Während eine Versöhnung mit Harry und Meghan noch ungewiss ist, mussten die Royals zum Jahreswechsel beziehungsweise zum Start ins Jahr 2024 schlechte Nachrichten verarbeiten. Hinsichtlich gesundheitlicher Probleme traf es die britische Monarchie in dieser Zeit doppelt hart, denn sowohl König Charles III. als auch seine Schwiegertochter, Prinzessin Kate, fielen gesundheitsbedingt aus und konnten zunächst keine öffentlichen Termine mehr wahrnehmen. Bei beiden wurde in der Folge eine Krebserkrankung festgestellt.

Bei Charles stießen die Ärzte laut einer Mitteilung des Kensington Palace im Februar 2024 bei einer Prostata-Behandlung auf die Erkrankung. An welcher Art von Krebs, Charles III. erkrankt ist, wurde nicht mitgeteilt, die Folgen waren jedoch immens: Zwar führte Charles in den darauffolgenden Wochen die Staatsgeschäfte weiter, öffentliche Auftritte nahm der König allerdings nicht wahr. Vertreten wurde er in dieser Zeit von seinem Thronfolger, Prinz William und seiner Frau, Königin Camilla. Jüngst ging es mit dem britischen Monarchen, der Tausende Karten und Briefe mit Genesungswünschen erhalten hatte, aber bergauf. Die Behandlung schlage laut der Ärzte gut an, sodass der König Ende April 2024 erste öffentliche Termine wieder wahrnehmen konnte. 

Nicht ganz so reibungslos lief das Bekanntwerden der Erkrankung von Prinzessin Kate ab. Das laut einer aktuellen Umfrage beliebteste Mitglied der königlichen Familie wurde im Januar 2024 einer Palast-Mitteilung zufolge wegen einer nicht näher spezifizierten Bauchoperation ins Krankenhaus eingeliefert. Nach der Operation wurde erwartet, dass Kate etwa zehn bis vierzehn Tage im Krankenhaus bleiben und ihre königlichen Pflichten erst wieder nach Ostern würde aufnehmen können. Ihr langes Fernbleiben von öffentlichen Terminen heizte allerdings alsbald Gerüchte über ihren Verbleib an, die der Palast heftig dementierte. Ein schlecht bearbeitetes Familien-Foto, welches den Gerüchten um ihren Gesundheitszustand ein Ende bereiten sollte, ging nach hinten los und wurde als "Photoshop-Fail" durch die Medien getrieben. 

Am 22. März dann die erschreckende Nachricht: Auch die Prinzessin von Wales sei mit Krebs diagnostiziert worden und müsse eine vorsorgliche Chemotherapie beginnen. 

Die Enthüllung über ihre Erkrankung nahm Kate selbst über den Instagram-Account vor, den sie sich mit ihrem Ehemann William teilt. Ganz freiwillig scheint der Schritt, an die Öffentlichkeit zu gehen, allerdings nicht für die Royals gewesen zu sein. Denn laut einem Bericht des Daily Mail seien Dritte an die Krankenakte der Prinzessin gekommen und hätten den Palast mit einer Veröffentlichung erpresst

Ein Jahr nach der Krönung: Und was sagt die Öffentlichkeit?

Privat liegt ein turbulentes Jahr hinter dem Monarchen und seiner Familie. Doch wie wird Charles III. seit seiner Thronbesteigung eigentlich von der Bevölkerung als König wahrgenommen? Zum ersten Jahrestag seiner Krönung, der am Trafalgar Square in London von einer Demonstration der republikanischen Organisation "Republic" begleitet wurde, zeigen sich laut einem Tagesschau-Bericht gespaltene Meinungen über die Monarchie und über Charles III: Während einige Briten den König und die Traditionen feiern, fordern andere lautstark das Ende der Finanzierung durch Steuergelder oder sogar die Abschaffung des Königshauses.

Eine Umfrage der Mail on Sunday zeichnete am 5. Mai allerdings ein anderes Bild. Dort hieß es als Überschrift über einer Umfrage "Poll Boost for Charles" - die Beliebtheit des Königs sei gestiegen. Demnach wolle nur ein Viertel der Briten die Monarchie abschaffen und eine Republik. Ganze 56 Prozent befanden, Charles mache einen guten Job. Das waren sogar sieben Prozentpunkte mehr, als bei seiner Krönung vor einem Jahr. 

 
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