Indien steckt in den Anfängen einer neuen Corona-Welle. Dem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge wurden von 13. März bis 9. April 66.124 neue Fälle verzeichnet, ein Anstieg um 937 Prozent. Für den starken Anstieg ist neben anderen Omikron-Varianten auch die neue Arcturus-Variante verantwortlich. Auch das Robert-Koch-Institut berichtet von steigenden Covid-19-Inzidenzen in Verbindung mit XBB.1.16. Die Sublinie wurde laut WHO bereits in 29 Ländern festgestellt - auch in Deutschland.
Neu ist jetzt die Erkenntnis, dass bei einer Infektion mit der Arcturus-Variante ein neues Symptom auftritt. Insbesondere Kinder sind einem Experten aus Indien zufolge davon betroffen. Alles, was Sie wissen müssen, lesen Sie hier.
Arcturus-Variante: Neues Symptom bei Kindern entdeckt
Der indische Experte Vipin Vashishta warnt bereits seit Auftauchen der Arcturus-Variante vor der Sublinie. Auf Twitter hatte der Kinderarzt, Forscher am Mangla Hospital and Research Center im indischen Bijnor und Mitglied der WHO-Vakzin-Gruppe geschrieben: "Alle Augen sollten auf Indien gerichtet sein! Wenn es XBB.1.16 alias #Arcturus gelingen könnte, die 'robuste' Bevölkerungsimmunität von Indern zu durchbrechen, die dem Ansturm von Varianten wie BA.2.75, BA.5, BQs, XBB.1.5 erfolgreich widerstanden haben, dann muss sich die ganze Welt ernsthaft Sorgen machen!"
Jetzt hat sich der Kinderarzt erneut über Twitter zu der Virusvariante geäußert. Am 6. April 2023 schrieb er, dass in Indien nach einer Pause von sechs Monaten erneut Covid-19-Fälle bei Kindern auftreten würden. Grundlegend dafür sei die neue Omikron-Sublinie XBB.1.16, auch Arcturus genannt. Zudem scheine sich ein "infantiler Phänotyp" abzuzeichnen, der bestimmte Symptome mit sich bringt.
Neben hohem Fieber, Husten und Erkältungssymptomen hat Vipin Vashishta bei den erkrankten Kindern in Indien seinem Twitter-Post zufolge auch vermehrt eine "nicht eitrige juckende Konjunktivitis mit verklebten Augen" festgestellt. Solche Bindehautentzündung hätten bei früheren Corona-Wellen nicht zu den Symptomen gehört.
Neues Corona-Symptom bei Arcturus: Woran erkennt man eine Bindehautentzündung?
Die Bindehaut dient laut der Apotheken Umschau als "Schutzschild der Augen". Auf der Schleimhaut, die in den Lidern sitzt und den vorderen Teil des Auges bedeckt, sitzen Immunzellen, die Viren und Bakterien bekämpfen. Gelingt das nicht, kann sich die Bindehaut entzünden.
Eine Bindehautentzündung, auch Konjunktivitis genannt, gehört infektionsschutz.de zufolge zu den häufigsten Infektionen des Auges. Zu erkennen ist sie an juckenden, tränenden und geröteten Augen. Mögliche Symptome sind auch eine Schwellung des Augenlides oder der Drang, das brennende und juckende Auge zu reiben. Morgens ist das betroffene Auge oft verklebt und es kann sich ein gelblicher Eiter bilden.
Dem Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nach kann eine Bindehautentzündung auch mit einem grippalen Infekt einhergehen. In diesem Fall würde sich das Auge oder die Augen röten, "wenn die Nase bereits läuft".
Welche Symptome waren bei der neuen Corona-Variante Arcturus bisher bekannt?
Die von Vipin Vashishta beschriebenen Symptome sowie die neue entdeckte scheinbare Korrelation zwischen XBB.1.16 und einer Bindehautentzündung bezieht sich insbesondere auf Kinder, die sich mit Arcturus infiziert haben. In Bezug auf erwachsene Patienten war bislang nicht die Rede von neuen Symptomen wie einer Konjunktivitis.
Der indische Arzt Rajas Walinjkar, der im Seven Hills Hospital in Mumbai arbeitet, hatte der Zeitung The Times of India von eher corona-typischen Krankheitsanzeichen nach einer Infektion mit der Arcturus-Variante berichtet. Dem Mediziner zufolge zählten zu den Symptomen Halsentzündungen, Fieber, das nicht länger als 48 Stunden anhält sowie Gliederschmerzen. Ähnliche Symptome werden auch mit bereits weiter verbreiteten Omikron-Varianten in Verbindung gebracht.