Die Künstliche Intelligenz findet mehr und mehr Eingang in unseren Alltag und revolutioniert dabei derzeit ganze Branchen. So nutzen beispielsweise Musikstreaming-Dienste KI, um ihren Nutzern passende Vorschläge zu machen. Auch in der Mobilität ist KI längst ein Thema, Stichwort: autonomes Fahren. Bald könnte auch die Fastfood-Gastronomie von KI-Anwendungen umgekrempelt werden.
Ob das realistisch ist, testet die weltweite Kette McDonalds derzeit bei ein paar Restaurants in den USA: Eine automatisierte Spracherkennung soll die Kundenwünsche am Drive-In-Schalter entgegennehmen. Doch wer seine Bestellung erfolgreich aufgeben will, muss laut Berichten zwei ganz bestimmte Wörter verwenden - sonst bleibt man wohl hungrig.
Bestellung per KI: McDonald's testet Spracherkennung bei Drive-In-Schaltern
Äußerlich unterscheiden sich die Bestellschalter beim Drive-In ausgewählter McDonald's-Restaurants in den USA nicht von den bisherigen: eine kleine Säule mit Bildschirm, Mikrofon und Lautsprecher, die Kundenwünsche entgegennimmt. Das besondere ist ein kleiner Hinweis: "AI in Training". Hier wird eine automatisierte Spracherkennung trainiert. Laut dem Fachportal Netzwelt erprobt McDonald's in den Vereinigten Staaten schon seit 2023 den Einsatz von KI im Bestellprozess.
Laut einem Bericht von CNBC, testet McDonald's bereits seit 2021 in 10 Filialen in Chicago einen sprachgesteuerten Drive-In. Damals sprach CEO Chris Kempczinski davon, dass der Bestellprozess mittels KI bei 85 Prozent aller Fälle erfolgreich sei. Außerdem teilte der Fastfood-Gigant Ende vergangenen Jahres per Pressemeldung mit, eine Kooperation mit Google anzustreben, um KI-Lösungen zu entwickeln. In der Mitteilung hieß es, McDonalds wolle ab 2024 an Tausenden Standorten weltweit KI erproben. Vielleicht kommt der KI-Schalter dann auch bald nach Deutschland.
KI bei McDonald's: Kunden müssen bei Bestellung bestimmte Wörter verwenden
Wer am KI-Schalter seine Bestellung aufgeben möchte, muss eine Sache beachten, sonst wird es nichts: Die richtigen Wörter dürfen nicht fehlen. Das geht von einem Bild hervor, das ein Reddit-User nach seiner ersten Erfahrung am KI-Drive-In gepostet hat. Auf dem Display des Schalters steht, wie die Bestellung aufgegeben werden muss:
- sehr klar sprechen
- die Produkte bei ihren Menü-Namen nennen
- Gegenfragen beantworten, bevor weitere Produkte bestellt werden
- "Team Member" sagen, um mit einem echten Mitarbeiter zu sprechen
Und anscheinend besonders wichtig: Man muss die Bestellung mit den Wörtern "That's it" (Das war's) beenden. Erst nach diesem Sprachbefehl weiß die KI-basierte Spracherkennung wohl, dass die Bestellung beendet ist.
McDonald's: KI könnte viele Arbeitsplätze kosten
Aber welche Vorteile kann die Nutzung von KI den Kunden und dem McDonald's-Personal bringen? Thomas Kurian, Chief Executive Officer von Google Cloud, erklärte in der Pressemitteilung: "Die Verbindung der ikonischen Marke, der Größe und des Umfangs von McDonald's mit der langjährigen Erfahrung von Google Cloud in den Bereichen KI und technologische Innovation wird die Art und Weise, wie diese Branche funktioniert und was die Menschen erwarten, wenn sie essen gehen, neu definieren." Was genau das heißen soll, ist unklar.
Laut McDonald's soll der Einsatz von KI "aufregende neue Erlebnisse für Mitarbeiter und Kunden zu schaffen". Offenkundig wird die Technologie erst einmal für den Bestellungsvorgang am Schalter verwendet, der bislang von menschlichen Mitarbeitern übernommen wurde. Kostet die KI am Ende nur Arbeitsplätze? Genau das befürchten Kritiker der Neuerung. Der KI-Unternehmer Rob Carpenter, Gründer von Valyant AI, warnte gegenüber Fox News, dass Roboter und Computerkioske innerhalb von fünf bis zehn Jahren einen Großteil der Arbeitsplätze in der Fast-Food-Branche ersetzen könnte.
Das könnte laut Carpenter Millionen von Arbeitsplätze kosten. "Wir werden erleben, wie die KI von der Back-Office-Verarbeitung und den Produktionsanlagen zu den verbrauchernahen, frontalen, traditionell nur von Menschen ausgeübten Tätigkeiten überspringt", so der Fachmann. Die Investmentbank Goldman Sachs prophezeite in einem Bericht vom vergangenen Jahr, dass die Fortschritte bei der Künstlichen Intelligenz in Europa und den USA 300 Millionen Arbeitsplätze vernichten oder verringern könnten.
Übrigens: Viele Arbeitnehmer hoffen, dass die Hilfe von KI eine Vier-Tage-Woche ermöglicht. Da scheint aber derzeit noch unwahrscheinlich. Trotzdem könnte die KI einige Jobs ersetzen und überflüssig machen. In der Welt der Filme ist KI ebenfalls schon lange ein Thema. Dabei geht es zum Beispiel oft um die Frage, ob KI ein echtes Bewusstsein hat.