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Insolvenz
KaDeWe ist insolvent - diese Kaufhäuser in München und Hamburg sind auch betroffen
Das Luxuskaufhaus KaDeWe hat einen Insolvenzantrag gestellt. Zwei weitere Kaufhäuser sind ebenfalls betroffen.
KaDeWe-Gruppe meldet Insolvenz an.jpeg       -  Das 'Kaufhaus des Westens' hat Insolvenz angemeldet.
Foto: Christophe Gateau, dpa | Das "Kaufhaus des Westens" hat Insolvenz angemeldet.
Ann-Katrin Hahner
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:18 Uhr

Die KaDeWe-Gruppe, Betreiberin der renommierten Luxus-Kaufhäuser, hat Insolvenz angemeldet. Der Schritt folgt auf finanzielle Schwierigkeiten des Signa-Firmengeflechts des österreichischen Investors René Benko, welcher an der KaDeWe-Gruppe beteiligt ist. Wie es jetzt mit KaDeWe weitergehen soll und welche weiteren Kaufhäuser von der Insolvenz der Gruppe betroffen sind. 

KaDeWe ist übrigens nicht das einzige weltbekannte Unternehmen, was jüngst Insolvenz angemeldet hat. Auch Umeta und der deutsche Marktführer Gigaset sind in Schieflage geraten. Einen Insolvenzantrag mussten auch die Hotel-Gruppe Arcona Hotels & Resorts und der Sportartikel-Hersteller Sportscheck stellen. 

KaDeWe insolvent - diese Kaufhäuser in München und Hamburg sind auch betroffen

KaDeWe-Geschäftsführer Michael Peterseim hatte sich noch Ende November zuversichtlich gezeigt, dass die Gruppe nicht in den Sog der Signa-Krise geraten würde. "Operativ machen wir einen herausragenden Job. Alle Häuser verzeichnen auch in volkswirtschaftlich schwierigen Zeiten steigende Umsätze", sagte Peterseim nun laut Mitteilung. "Die Indexmieten jedoch sind unverhältnismäßig hoch, sie sind nicht marktüblich - und sollen weiter ansteigen." Zahlreiche Gespräche mit dem Vermieter hätten daran nichts geändert, heißt es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

Die Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2022/2023 einen Umsatz von knapp 728 Millionen Euro, was einem Anstieg von fast 24 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Geschäftsjahr 2018/2019 entspricht, hieß es in einer Mitteilung von Montag, 29. Januar 2024. Trotz dieser positiven Entwicklung seien die hohen Mieten aber eine signifikante Herausforderung. 

Neben dem KaDeWe - Kaufhaus des Westens" - in Berlin sind daher auch die Luxus-Kaufhäuser Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg von der Insolvenz betroffen. Diese Häuser sind Teil der KaDeWe-Gruppe und stehen somit unter dem gleichen finanziellen Druck. Das Handelsunternehmen betonte gegenüber der dpa, dass der Betrieb in allen drei Häusern allerdings fortgeführt werde. 

Insolvenz der KaDeWe-Gruppe: So soll es mit den Standorten weitergehen

Die Gruppe beschäftigt eigenen Angaben zufolge etwa 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im KaDeWe in Berlin. Hinzu kommen etwa 200 Beschäftigte im Alsterhaus, etwa 300 Beschäftigte im Oberpollinger und weitere rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Berliner Unternehmenszentrale. Da die Gruppe eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt hat, zielt sie damit auf Sanierung statt auf die Abwicklung des Unternehmens ab. Bei der Insolvenz in Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsleitung im Amt, ihr wird allerdings ein sogenannter Sachwalter von außen zur Seite gestellt. Die alte Geschäftsführung behält damit große Teile der Verfügungsgewalt über das Unternehmen. Zugleich ist die Firma vor Vollstreckungen und Zwangsmaßnahmen von Gläubigern geschützt.

Experten wie Johannes Berentzen von der Handelsberatung BBE sehen in der Insolvenz eine Chance für die Weiterentwicklung der Kaufhausstandorte. Auch der Berliner Senat hat Interesse bekundet: "Der Berliner Senat wird sich dafür einsetzen, dass eine Lösung für Berlins berühmtestes Kaufhaus gefunden werden kann und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden", sagte Kai Wegner (CDU), regierender Bürgermeister von Berlin, am Montag laut Mitteilung.

Derzeit hält die Central Group, ein thailändischer Mischkonzern, 50,01 Prozent an der KaDeWe Group GmbH. Die restlichen Anteile gehören der in Schwierigkeiten geratenen Signa. Berentzen schätzt laut der dpa die Mietbelastung der KaDeWe-Gruppe je nach Standort auf 13 bis 20 Prozent des Umsatzes. "Für den Mehrheitseigner Central könnte sich eine Insolvenz lohnen, um aus den teuren Mietverträgen auszusteigen." Er betonte: "Ich bin mir sicher, dass es in allen drei Häusern weitergeht." Luxus funktioniere trotz der Wirtschaftslage gut.

Übrigens: Im Jahr 2023 gab es einige Insolvenzen, die die Mode-Branche erschütterten. Unter anderem waren davon Onygo, Madeleine Mode, die schwäbische Kette Peter Hahn und das Augsburger Modehaus Rübsamen betroffen. Auch Modehändler Yeans Halle muss sich neu aufstellen, ebenso das Traditionsmodehaus "Gosche" aus Hamburg

 
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