Zwei Münchner fahren im Juni 2021 nachts mit einem Luxus-Motorboot gegen ein Holzboot. Das Paar auf dem Holzboot – ein 37 Jahre alter Mann und seine 24-jährige Freundin – kommt in der Nacht ums Leben. Der Fall sorgte nicht nur in Italien für große mediale Aufmerksamkeit, auch in Deutschland wurde berichtet.
Im Verlauf des Prozesses kam heraus, dass die beiden Männer aus München betrunken waren. Vergangenes Jahr wurden sie deshalb zu Haftstrafen von viereinhalb Jahren beziehungsweise zwei Jahren und elf Monaten verurteilt. Die italienische Justiz zieht Konsequenzen aus dem Fall und führt harte Strafen für Bootsunfälle auf dem Gardasee ein.
Gardasee: Diese Strafen gelten bei Bootsunfällen
Die Abgeordnetenkammer in Rom entschied praktisch einstimmig, welche Strafen künftig bei schweren Bootsunfällen auf dem Gardasee möglich sein sollen. Bei der Verabschiedung im Parlament waren laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) Hinterbliebene der beiden Todesopfer dabei. Das Ergebnis sind folgende Strafen:
- Bei fahrlässiger Tötung in der Seeschifffahrt ist in Italien künftig eine Höchststrafe von sieben Jahren Haft möglich.
- Bei Fahrerflucht und Trunkenheit am Steuer drohen sogar bis zu 18 Jahre Gefängnis.
Mit dem neuen Gesetz gilt: Bei Boots-Unfällen kommt derselbe Strafrahmen zur Verwendung, der in Italien auch bei Unfällen im Straßenverkehr gilt. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA wurde der Gesetzentwurf bereits vom Senat bewilligt und wird in Kraft treten, sobald er im Amtsblatt veröffentlicht ist.
Gardasee: Beliebt bei Bootsfahrern - aber gefährlich
Der Gardasee gilt als traumhaftes Segelgewässer. Segler aus der ganzen Welt schätzen besonders die stabilen Windverhältnisse und die schöne Berglandschaft. Der Gardasee aber auch bei Schwimmern und Anglern. Immer wieder kommt es zu dramatischen Unfällen an dem italienischen Gewässer. Im Juni vergangenen Jahres rettete ein Mann seinen Sohn und ertrank dabei vermutlich selbst. Und erst im September 2023 ertrank ein deutscher Tourist im Gardasee.