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Insolvenz
Insolvenz: Deutsches Auto-Unternehmen ist nach 250 Jahren pleite
Einige Firmen der Automobilbranche geraten derzeit in Schieflage. Nun musste ein Auto-Zulieferer nach 250 Jahren Insolvenz anmelden.
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Foto: Waltraud Grubitzsch, dpa (Symbolbild) | Einige Firmen der Automobilbranche geraten derzeit in Schieflage. Nun musste ein Auto-Zulieferer nach 250 Jahren Insolvenz anmelden.
Viktoria Gerg
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:58 Uhr

Immer mehr Unternehmen geraten derzeit in Schieflage. Neben der Supermarktkette Real, der Möbelfirma Arco und der Reisesparte von Tchibo, hat es auch die Automobilbranche erwischt. Zuletzt wurde bekannt, dass ein Autobauer aus München pleite ist, nun muss ein weiteres deutsches Auto-Unternehmen daran glauben. Gerade erst feierte die Firma aus Hessen sein 250-jähriges Bestehen, nun die Hiobsbotschaft: Eisenwerk Hasenclever ist insolvent.

Eisenwerk Hasenclever: Unternehmen feierte noch 250-jähriges Bestehen, nun wurde die Insolvenz bekannt

Nach 250 Jahren steckt der Automobil-Zulieferer Hasenclever nun in der Krise: Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden. Der Jurist Martin Mucha, Partner der Kanzlei Grub Brugger, wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt, wie die Kanzlei auf Anfrage der WirtschaftsWoche bestätigte.

Nach eigenen Angaben gilt die Firma aus dem hessischen Battenberg als "Technologie- und Qualitätsführer im Bereich der Fertigung hoch temperaturfester Abgaskomponenten". Laut Homepage gehören unter anderem die Autohersteller BMW, Audi, Daimler, Porsche, Ford und Jaguar zu den Kunden. Hasenclever produziert rund 2,5 Millionen Gussteile für die Automobilbranche pro Jahr und beschäftigt rund 840 Mitarbeiter.

Hasenclever ist insolvent: Hohe Kostensteigerungen seien der Grund

Laut der WirtschaftsWoche war die Finanzlage des Auto-Zulieferers im Geschäftsjahr 2021 noch "stabil", besonders "durch die im Januar ausgezahlte Überbrückungshilfe 3 plus sowie die Unterstützung der Gesellschafter". Allerdings habe es dem Management zufolge im ersten Quartal 2022 erhebliche Kostensteigerungen, unter anderem für Energie, gegeben. Zwar habe die Firma diese damals überwiegend an die Kunden weitergeben können, war sich aber unsicher, ob das auch künftig gelinge. Des Weiteren war in der Vergangenheit aufgrund der hohen Inflation "damit zu rechnen, dass die Gewerkschaften im Zuge der Tarifverhandlungen im Jahr 2022 nicht unerhebliche Forderungen stellen werden".

Die Befürchtungen wurden Wirklichkeit. Die Kanzlei Grub Brugger sagte der WirtschaftsWoche, dass Hasenclever in einem Markt agieren, "der derzeit durch globale Ereignisse in Turbulenzen geraten ist". Außerdem habe "der simultane Hochlauf von neuen Kundenprojekten zu erhöhten Ausschussquoten und einem erhöhten Finanzierungsbedarf geführt", was zur Schieflage beigetragen habe.

Der Insolvenzverwalter Martin Mucha habe die Mitarbeiter über die Lage im Unternehmen informiert: "Die notwenigen Schritte zur Gewährleistung der Fortführung des Geschäftsbetriebs und damit auch die Sicherstellung der Versorgung der Kunden wurden eingeleitet."

Übrigens: Nicht nur die Immobilienbranche trifft es gerade hart, sondern auch die Modebranche muss derzeit mit einer großen Pleitewelle kämpfen. So musste die große Münchner Modekette Hallhuber Insolvenz anmelden, genauso wie Peter Hahn und die fränkische High-Fashion-Firma Madeleine. Außerdem verabschiedet sich die beliebte Modekette Onygo bis zum Sommer 2024 vom Modemarkt und auch ein bayerisches Modehaus ist in die roten Zahlen gerutscht. Die gute Nachricht: Eine bekannte ausländische Modekette kommt nach Deutschland.

 
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