Kaum ein Tierchen aus der heimischen Natur schafft es beim Menschen für solches Unbehagen und Angst zu sorgen. So verwunderlich klein wie Zecken mitunter sind, ist doch der Schaden, den sie im Zweifel hinterlassen, groß. Weite Teile Deutschlands gelten als FSME-Risikogebiet: Dort sind Zecken besonders gefährlich. Doch zählen Zecken eigentlich zu den Insekten – oder sind es doch vielmehr Spinnen?
Wieso sind Zecken gefährlich?
Die sogenannte Schildzecke ist die Art, die laut der Wissensseite geo.de in Deutschland am häufigsten vorkommt. Diese lebt nach Möglichkeit gerne überall dort, wo viel Feuchtigkeit zu finden ist: am Bach, Waldrand und auf Lichtungen. Und das nicht, wie oft angenommen, auf Bäumen, sondern im Unterholz, Gras und in Büschen.
Gefährlich sind Zecken dann, wenn sie durch ihren Stich Krankheiten übertragen. Allen voran, so das Robert Koch-Institut, kann das die Bakterieninfektion Borreliose sein sowie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Vor allem der Süden des Landes war bisher von FSME-Erkrankungen betroffen, extrem beispielsweise Baden-Württemberg. Doch mittlerweile warnen Experten davor, dass ganz Deutschland FSME-Risikogebiet ist.
Sind Zecken Insekten oder Spinnen?
Mit ihrer Körpergröße von teils mehr als acht Zentimeter regiert die Große Königslibelle als größte in Deutschland heimische Insektenart. Die Zecke müsste sich in nicht vollgesogenem Zustand wohl ganz am anderen Ende der Größentabelle einordnen, wäre sie ein Insekt.
Der Naturschutzbund Deutschland hat kuriose Fakten über die Zecke zusammengetragen, etwa dass Exemplare unter Laborbedingungen bis zu zehn Jahre alt werden können. Fakt sei aber auch, dass es sich bei Zecken um Spinnentiere handle. Und Spinnen wiederum sind keine Insekten.
Übrigens: Ein weiterer populärer Irrtum im Reich der kleinen Tiere: Es gibt Spinnen mit Flügeln.
Wie stechen Zecken?
Während etwa nachtaktive Insekten vom Licht angezogen werden – aus Gründen, die die Wissenschaft bisher nicht vollends aufgeschlüsselt hat – lauern Zecken im Gras und Unterholz auf Nahrungssuche. Lichtreize sind für sie weniger interessant als Schweiß und Kohlendioxid aus der Atmung von Warmblütern. Denn diese können sie laut Planet Wissen wahrnehmen.
Werde dieser Reiz ausgelöst, lasse sich die Zecke fallen und kralle sich mit ihren Beinen am potenziellen Wirt fest. Warm-feuchte Stellen am Körper werden dann von ihr angesteuert, um mit den scherenartigen Mundwerkzeugen die Haut anzuschneiden. Es werde ein Betäubungsmittel durch den Stich verabreicht. Währenddessen verankere sich das Tier mit Widerhaken in der Wunde. Das Festmahl kann beginnen. Die Zecke falle dann erst ab, wenn sie sich vollgesogen hat.