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Insekten
Mormonen Grillen suchen USA heim - Insektenplage in Nevada
Teile des US-Bundesstaates Nevada werden derzeit von sogenannten Mormonen Grillen überrannt. Alles Wichtige zu den Insekten und den Folgen der Plage erfahren Sie in diesem Artikel.
Heuschrecken.jpg       -  Ähnlich wie die Heuschrecken im Bild fallen die Mormonen Grillen derzeit über eine Stadt in Nevada her.
Foto: picture-alliance/ dpa | Franz Smets | Ähnlich wie die Heuschrecken im Bild fallen die Mormonen Grillen derzeit über eine Stadt in Nevada her.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:29 Uhr

Bewohner in Nevada müssen sich dieser Tage wohl wie in einer schlechten Verfilmung der biblischen "Zehn Plagen" fühlen. Derzeit suchen Millionen von Mormonen Grillen den Bundesstaat heim. Besonders schlimm getroffen hat es laut der New York Times die Stadt Elko, die im Nordosten des Staates gelegen ist.

Während Hausbesitzer, Geschäfte und Hotels alles daran setzen, die Tiere außerhalb ihrer vier Wände zu halten, haben einige Bewohner bereits versucht, die Insekten mit Hochdruckreinigern und Laubbläsern zu vertreiben. Doch nichts scheint zu helfen. Laut dem Times-Bericht sind die Straßen mit den überfahrenen Insekten übersäht, so dass das Verkehrsministerium von Nevada auf Twitter Autofahrer bereits vor rutschigen Fahrbahnen warnt.

Doch damit nicht genug. Werden die Insekten getötet, verursachen sie laut Anwohnern neben einem Knacken einen bestialischen Gestank - ähnlich wie Kakerlaken. Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen über die Tiere und die Plage in Nevada zusammengefasst.

Übrigens: Während in den USA die Mormonen Grille ihr Unwesen treibt, breitet sich in Deutschland derzeit der giftige Ölkäfer aus. Auch die Asiatische Tigermücke wird langsam hierzulande heimisch.

Was sind Mormonen Grillen?

Die Mormonen Grille (Anabrus simplex) ist in den westlichen Weiden der USA heimisch und zählen eigentlich zu einer Unterfamilie der Heuschrecken und Buschgrillen. Sie sind große, rundliche Käfer, die bis zu fünf Zentimeter lang werden und in Erdtönen sowie in Grüntönen gefärbt sind. Ihr Heimatbereich erstreckt sich größtenteils westlich des Mississippi und konzentriert sich grob auf Colorado. Mormonengrillen vermehren sich auf Weideland, wo sie eine Vielzahl von einheimischen Pflanzen fressen.

Ihren Namen haben die Insekten laut der Washington State University im 19. Jahrhundert erhalten, als große Schwärme von ihnen die mormonischen Siedler in Utah heimsuchten.

Die Population der Mormonengrillen unterliegt über lange Zeiträume hinweg signifikanten Schwankungen. Es kommt periodisch zu Phasen starken Bevölkerungswachstums, in denen große Ansammlungen dieser Insekten sich aufmachen und Gebiete außerhalb ihres normalen Lebensraums besiedeln. Sie formen dabei sogenannte "Cricket-Karawanen", die Weideland, landwirtschaftlich genutzte Flächen und andere Landschaften durchqueren. Sie ernähren sich von der Vegetation und notfalls sogar voneinander.

Mormonen Grillen: Invasion in Nervada - Daher kommen die Grillen

Doch warum kommt es ausgerechnet jetzt zu einem solch massiven Ansturm von Mormonen Grillen? Laut der University of Nevada in Reno begünstigt Trockenheit Ausbrüche der Mormonen Grillen. Diese können mehrere Jahre andauern - die Universität spricht von Zeiträumen in der Vergangenheit von fünf bis 21 Jahren. Tatsächlich erlebt der Südwesten der USA derzeit eine schwere Dürrephase, welche die Entstehung der Grillen-Plage begünstigt haben könnte.

Befall von Mormonen Grillen: Das sind die Folgen

Der Ursprung des Namens hat es bereits deutlich gemacht: Mormonen Grillen können für die Landwirtschaft zu einem großen Problem werden. Ihre Aktivitäten können erhebliche Schäden an Pflanzen und dem gesamten Landschaftsbild anrichten. Wie die New York Times herausfand, hat die Population der Mormonen Grille stark zugenommen. Insbesondere in Nevada. Im Jahr 2006 haben Mormonische Grillen etwa 10 Millionen Hektar des Bundestaates befallen.

Die Grillen fressen laut der University of Nevada einheimische Stauden, Gräser, Sträucher und kultivierte Futterpflanzen und verringern so das Futter für weidende Wildtiere und Nutztiere. In großer Zahl kann ihr Befall zu Bodenerosion, schlechter Wasserqualität und Nährstoffverarmung der Böden beitragen und potenziell weitreichende Schäden an den Ökosystemen von Weide- und Anbauflächen verursachen.

Doch damit nicht genug: Gebäude und Außenanlagen können durch eine Plage oberflächlich mit Kot oder zerkleinerten Grillen verschmutzt sein, was den Verwaltern etwa von Eigentumswohnungen, Parks, Golfplätzen oder den Hausbesitzern Kosten für die Reinigung verursacht. Bei Futterpflanzen wird für Landwirte die Qualität des erzeugten Heus gemindert, wenn es voll mit zerkleinerten Mormonengrillen ist. Wenn die Anzahl der Grillen im Heu extrem hoch ist, ist das Heu unverkäuflich.

Wie wird man Mormonen Grillen los?

Obwohl Mormonen Grillen nicht fliegen können, ist es nicht einfach, sie wegzuhalten. Die University of Nevada rät Hausbesitzern, Höfe und Gärten mit einem Zaun oder einer glatten Barriere zu schützen, denn die Insekten können für gewöhnlich nicht an senkrecht aufgestellten, glatten Flächen hinaufgehen. Wer Heimchen der Insekten im Haus hat, sollte Sie mit einem Staubsauger einsaugen, den Beutel gut verschließen und im Müll entsorgen.

Auch die natürlichen Fressfeinde der Mormonen Grille, also Wildvögel, Geflügel und die schwarze Wespe, die es im Norden Nevadas gibt, können eine Plage eindämmen.

Zudem empfiehlt die Universität den Einsatz von chemischen und nicht-chemischen Ködern und klassischen Insektiziden.

Übrigens: Wenn Sie von Insekten geplagt werden, gibt es spezielle Wege, um diese loszuwerden. Eine Mottenplage kann beispielsweise über die Mikrowelle oder den Herd eingedämmt werden. Hingegen schützen gegen fliegende Ameisen am besten Fliegengitter. Auch wenn Sie Spinnen vertreiben wollen, gibt es nützliche Tricks.

 
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