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Insekten
Forscher findet neue Käfergattung - ausgerechnet beim Camping
Nichtsahnend entdeckte James Tweed beim Campen eine neue Käfergattung. Forscher gehen derweil von Millionen noch unbekannter Insekten aus.
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Foto: Roland Weihrauch, dpa (Symbolbild) | Forscher vermuten noch Millionen von unentdeckten Insekten.
Lukas Rameil
 |  aktualisiert: 30.04.2024 06:18 Uhr

Insekten sind die artenreichste Tiergattung der Erde. Der Naturschutzbund (NABU) geht allein in Deutschland von 33.000 verschiedenen Arten aus. Trotz des aktuell besorgniserregenden Insektensterbens werden immer wieder neue Insektenarten gefunden. 

So etwa jüngst in Australien, wo es schon mal zu "Spinnenregen" kommen kann und bekanntlich besonders große Krabbeltiere wie etwa die Huntsman-Spinne beheimatet sind. Im Lamington-Park, im Bundesstaat Queensland, hat ein Forscher nun einen besonders aufsehenerregenden Käfer entdeckt - ausgerechnet beim Campen.

Camper entdeckt unbekannten Käfer: "Dachte, es war Vogelkot"

"Als ich eines Morgens über den Campingplatz der Binna Burra Lodge ging, fiel mir etwas auf einem Lomandra-Blatt auf", erzählt James Tweed in einem Bericht, den die Universität von Queensland veröffentlicht hat. Tweed tat die Entdeckung zunächst leichtfertig ab. Denn was er gesehen hatte, hielt er, wie er der BBC erzählte aufgrund seines braungrau-melierten Farbtons zunächst für Vogelkot. Doch auf den zweiten Blick entpuppte sich die Entdeckung als ein exotisches Insekt: "Zu meinem Erstaunen fand ich den außergewöhnlichsten und flauschigsten Bockkäfer vor, den ich je gesehen hatte", wird er im Universitätsbericht zitiert.

Neue Käfergattung entdeckt: Forscher rätseln über Haare des Tieres

Den Käfer, den Tweed entdeckt hatte, war laut eigenen Angaben 9,7 Millimeter groß, mit rot-schwarzen Punkten und mit auffallend vielen weißen Haaren bedeckt, die an das Aussehen einer Vogelspinne oder auch von Raupen erinnern. Vor allem das behaarte Äußere des Käfers gibt der Forschung bisher noch Rätsel auf. "Wir wissen noch nicht, wozu diese Haare dienen, aber unsere erste Theorie ist, dass sie das Insekt so aussehen lassen, als sei es von einem Pilz getötet worden", wird Tweed auf der Seite der Universität zitiert. "Dies würde möglicherweise Raubtiere wie Vögel davon abhalten, ihn zu fressen." Getauft wurde die Käfergattung von Forschern der Universität Queensland übrigens mit dem Namen "Excastra", was auf Lateinisch "aus dem Camp" bedeutet. 

Zwar ist das Gebiet in der Nähe des Lamington-Nationalparks im Bundesstaat Queens schon lange ein beliebter Ort für Entomologen, doch ein zweites Exemplar zur weiteren Untersuchung fehlt bisher. "Ich bin mehrmals zurückgekommen, um nach mehr von ihnen zu suchen, aber ich hatte kein Glück", so der Wissenschaftler.

Wissenschaftler gehen von Millionen noch unbekannter Insekten aus

Doch eine der größeren Sorgen für den passionierten Insektenforscher Tweed ist, dass ihm und seinen Kollegen insgesamt die Zeit abläuft und die Wissenschaft aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Biodiversität nicht mehr mit dem Erfassen neuer Insektenarten mitkommt: "Wir erleben weltweit einen rapiden Rückgang der biologischen Vielfalt, und es ist schwierig, Arten zu erhalten, von denen wir nicht einmal wissen, dass es sie gibt", so Tweed. 

Laut der Universität von Queensland gehen Schätzungen derzeit davon aus, dass von weltweit etwa 5,5 Millionen existierenden Insektenarten bisher nur ein Fünftel benannt und beschrieben wurde.

Übrigens: Auch bei uns leben große Krabbeltiere. Viele der größten Insekten in Deutschland kennt kaum jemand. 

 
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