Nein, die Donautherme ist kein Fußballstadion. Trotzdem eröffnete Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf das Erlebnisbad am Mittwoch sehr treffend mit dem bekannten Zitat eines Fußballers: "Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu!" Kaum ein anderer Spruch dürfte die Geschichte der Renovierung des einstigen Wonnemars wohl so gut zusammenfassen wie dieser Satz von Jürgen Wegmann. Bereits im Juni 2019 wurde das Bad geschlossen. Für ein halbes Jahr - so der Plan. Am Ende wurden daraus fast vier Jahre. Und aus 16 Millionen Euro Kosten für den Umbau wurden 38 Millionen Euro. Umso mehr freuten sich bei der offiziellen Eröffnung am internationalen Tag des Wassers alle, die an dem Projekt beteiligt waren oder sind. Und auch die Bürgerinnen und Bürger aus der Region dürfen in wenigen Tagen in die Donautherme strömen.
Oberbürgermeister Scharpf: Donautherme großartige Attraktion in Ingolstadt
Der Weg zur Eröffnung der Therme war wahrlich kein einfacher: Die ursprüngliche Betreiberfirma meldete Insolvenz an und die Stadt musste einspringen. Und dann kam auch noch die Corona-Pandemie inklusive Krankheitsfälle und Lieferengpässe, vom Fachkräftemangel ganz zu schweigen. Außerdem wurde im Laufe der Zeit klar, dass einiges mehr am Bad ausgebessert werden musste, als anfangs gedacht, zum Beispiel die Lüftungstechnik, der Brandschutz und die Kassenanlagen, wie Scharpf in seinem Grußwort aufzählte. "Schwimmen ist eine Ausdauersportart. Und viel Ausdauer war hier in der Donautherme in den vergangenen Jahren gefordert", spannte der Oberbürgermeister den Bogen zum Bad. Er lobte die Leistung und das Engagement aller Beteiligten, die diese Herausforderungen erfolgreich gemeistert haben und dadurch den Menschen in Ingolstadt "eine großartige Attraktion zurückgegeben" und "ein wertvolles Freizeitangebot wieder aktiviert" haben.
Auch Dorothea Deneke-Stoll, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Freizeit GmbH, wollte ihre Gedanken und Gefühle an diesem lang ersehnten Tag mit den zahlreich geladenen Gästen teilen. Zuallererst empfinde sie Erleichterung, dass das Bad nach so vielen geplanten und wieder verworfenen Terminen nun endlich öffnen könne. Dann seien da auch Stolz und Freude, auf das, was geschafft wurde, auf die "Rundumerneuerung", auf das Freizeitangebot, das eine echte "Bereicherung für Stadt und Region" sei.
Am Dienstag öffnet die Ingolstädter Donautherme für die Bevölkerung
Während die Gäste bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit - so wie es sich in einer Therme gehört - bereits anfingen, in ihren Anzügen und festlichen Kleidern zu schwitzen, ergriff Thomas Meier, Geschäftsführer der GMF (Gesellschaft für Entwicklung und Management von Freizeitsystemen), die die Betriebsführung der Therme übernimmt, das Wort. Er verglich die Sanierung der Donautherme mit dem Wetter. Die Vorhersage sei schwierig und ungewiss gewesen, es habe stürmische Zeiten gegeben und längere Schlechtwetterperioden, aber auch sonnige Tage. Die Donautherme sei ein "einzigartiges Projekt, das Seinesgleichen" suche. Der Bedarf für dieses Erlebnisbad sei da, Sportschwimmer und Familien seien nach der Pandemie in die Bäder zurückgekehrt.
Bevor ein Rundgang die Feier abschloss, wurde die Donautherme, insbesondere der ganz neue Teil, noch von Pfarrerin Maren Michaelis und Pfarrer Reinhard Förster gesegnet. Ab Dienstag, 28. März, ist die Donautherme regulär geöffnet.