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Immobilienpreisindex
In diesen Städten fallen die Immobilienpreise derzeit am stärksten
Auch für das erste Quartal 2023 verzeichen führende Immobilien-Finanzierer in den Top-7-Städten sinkende Preise für Wohneigentum - mit einer Ausnahme.
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Foto: Marco Rauch, dpa (Symbolbild) | Wie haben sich die Immobilienpreise in großen Städten entwickelt?
Lukas Rameil
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:59 Uhr

Auch im ersten Quartal fielen in ganz Deutschland die Immobilienpreise. Das zeigt der jüngst veröffentlichte Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), der die wichtigsten Immobilienfinanzierer des Landes vertritt, darunter Deutsche Bank, Commerzbank, Aareal Bank, Landesbanken und große Sparkassen.

Seit dem Jahreswechsel verbilligten sich demnach die Preise der Wohnhäuser in ganz Deutschland im Schnitt um über zwei Prozent. Allerdings: Während Wohnraum in Frankfurt am Main mittlerweile 6,4 Prozent billiger geworden ist, wird er in einer anderen deutschen Großstadt sogar teurer.

Kontinuierliche Preisrückgänge in allen Top-7-Städten - mit einer Ausnahme

Eine ähnliche Entwicklung wie der gesamtdeutsche Immobilienmarkt legten die Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartal in den Top 7-Städten hin: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.

Wie in den Quartalen zuvor stach Berlin laut dem vdp-Immobilienpreisindex unter den Metropolen heraus, denn einzig in der Hauptstadt verteuerten sich Wohnungen und Häuser im Jahresvergleich um 1,0 Prozent, während die Preise gemessen am Vorquartal leicht sanken (-1,3 Prozent). Die anderen sechs Top 7-Städten verzeichneten durch die Bank fallende Wohnimmobilienpreise. Mit Jahres-Veränderungsraten von minus 6,4 Prozent und minus 2,2 Prozent im Quartalsvergleich waren die Rückgänge in Frankfurt am Main am deutlichsten. Hamburg, Düsseldorf, Köln, Stuttgart und München verzeichneten hingegen Rückgänge von 2,3 bis 3,8 Prozent.

Das der Kauf einer Immobilie in den Top-Lagen des Landes zwar billiger, aber längst nicht billig geworden ist, zeigt derweil eine aktuelle Erhebung der Berliner Sparkasse zu Immobilienpreisen für Eigentumswohnungen im Bestand in den Top-7-Städten des Landes:

  • München: 8.150 €/qm, mittlerer Kaufpreis: 652.000 €
  • Hamburg: 5.700 €/qm, mittlerer Kaufpreis: 456.000 €
  • Frankfurt am Main: 5.600 €/qm, mittlerer Kaufpreis: 448.000 €
  • Stuttgart: 4.500 €/qm, mittlerer Kaufpreis: 360.000 €
  • Berlin: 4.400 €/qm, mittlerer Kaufpreis: 352.000 €
  • Köln: 3.925 €/qm, mittlerer Kaufpreis: 314.000 €
  • Düsseldorf: 3.900 €/qm, mittlerer Kaufpreis: 312.000 €

Steigende Zinsen und hohe Materialkosten: Das sind die Gründe für den Preisverfall

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind zum Ende 2022 erstmals seit zwölf Jahren gesunken. Sie fielen laut dem Statistischen Bundesamt von Oktober bis Dezember um durchschnittlich 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist der erste Rückgang seit Ende 2010. Im Vergleich zum Vorquartal fielen die Preise für Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser um 5,0 Prozent noch deutlicher.

Dr. Georg Reutter, Präsident des Verbands Deutscher Pfandbriefmarken (vdp), sieht die Ursachen in den deutlich gestiegenen Energie- und Materialkosten, den hohen Zinsen und den nach wie vor hohen Inflationsrate. Für Reiner Braun, Vorstand des Berliner Marktforschungsunternehmens Empirica, sind jedoch vor allem die hohen Zinsen ausschlaggebend, die die ohnehin schon prekäre Situation der Baubranche - Kosten für Baumaterial, für Energieeffizienz und Fachkräftemangel - erst zutage gefördert hätten: "Die niedrigen Zinsen haben diese anschwellenden Kosten aber verschleiert", heißt es auf der Seite des Instituts. Doch da man für nahezu jeden Kaufpreis einen Hypothekenkredit von der Bank bekam, sei das nicht weiter aufgefallen, so der Wohnungsmarkt-Ökonom.

Ökonom: Weiter keine Anzeichen für abrupten Preisverfall

Führende Immobilienfinanzierer sehen in der aktuellen Entwicklung am Wohnungsmarkt eine längst überfällige Preiskorrektur, die sich über alle Objektklassen erstreckt: "Der Immobilienmarkt ist wie jeder andere Markt auch Zyklen unterworfen. Wir gehen auch für die nächsten Quartale noch von fallenden Preisen aus, mit unterschiedlicher Ausprägung in den einzelnen Objektklassen. Wir sehen aber weiterhin keine Anzeichen für einen abrupten Preisverfall", so vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.

 
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