Genauso wie beim Menschen geht die Pubertät bei Hunden mit großen hormonellen Veränderungen einher. Wann Hunde in die Pubertät kommen, ist zum Beispiel abhängig vom Geschlecht. Zudem gibt es einige Anzeichen, die darauf schließen lassen, dass ein Hund in der Pubertät ist.
Wann kommt ein Hund in die Pubertät?
Die Pubertät bei Hunden beginnt zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat und kann zwischen sieben und 24 Monate andauern. Das schreibt die Versicherung Helvetia auf ihrer Website. Demnach ist der Beginn und die Dauer der Pubertät auch abhängig von Geschlecht und Rasse.
Pubertät bei Hündinnen
Hündinnen kommen meist früher in die Pubertät als Rüden. Sie werden in dieser Zeit das erste Mal läufig und können sensibler auf ihre Umwelt reagieren. Bei der ersten Läufigkeit ist der Sexualtrieb häufig noch nicht stark ausgeprägt, da die Hündinnen sich erst an den veränderten Hormonhaushalt gewöhnen müssen.
Hunde in der Pubertät: Allgemeine Anzeichen
Wenn ihr Welpe es nicht bereits macht, ist das Beinheben während des Urinierens ein Anzeichen dafür, dass sich ihr Hund in der Pubertät befindet. Zudem steigt das Interesse an Hündinnen und es kann mit anderen Rüden zu Revierkämpfen kommen.
Helvetia nennt außerdem folgende Verhaltensweisen, die zeigen können, dass sich ein Hund in der Pubertät befindet:
- gesteigertes Jagdverhalten
- aufkommender Sexualinstinkt
- Ungehorsam und Stimmungsschwankungen
- Neugierde
- Müdigkeit
- vermehrtes Winseln und Jaulen
- geringerer Appetit
- Angst oder Aggressionen
Zweite Pubertät bei Hunden: Was sie ist und wann sie beginnt
Die Pubertät bei Hunden kann oftmals in mehrere Abschnitte eingeteilt werden. So dauert nach Angaben der Helvetia die erste Phase der Pubertät meist bis zum zwölften Lebensmonat. Der Hund hat bis dahin häufig bereits die Geschlechtsreife erlangt. Die zweite Phase der Pubertät ist die Phase der Adoleszenz und dauert so lange, bis der Hund vollständig ausgewachsen ist. In der Phase der Adoleszenz treten Gemütsschwankungen seltener auf.
Hunde in der Pubertät: Was passiert im Körper?
Helvetia berichtet, dass während der Pubertät des Hundes das Hormon GnRH (das sogenannte Gonadotropin-Releasing-Hormon) in den Geschlechtsorganen freigesetzt wird, wodurch es zu körperlichen und psychischen Änderungen beim Hund kommt.
Das Hormon verändert das Gehirn des Hundes, wodurch sich auch sein Verhalten ändert:
- Die Verspieltheit des Hundes wird durch eher rationales und erwachsenes Verhalten ersetzt.
- Hunde in der Pubertät können eine verminderte Impulskontrolle und Risikoabschätzung haben.
Zudem kann es bei Hunden in der Pubertät durch den veränderten Hormonhaushalt zu Angstphasen kommen. Die Hunde haben in diesen Phasen Angst vor Dingen, die vorher keine Probleme bereitet haben. Dazu zählen zum Beispiel fremde Menschen, andere Hunde oder aber auch Gegenstände in der heimischen Wohnung.
Pubertät bei Hunden: Eine Gefahr für Kinder?
Zwischen Kindern und Hunden können große Freundschaften entstehen, die ein ganzes Leben andauern. Vor allem, wenn Kinder und Hunde zusammen aufwachsen, kann eine enge Beziehung zwischen beiden entstehen. Kommen Hunde in die Pubertät, können sie allerdings zum Schnappen und Beißen neigen. Vor allem bei Kleinkindern muss man in dieser Zeit aufpassen, da sie das Verhalten von Hunden noch nicht richtig einschätzen können. Bevor es deswegen zu größeren Verletzungen kommt, sollten Besitzer ihre Hunde und Kinder nicht aus den Augen lassen.
Hunde in der Pubertät richtig unterstützen
So manch ein Hundebesitzer ist wahrscheinlich schon verzweifelt, wenn der Hund in der Pubertät nicht mehr richtig hört und seine Grenzen austestet. Helvetia schreibt, dass im Zeitraum der Pubertät vermehrt Hunde in Tierheime abgegeben werden, da die Pubertät die Besitzer überfordert oder mit einem gestörten Verhalten verwechselt wird. Um die Pubertät des Hundes gut zu überstehen, sollten folgende Aspekte beachtet werden:
- Geduld: Eine große Portion Geduld ist wichtig, wenn der Hund die Pubertät erreicht. Der Hund hört womöglich weniger auf Kommandos und möchte auf eigene Faust die Umgebung erkunden. Die Erziehung des Hundes sollte trotzdem normal weitergehen und nicht schleifen gelassen werden.
- Grenzen setzen: Es ist wichtig, dem Hund zu zeigen, wie die Rangordnung ist. Vor allem unerwünschtes Verhalten sollte weiterhin getadelt werden. Auch ist es wichtig, dem Hund weiterhin aufzuzeigen, welche Dinge er darf und welche nicht. Denn es kann vorkommen, dass ein Hund in der Pubertät Gelerntes vergisst.
- Aufmerksam sein: Hunde in der Pubertät sind neugierig und können Gefahren und Risiken schlechter einschätzen. Aus diesem Grund sollte ein Hund an stark befahrenen Straßen angeleint werden. Das gilt auch in Feld, Wald und Wiese, falls der Hund ein Tier wittert und sein Jagdinstinkt einsetzt.