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Haustiere
Hunde aus dem Tierschutz: Anlaufstellen und wichtige Infos
Für viele Menschen ist es ein Anliegen, einen Hund aus dem Tierschutz zu retten. In diesem Artikel finden Sie eine Auswahl an Anlaufstellen und wichtige Infos.
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Foto: Christin Klose, dpa | Mit einem kleinen Körbchen oder einer vertrauten Decke, bekommt der Hund im fremden Umfeld einen eigenen Rückzugsort.
Rika Mank
 |  aktualisiert: 10.04.2024 13:18 Uhr

Während Straßenhunde in Deutschland kein Problem sind, sieht es in vielen anderen europäischen Ländern, vor allem in Süd- und Osteuropa, anders aus. Die Tiere werden dort teilweise von ihren Besitzern ausgesetzt, weil die Kosten zu hoch sind, oder kommen bereits auf der Straße auf die Welt. Tierschutzorganisationen helfen den Tieren vor Ort, um ihnen ein besseres Leben zu schenken. Exemplarisch werden hier drei Organisationen vorgestellt, die in verschiedenen europäischen Ländern tätig sind.

Hunde aus dem Tierschutz: Das muss beachtet werden

Wer einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren möchte, weiß meist nicht, wie viel Aufwand es für die Organisationen oder Tierheime ist. Denn bei der Einreise von Hunden aus dem Ausland muss einiges beachtet. Laut der Tierschutzorganisation Tasso sind folgende Punkte wichtig: 

  • Tierheime oder Tierschutzorganisationen benötigen eine Erlaubnis, wenn sie Hunde gegen ein Entgelt aus dem Ausland nach Deutschland zur Vermittlung bringen möchten.
  • Welpen, die aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden, brauchen seit dem 31. Dezember 2014 eine Tollwutimpfung. Da Welpen erst ab der zwölften Woche gegen Tollwut geimpft werden können und die Wirkung erst nach 21 Tagen einsetzt, können Welpen erst ab der 15. Woche nach Deutschland einreisen.
  • Seit August 2014 muss zudem eine Erlaubnis des zuständigen Veterinäramts vorliegen, wenn Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zur Vermittlung gebracht werden sollen.

Da für die Tierheime und Tierschutzorganisationen durch diese Vorschriften Kosten anfallen, wird bei der Vermittlung eines Hundes meist eine Schutzgebühr verlangt, wie der Deutsche Tierschutzbund berichtet. Die Gebühr wird von jedem Tierheim individuell festgelegt und deckt einen Teil der Kosten, die für den Hund anfallen. Bei Hunden aus dem Ausland wird die Schutzgebühr vor allem für die sichere Einreise nach Deutschland verwendet.

Wie der Verein Hunderettung Europa e.V. Tiere im Ausland unterstützt

Hunderettung Europa mit Sitz in Duisburg ist im Jahr 2019 gegründet worden und hat mittlerweile über 300 ehrenamtliche Helfer. Durch verschiedene Projekte unterstützen sie Katzen und Hunde in Rumänien, Bulgarien, Griechenland und sogar auf Kuba. Der Verein beschreibt sein Tätigkeitsgebiet folgendermaßen:

  • Hunde und Katzen werden von der Straße oder aus Tötungsstationen gerettet.
  • Die Tiere werden in neue Familien vermittelt.
  • Vor Ort werden Straßentiere, Tiere von Einheimischen und alle Tiere im Tierheim kastriert, um die Population von Straßentieren zu verringern. Alleine im Jahr 2023 hat der Verein 10.753 Kastrationen bei Hunden und Katzen durchgeführt.
  • In der Bevölkerung klären sie über den richtigen Umgang mit Tieren auf. So zum Beispiel auch in Schulklassen.

Wer eine Katze oder einen Hund über die Hunderettung Europa adoptieren möchte, muss eine Schutzgebühr zahlen. Für Hunde beträgt sie 490 Euro. Bei Katzen liegt sie bei 230 Euro.

Pfotenglück Bayern e.V.: Tierschutz in Rumänien und Kroatien

Der Tierschutzverein Pfotenglück Bayern ist 2021 gegründet worden und unterstützt Tierschutzprojekte in Rumänien und Kroatien. Von dort aus vermitteln sie Straßenhunde, helfen bei Kastrationsprojekten und verteilen Spenden, wie zum Beispiel Futter für die Tiere. Hunde, die über Pfotenglück Bayern vermittelt werden, kommen direkt aus Rumänien oder Kroatien. Interessierte müssen sich vorab beim Verein melden. Nach einem ersten Gespräch und einem Hausbesuch steht der Adoption meist nichts mehr im Weg. Sobald die Schutzgebühr bezahlt worden ist, wird der Hund aus Rumänien oder Kroatien nach Deutschland gebracht. Die Gebühr beträgt bei unkastrierten Welpen und Junghunden 450 Euro. Sind die Tiere bereits kastriert, liegt die Gebühr bei 480 Euro.

Wo der Tierschutzverein SOS-Dogs e.V. Hunden und Katzen hilft

Im Juli 2017 ist der Tierschutzverein SOS-Dogs gegründet worden und unterstützt seitdem Tierschützer und Tierheime in Spanien, Russland, Serbien und Griechenland. Auch wenn die Situation vor Ort in allen Ländern prekär ist, kommen vor allem die Tierschützer in Russland an ihre Grenzen, wie der Verein auf seiner Internetseite berichtet. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verlassen immer mehr Menschen das Land, aber nehmen ihre Hunde und Katzen nicht mit. Die bereits überfüllten Tierheime können diesen Tieren kaum helfen. Auch weil durch die Sanktionen gegen Russland soziale Medien gesperrt sind, was die Generierung von Geldspenden fast unmöglich macht. 

Auch SOS-Dogs vermittelt Hunde und Katzen von seinen Partnertierheimen nach Deutschland. Die Schutzgebühr für Hunde beträgt 470 Euro. Wer eine Katze adoptieren möchte, zahlt 200 Euro.

Hunde aus dem Tierschutz: Das sollte beim Start ins neue Leben beachtet werden

Wenn der Hund nach einer langen Fahrt in einem Transporter in seinem neuen Zuhause angekommen ist, muss er sich zunächst an alles gewöhnen. Die Tierschutzorganisation Tasso gibt Tipps, was Hundebesitzer dabei beachten sollten. 

  • Hunde aus dem Ausland sind durch ihre Erlebnisse auf den Straßen und in den Tötungsstationen häufig schreckhaft. Deshalb sollte der Hund in den ersten Wochen während Spaziergängen angeleint werden. Dafür eignen sich Brustgeschirre besonders gut. Denn der Hund kann sich aus ihnen nicht herauswinden und es sind keine Verletzungen am Hals möglich.
  • Des Weiteren sollten Fenster und Türen in der Umgebung des Hundes zunächst geschlossen bleiben. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der Hund in einem schreckhaften Moment nicht das Haus oder die Wohnung verlässt. Wer manche Türen nicht immer geschlossen haben möchte, kann Türen- oder Treppenschutzgitter anbringen.
  • Hunde aus dem Ausland haben meist negative Erfahrungen mit Autos gemacht, weshalb Autofahren zu Beginn mit Stress für sie verbunden sein kann. Hundebesitzer sollten das Ein- und Aussteigen und das Fahren deshalb mit etwas Positivem verbinden, bis sich der Hund daran gewöhnt hat.
  • Auch wenn Hunde aus dem Ausland meist gut sozialisiert sind, können Hundebesitzer nie wissen, wie sie auf fremde Hunde reagieren. Nicht zu viele Begegnungen mit anderen Hunden sind in den ersten Wochen deshalb von Vorteil.
 
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