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Haustiere
Hund alleine zu Hause lassen: Diese 6 Tipps erleichtern den Alltag
Nur mal kurz die Wohnung verlassen? Für einige Hundebesitzer unmöglich, da ihre Hunde nicht alleine bleiben können. Erfahren Sie, welche Tipps helfen können.
Einem Hund ist nicht zuzumuten, mehr als sieben Stunden alleine zu Hause zu bleiben. Das hat ein Gericht entschieden und damit die Änderung der Arbeitszeiten eines Arbeitnehmers für nichtig erklärt. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa Themendienst/dpa-tmn       -  Hunde können für mehrere Stunden alleine gelassen werden. Die Obergrenze von sechs Stunden sollten Hundebesitzer aber nicht überschreiten.
Foto: Monique Wüstenhagen, dpa | Hunde können für mehrere Stunden alleine gelassen werden. Die Obergrenze von sechs Stunden sollten Hundebesitzer aber nicht überschreiten.
Rika Mank
 |  aktualisiert: 09.04.2024 16:27 Uhr

Sie bellen, sie jaulen und im schlimmsten Fall, zerstören sie die Einrichtung. Hunde, die nicht alleine bleiben können, sind für viele ihrer Besitzer eine Belastung. Dabei muss es allerdings nicht bleiben. Denn auch ausgewachsene Hunde, die nicht bereits als Welpe das Alleinsein trainiert haben, können es noch beigebracht bekommen. Die folgenden Tipps können dabei helfen. 

Hund alleine zu Hause: Deshalb hat er Angst

Hunde sind Rudeltiere und sehen ihre menschliche Familie als dieses an. Sie sind deshalb gerne von ihnen umgeben, wie die Helvetia Versicherung berichtet. Die Angst vor der Einsamkeit ist deshalb bei Hunden ein natürlicher Instinkt. Der Hund wird immer versuchen, in der Nähe des Rudels zu sein, denn dort erfährt er Zugehörigkeit und erhält Schutz vor Gefahren.

Wird ein Hund nun alleine in der Wohnung oder im Haus gelassen, entsteht die Trennungsangst automatisch. Diese kann zu Trennungsstress führen, auch weil im Hunderudel meist alte oder kranke Tiere alleine zurückgelassen werden. Hunde, die unter Trennungsstress leiden, zeigen es meist so:

  • Sie kratzen an der Tür.
  • Sie zerstören Möbel und andere Einrichtungsgegenstände.
  • Sie markieren in der Wohnung oder verrichten dort ihr Geschäft.
  • Sie jaulen oder bellen.

Wie lange kann ein Hund zu Hause alleine bleiben?

Wie lange ein Hund alleine zu Hause bleiben kann, ist individuell abhängig vom Hund, seinem Alter, der Lebenssituation der Besitzer und wie viel Training er im Alleinbleiben hat. Welpen bis vier Monate sollten nach Angaben der Helvetia Versicherung nur wenige Stunden alleine bleiben. Ausgewachsene Hunde können auch bis zu sechs Stunden alleine in der Wohnung oder im Haus sein. Das bestätigt auch die Tierschutzorganisation Peta. Diese fügt hinzu, dass sechs Stunden aber die absolute Obergrenze sei und Hundebesitzer, die acht Stunden arbeiten, sich für ihren Hund eine Gassihilfe oder Hundetagesstätte suchen sollten.

Hund alleine zu Hause lassen: Training langsam beginnen

Viele Hunde müssen erst lernen, alleine zu bleiben. Deshalb sollten Besitzer immer langsam und schrittweise im Training vorgehen. Die Tierschutzorganisation Peta empfiehlt, zu Beginn zunächst eine räumliche Trennung durch Gitter oder Türen in der Wohnung oder im Haus vorzunehmen. Dadurch kann der Hund den Besitzer zwar immer noch sehen, ihm aber nicht überallhin folgen. Erst wenn diese Art des Trainings gut funktioniert, kann der Hund im nächsten Schritt für kurze Zeit alleine gelassen werden. Wichtig ist, dass die Hundebesitzer geduldig vorgehen und ihren Hund nicht überfordern. Hilfreich kann auch sein, wenn der Hund durch Spaziergänge oder Spiele ausgepowert ist. Dadurch ist er während des Trainings entspannter. 

Komfortzone für den Hund kann beim Alleinbleiben helfen

Eine Komfortzone für den Hund, wie zum Beispiel ein bequemes Körbchen oder eine mit Decken und Kissen ausgelegte Transportbox, kann dem Hund helfen, alleine in der Wohnung oder im Haus zu bleiben. Dabei ist wichtig, dass der Ort von Anfang an positiv angesehen wird, wie Peta schreibt. Das kann zum Beispiel durch Leckerli oder das Lieblingsspielzeug geschehen. Hundebesitzer können zudem auch entspannende Musik abspielen, zu der sich der Hund beruhigt. Diese kann auch während des Alleinseins abgespielt werden, damit der Hund es mit etwas Positiven verknüpft.

Schlüsselreize in den Alltag einbauen

Manche Hunde verfallen bereits in Trennungsangst, wenn sie nur sehen, wie ihr Besitzer die Schuhe anzieht oder zum Autoschlüssel greift. Diese Schlüsselreize sollten deshalb in alltägliche Situationen integriert werden, bei denen der Hund nicht damit rechnet. Das empfiehlt Peta, damit der Hund die Schlüsselreize nicht mehr mit etwas Schlechtem, also dem alleine gelassen werden, in Verbindung bringt. 

Hund alleine lassen: Spielzeug kann helfen

Wer seinen Hund alleine lassen möchte, sollte für ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten sorgen. Das können nach Angaben von Peta folgende Dinge sein: 

  • Kauknochen
  • Kuscheltiere
  • Bälle
  • Schnüffelteppiche

Durch das Spielzeug können Hunde für mehrere Stunden beschäftigt sein. Im besten Fall werden sie sogar müde, sodass sie die meiste Zeit des Alleinseins verschlafen. Hundebesitzer sollten dabei vor allem auf Stressanzeichen achten, wie das Zerkauen von Dingen. Dies kann tiefsitzende Verlustängste anzeigen, die durch Hundetrainer oder -psychologen verbessert werden können. 

Hund alleine lassen: Bei Begrüßung nicht übertreiben

Haben Hundebesitzer ihren Hund alleine gelassen, sollten sie ihn bei der Rückkehr nicht überschwänglich begrüßen. Die Begrüßung, bei der Hunde sogar weinen können, sollte freundlich, aber unspektakulär ablaufen. Das empfiehlt die Tierschutzorganisation Tasso. Als Besitzer soll man zudem sofort einer anderen Tätigkeit nachgehen. Dadurch soll der Hund lernen, dass die Rückkehr unspektakulär und nichts Besonderes ist. 

Kauf eines zweiten Hundes kann beim Alleinsein helfen

Ein zweiter Hund kann dem Ersthund helfen, dass das Alleinsein erträglicher wird. Dies sollte allerdings nur eine Option sein, wenn man dem Zweithund auch gerecht werden kann, wie Peta empfiehlt. Denn dieser benötigt die gleiche Aufmerksamkeit, Pflege und verursacht auch die gleichen Kosten. Zudem sollte man seinem Hund keinen Freund aufzwingen. Wenn der Ersthund negativ auf einen zweiten Hund reagiert oder sich unwohl fühlt, ist es nicht die geeignete Lösung. 

 
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