Bei Hopfen denken die meisten wohl nicht an Heilpflanzen, sondern an Bier. Schließlich wird die Pflanze zur Herstellung des beliebtesten alkoholischen Getränks benötigt. Doch die Inhaltsstoffe des Hopfens werden auch in der Medizin genutzt – und zwar als mildes Beruhigungsmittel. Die ätherischen Öle der weiblichen Hopfenzapfen können auch beim Einschlafen helfen. Mehr zur Wirkung und der Anwendung gibt es hier.
Hopfen im Steckbrief: Namen und Herkunft
- Name: Hopfen
- Botanischer Name: Humulus lupulus
- Familie: Cannabaceae
- Herkunft: Südeuropa und Südwestasien
- Angewandter Pflanzenteil: weibliche Blütenstände
- Besonderheit: Arzneipflanze des Jahres 2007
- Medizinische Anwendung: mildes Beruhigungsmittel
Infos kompakt: Was ist Hopfen?
Hopfen zählt zur Pflanzenfamilie der Hanfgewächse. Er liebt feuchte Böden und kann im Anbau sogar bis zu zwölf Meter hoch werden. Da Hopfen eine Kletterpflanze ist, werden über die Anbaugebiete meist Stangen angebracht, die den Hopfenfeldern ihr charakteristisches Aussehen verleihen. Die sogenannten Hopfenzapfen– gemeint ist die Blüte – riechen würzig und enthalten Bitterstoffe.
Zum Brauen von Bier werden laut Ursel Bühring, Gründerin der Freiburger Heilpflanzenschule, unbefruchtete weibliche Zapfen verwendet, da sie für das typische Aroma verantwortlich sind. Auch für medizinische Anwendungen werden die weiblichen Blütenstände genutzt. Sie enthalten den wichtigen Wirkstoff Lupulin.
Hopfen: Die Wirkung kurz erklärt
Hopfen ist von der Kommission E vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zur unterstützenden Behandlung von Unruhe, Ängsten und Schlafstörungen zugelassen. Laut dem Heilpflanzenlexikon von Dietrich Frohne geht von Hopfen ein leicht beruhigender Effekt aus. Er kann deshalb als Sedativum zum Beginn einer Therapie von Angst- oder Schlafstörungen verwendet werden.
Anwendung: So kann der Hopfen verwendet werden
Zur äußeren Anwendung kann ein Hopfenkissen verwendet werde. Darauf schwor laut Ursel Bühring wohl bereits König Georg der III. von England. Das Kissen funktioniert dank des ätherischen Öls des Hopfens wie eine Aromatherapie und soll durch seinen Duft beruhigend wirken. Dazu werden ganze, getrocknete Hopfenzapfen einfach in eine Kissenhülle gegeben. Mit einem Säckchen klappt das auch.
Für die innere Anwendung kann laut Ursel Bühring ein Hopfentee hergestellt werden. Für 150 Milliliter Wasser werden etwa ein bis zwei Teelöffel Hopfenzapfen benötigt. Der Tee kann laut der Expertin bis zu sechs Wochen lang vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Hopfen: Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Laut dem Heilpflanzenlexikon sind keine unerwünschten Wirkungen von Hopfenpräparaten bekannt. Das bestätigt auch Ursel Bühring. Bei Hopfenpflückern und -pflückerinnen hingegen sind laut der Expertin teilweise allergische Reaktionen vorgekommen. Unter anderem können Kopfschmerzen und Schläfrigkeit auftreten. Das könne aber auch am Spritzmittel liegen.