Auch wenn sich viele Kinder ein Haustier, speziell einen Hundewelpen wünschen, sollte die Entscheidung darüber wohlüberlegt getroffen werden. Das neue Familienmitglied bringt Verantwortung, Zeit- und einen gewissen finanziellen Aufwand mit sich. Umso wichtiger ist es, dass es für den Umgang mit Kindern geeignet ist, sodass Mensch und Tier davon profitieren. Wir haben Ihnen daher die kinderfreundlichsten Hunderassen zusammengestellt und erklären, worauf Sie achten sollten.
Diese Eigenschaften sollte ein kinderfreundlicher Hund haben
Besonders wenn die Kinder noch sehr klein sind, sollte es dem Hund nicht so viel ausmachen, wenn sie ihm an den Ohren ziehen oder grob den Kopf tätscheln, so der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Das trifft beispielsweise auf große Hunde wie Golden Retriever, Neufundländer oder Berner Sennenhunde, aber auch Beagle zu. Sie sind in der Regel geduldig, haben eine hohe Reizschwelle und sind gut verträglich.
Damit ein harmonisches Zusammenleben in der Familie sichergestellt werden kann, sollte der Hund einige allgemeine Voraussetzungen mitbringen. Dies sind laut der online Hundeschule Wedog:
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Geduld
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Loyalität
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Anpassungsfähigkeit an das Leben in einer Familie
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Gelassenheit bei Trubel und Lärm
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Gehorsam durch leichte Erziehbarkeit
Welche Hunderasse für Sie am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Eigenschaften Ihrer Familie ab. Dazu gehören das Alter der Kinder, Tagesabläufe, sowie Größe und Umgebung des Wohnraums.
Hilfreiche Fragen für einen kinderfreundlichen Hund
Damit Ihre Familie und der Hund zusammen glücklich werden, muss er zu Ihrer Lebenssituation passen. Wedog nennt unter anderem diese Fragen, die bei der Entscheidung für einen kinderfreundlichen Hund helfen sollen.
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Wie unternehmungslustig sind Sie? Es gibt Hunderassen, die eher anhänglich und verschmust sind und weniger Bewegung brauchen als andere, die für Hundesportarten oder Fahrrad fahren geeignet sind. Allerdings benötigt jeder Hund Spaziergänge.
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Gibt es in Ihrer Familie Allergien gegen Hundehaare? Es gibt zwar Hunde, die allergikerfreundlicher sind als andere (zum Beispiel Pudel oder Mateser), allerdings ist keine Hunderasse zu 100 Prozent hypoallergen.
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Wie alt sind die Kinder? Kinder sollten nicht mit dem Hund alleine gelassen werden. Sowohl das Kind als auch das Tier müssen angeleitet werden, den richtigen Umgang miteinander zu lernen.
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Gibt es weitere Tiere in Ihrem Haushalt? In diesem Fall sollten Sie die Tiere langsam aneinander gewöhnen und eine Rasse ohne ausgebildeten Jagdinstinkt wählen.
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Wie viel Zeit nehmen Sie sich für die Pflege des Hundes? Besonders bei langhaarigen Hunden nimmt die Fellpflege viel Zeit in Anspruch.
Das sind die kinderfreundlichsten Hunderassen
Auch wenn es kinderfreundlichere Hunderassen gibt, ist auch der Züchter oder die Züchterin entscheidend, wenn es um die Familientauglichkeit des Tieres geht. Es ist laut dem VDH daher hilfreich, wenn die Welpen bereits von Beginn an beziehungsweise möglichst frühzeitig Erfahrungen diesbezüglich sammeln konnten. Der beste Zeitpunkt variiert je nach Rasse zwischen der 3. und 14. Lebenswoche, da sich dann die Hirn-Synapsen der Vierbeiner positiv ausbilden.
Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für Hunderassen, die laut wedog für Familien mit Kindern geeignet sind.
Fünf kleine, kinderfreundliche Hunderassen
Wenn Sie in der Stadt wohnen und nur eine kleine Wohnung haben, ist eine kleine Hunderasse womöglich am besten geeignet.
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Bichon Frisès sind überaus freundliche Hunde, die neben ihrer verspielten und liebevollen Art, auch eine gute Verträglichkeit mit Kindern und anderen Tieren auszeichnen.
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Chihuahuas gehören zu den kleinsten Hunderassen der Welt. Durch ihre Größe benötigen sie nicht viel Platz. Ihre anhängliche und verspielte Art eignet sich gut als Familienhund.
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Havaneser benötigen viel Liebe und Aufmerksamkeit. Wenn sie diese bekommen, lernen die intelligenten Hunde sehr schnell. In der Haltung sind sie unkompliziert und gut verträglich.
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Malteser sind kleine, sehr lebhafte und kinderfreundliche Hunde. Sie lernen schnell und sind gut verträglich.
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Yorkshire Terrier gelten als intelligent und verspielt. In Familien mit älteren Kindern sind sie gut aufgehoben.
Fünf mittelgroße, kinderfreundliche Hunderassen
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Beagle sind verspielte, aktive Gefährten und gut für Familien geeignet. Allerdings benötigen sie viel Bewegung.
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Collies gelten als besonders intelligent und leicht trainierbar. Die treuen Vierbeiner sind mit Kindern gut verträglich.
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Französische Bulldoggen benötigen nicht ganz so viel Bewegung und sind ebenfalls familienfreundlich.
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Pudel sind nicht nur kinderfreundlich, sondern auch verspielt und anpassungsfähig. Zudem vertragen sie sich gut mit anderen Tieren.
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Tibet Terrier passen sich leicht an verschiedenste Lebenssituationen an, wodurch er sich gut in eine Familie integrieren lässt.
Fünf große, kinderfreundliche Hunderassen
Auch große Hunderassen können für Ihre Familie infrage kommen, wenn Sie genügend Platz und Zeit haben, den Vierbeiner zu beschäftigen.
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Bernhardiner wurden zwar ursprünglich für die Rettung in den Alpen gezüchtet, werden aber heute als liebevolle und schützende Begleiter geschätzt. Die kinderfreundlichen Riesen benötigen jedoch viel Platz und ausreichend Bewegung.
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Deutscher Schäferhunde sind für ihre treue, liebevolle und schützende Art – besonders gegenüber Kindern – bekannt. Zudem gelten sie als intelligent und energiegeladen und benötigt daher viel Bewegung und geistige Auslastung.
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Golden Retriever zählen zu den beliebtesten Hunderassen. Sie sind zwar leicht trainierbar, benötigen jedoch viel Bewegung. Wer dem gerecht werden kann, findet in dieser Rasse einen loyalen, freundlichen Begleiter für die Familie.
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Labrador Retriever sind dem Golden Retriever im Charakter sehr ähnlich. Sie sind freundliche, intelligente Hunde, die aber auch aktiv beschäftigt werden müssen.
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Labradoodle sind eine Mischung aus Labrador Retriever und Pudel. Als intelligente und einfühlsame Hunde passen sie sich schnell an das Familienleben an. Ihre Neugier und Abenteuerlust kann man durch ausgiebige Spaziergänge und Outdoor-Aktivitäten befriedigen.
Anfängern empfiehlt Wedog Rassen, die freundlich, geduldig und leicht erziehbar sind. Dazu gehören beispielsweise Golden Retriever, Malteser, Pudel oder Havaneser. Allerdings gilt für jeden Hund, dass eine konsequente, liebevolle Erziehung für ein harmonisches Zusammenleben in der Familie unerlässlich ist.
Sind Hunde aus dem Tierheim oder dem Tierschutz kinderfreundlich?
Wenn die Entscheidung getroffen ist, einen Hund in eine Familie mit Kind zu integrieren, bleibt die Frage, ob man einen Zuchthund kauft oder einem Tier aus dem Tierschutz ein neues Zuhause schenkt. Bei Letzterem stellt sich oft die Frage, was der Hund bereits erlebt hat und ob das nicht zu einem Problem oder sogar einer Gefahr für das Kind werden könnte. Allerdings betont der Tierschutzverein Europa, dass es weder den einen Zuchthund, noch den einen Tierschutzhund gibt. Während ein Vierbeiner in Gefangenschaft gehalten wurde, musste ein anderer auf der Straße um sein Überleben kämpfen oder aber hatte ein gutes Zuhause, bis er notgedrungen ausgesetzt wurde. Daher rät der Verein, sich gut beraten zu lassen und bei Zweifel lieber nicht dieses Tier zu adoptieren. Auch ein Besuch vor Ort ist dabei unerlässlich.
Sind Zuchthunde immer kinderfreundlich?
Entscheiden Sie sich für einen Hund von einem Züchter oder einer Züchterin, ist es wichtig, sich ausschließlich an seriöse Anbieter zu wenden. Handelt es sich um ein Mitglied eines Rassehund-Zuchtvereins, der sich dem VDH angeschlossen hat, können Sie sich laut dem Verband sicher sein, dass es sich um einen gesunden und sozial verträglichen Welpen handelt.
Um möglichst früh die Grundlage für ein harmonisches Miteinander zu legen, rät der VDH den Züchter oder die Züchterin möglichst oft mit den Kindern zu besuchen, damit sich der Welpe und die Familie kennen lernen und aneinander gewöhnen.
Das sollten Sie bei einem Familienhund außerdem beachten
Egal für welchen Hund Sie sich entscheiden, ein paar Aspekte sollten Sie vor der Anschaffung des Vierbeiners bedenken. Das rät auch die Haustierversicherung Agila.
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Ein Hund bedeutet Verantwortung. Diese muss von einer erwachsenen Person getragen werden. Dennoch muss klar sein, wer welche Aufgaben zuverlässig übernimmt.
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Ein Welpe benötigt meist mehr Zeit und Geduld in der Erziehung als ältere Hunde, die bereits ruhiger und erzogen sind.
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Die Kosten für Futter, Tierarzt, Versicherung und Hundesteuer, sowie sonstige Ausstattung sollten nicht unterschätzt werden. Hinzu kommen die Anschaffungskosten für einen Zuchthund oder die Schutzgebühr für ein Tier aus dem Tierschutz.
Übrigens: Lesen Sie auch, was die ersten Schritte sind, um einen Hund an ein Baby zu gewöhnen. Wenn Sie sich eher für andere Haustiere interessieren, erfahren Sie hier, welche Katzen zu den kleinsten beziehungsweise teuersten und seltensten Rassen der Welt zählen.