Meerschweinchen stammen ursprünglich aus Südamerika, wo sie auch heute noch in der Wildnis aufzufinden sind. Sie leben sowohl in tiefergelegenen Gebieten als auch hoch oben in den Anden auf rund 4200 Metern. Sie sind gesellig und leben in Gruppen von fünf bis zehn Tieren zusammen, weshalb sie bei Menschen auch nie alleine gehalten werden sollten. Doch was fressen Meerschweinchen und was passiert, wenn sie falsch gefüttert werden?

Was fressen Meerschweinchen in der Natur?

Der Speiseplan von in freier Wildbahn lebenden Meerschweinchen ist recht einfach gehalten. Sie ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, Kräutern, Blättern und Gemüsepflanzen, wie Tierärztin Dr. Maike Höch auf ihrer Internetseite erklärt. Solch eine Ernährung wird "herbivor" genannt. Auch wenn verschiedene Getreidesorten wie Hafer, Gerste, Roggen oder Weizen in handelsüblichem Meerschweinchenfutter enthalten ist, fressen sie es in der Natur nicht.

So sollten Meerschweinchen gefüttert werden

Auch Meerschweinchen, die bei Menschen leben, sollten eine rohfaserhaltige Ernährung bekommen. Deshalb sollte Heu als Hauptnahrungsmittel immer ausreichend zur Verfügung stehen. Da Heu energiearm und wenig sättigend ist, fressen sie es meist den ganzen Tag über. Der Grund dafür ist nicht nur die Energiezufuhr, sondern auch das Verdauungssystem, das bei Meerschweinchen nach Angaben der Tierarztpraxis Alleencenter nur über wenig Muskulatur verfügt. Durch das ständige Fressen wird bereits im Verdauungstrakt befindliche Nahrung weitergeschoben. Meerschweinchen können zudem nicht selbstständig Vitamin C generieren, sodass es über das Futter zugeführt werden muss. Dafür eignet sich am besten Grün- und Saftfutter. Tierärztin Garbiele Zimmermann zeigt, welche Nahrungsmittel an Meerschweinchen verfüttert werden können:

• Zum Grünfutter gehören unter anderem Salate, Petersilie, Dill, Möhrengrün und Löwenzahn, das in abwechslungsreichen Portionen zwei Mal täglich verfüttert werden kann.

• Auch Gemüse, das zum Saftfutter zählt, kann dem Meerschweinchen zwei Mal täglich angeboten werden. Dafür eignet sich unter anderem Paprika, Gurke, Fenchel und Karotte.

• Obst, wie Äpfel, Birne, Banane oder Weintrauben, zählt ebenfalls zum Saftfutter, sollte aber nur in geringen Mengen angeboten werden.

• Gelegentlich können Meerschweinchen Äste zum Knabbern und getrocknete Kräuter- oder Blütenmischungen zum Fressen bekommen.

Wer seinem Meerschweinchen dennoch Trockenfutter anbieten möchte, sollte darauf achten, dass es getreidefrei ist und nur sparsam gefüttert wird.

Was passiert, wenn Meerschweinchen die falsche Nahrung fressen?

Wenn Meerschweinchen falsch gefüttert werden, hat das gesundheitliche Folgen für sie. Weil sich durch das dauerhafte Fressen die Vorder- und Backenzähne abnutzen, wachsen sie lebenslang für ein bis zwei Millimeter pro Woche. Bei sehr getreidehaltiger Ernährung werden Meerschweinchen schneller satt, sodass sie weniger fressen und sich die Zähne weniger stark abnutzen, wie Tierärztin Dr. Maike Höch berichtet. Dadurch kann es zu Zahnfehlstellungen und Kieferabszessen kommen. Im schlimmsten Fall endet es tödlich, da die Meerschweinchen nicht mehr fressen können.

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