Der Tosa Inu, auch einfach Tosa genannt, gehört zur selben Gruppe der Molosser wie Boxer und Mastiffs. Dies zeigt sich bereits an seinem stattlichen Körperbau, der typisch für diese Hunderasse ist. Molosser sind bekannt für ihre kräftige und muskulöse Statur, die auf ihre ursprüngliche Verwendung als Wach- und Schutzhunde hinweist. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI), der Dachverband der Kynologie, erkannte die Rasse 1964 offiziell an und nahm auch äußerliche Merkmale in den Blick.
Aussehen, Größe und Gewicht des Tosa Inu
Laut dem Club für Molosser gehört der Tosa Inu mit einer Größe von mindestens 60 cm bei Rüden und 55 cm bei Hündinnen, wohl zu den größten Hunderassen, die aus Japan stammen. Auch das Gewicht der Rüden von 36 bis 61 kg und der Hündinnen von 36 bis 61 kg zeigt die Kraft der Tiere auf.
Die FCI gibt folgende allgemeine äußeren Eigenschaften an:
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relativ kleine, dünne Hängeohren
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kurzes Haarkleid
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quadratischer Fang
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Hängerute mit dickem Ansatz
Charakter und Verhalten der Tosa Inus
Geduldig, unerschrocken und gelassen sollen Tosa Inus laut dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) sein. Sie sind sehr aufmerksam und beschützen ihr Territorium und ihre Menschen zu jeder Zeit. Obwohl der Tosa Inu durch seine Größe und Verhalten einen guten Wachhund darstellt, betonen Züchter und Züchterinnen die Gelassenheit der Rasse. Gegenüber anderer Hunde zeige er Dominanzverhalten, sodass er sich nicht immer verträglich mit Artgenossen ist, so der Hundeforscher Christoph Jung im Magazin Zoo Royal. Um dem vorzubeugen, empfiehlt der Experte den Besuch einer Hundeschule schon im Welpenalter.
Anschaffung eines Tosa Inus
Der Club für Molosser appelliert an die Käufer und Käuferinnen sich ausschließlich an anerkannte Züchter zu wenden und in keinem Fall von kommerziellen Züchtern, aus dem Hundehandel oder von unseriösen Züchtern und Züchterinnen aus dem Ausland einen Tosa Inu zu übernehmen. Genetische und psychische Defekte, die sich später auch in Krankheiten widerspiegeln, können die Folgen eines billigen Kaufs sein.
Die Kosten eines Zuchthundes können laut Wamiz stark variieren. Zudem muss mit höheren Ausgaben beispielsweise bei der Hundesteuer gerechnet werden, da die Rasse in einigen Bundesländern zu den Listenhunden gehört.
Was muss bei der Haltung des Tosa Inu beachtet werden?
Laut VDH sind Tosas keine Anfängerhunde. Da die Rasse gerne Mensch und Haus bewachen, ist ein großes Gelände mit Haus und Garten sinnvoll. In jedem Fall sollte der Hund seine Bedürfnisse ausleben können und der Besitzer bereits Erfahrung mit solchen Rassehunden mitbringen. In der Erziehung sei es laut Christoph Jung wichtig, dass er Herrchen oder Frauchen als Führungsperson akzeptiert. Dann handele es sich um einen sehr gelehrigen und unkomplizierten Lebensgefährten, der sich auch in eine Familie integrieren lässt. Besonders während des Fellwechsels wäre es wichtig das kurze, dichte Haar vermehrt zu bürsten.
Gesundheitliche Risiken von Tosas
Laut dem Zooplus Magazin gelten Tosas als robust und es seien keine rassetypischen Krankheiten bekannt. Allerdings erkranke er häufiger an Hüftgelenkdysplasie, eine Störung der Gelenkentwicklung. Diese stehe meist im Zusammenhang mit falscher Ernährung im Wachstum und wenn die Körpergröße zu schnell zunimmt, sodass Knochen und Muskelaufbau nicht hinterherkommen. Die Tierversicherung Amicando nennt neben Hüft- oder Ellbogendysplasie unter anderem ein höheres Risiko für Herzerkrankungen und Erkrankungen der Augenlider.
So alt werden Tosa Inus
Durchschnittlich werden Hunde zwischen 10 bis 15 Jahre alt. Große Rassen, wie auch der Tosa Inu werden nicht so alt, wie ihre kleineren Artgenossen. Zooroyal gibt eine Lebenserwartung von guten 10 Jahren an. Allerdings kann das Alter individuell verschieden sein und ist unter anderem von der Ernährung und der medizinischen Versorgung abhängig.
Legende und Listenhund
Während Tosas in Japan verehrt werden, gehören sie in Bundesländern wie zum Beispiel Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg laut den Hundeverordnungen zu den sogenannten Listenhunden. In Bayern und Brandenburg werden sie in Kategorie eins eingestuft. Das heißt, dass die Gefährdung durch die Rasse als "nicht widerlegbar" gilt, während die zweite Kategorie diese nur vermuten lässt. Das bedeutet, dass die Rasse als gefährlich und aggressiv gilt und es Zucht-, und Haltungsverbote, Maulkorb- und Leinenzwang, sowie eine Kampfhundesteuer geben kann. In Dänemark gehören Tosas ebenfalls zu den Listenhunden und dürfen laut dem Veterinäramt getötet werden, wenn das Haltungsverbot missachtet wird. Bisher gab es laut dem Club der Molosser keinen gemeldeten Angriff eines Tosa hierzulande. Seit den 80ern sind in den USA vier Vorfälle mit Tosas bekannt, bei denen Menschen verletzt wurden.
Geschichtlicher Hintergrund des Tosa Inu
Laut dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) stammt die Rasse aus Japan und entstand aus einer Kreuzung des Shikoku-Ken mit westlichen Rassen wie Bulldogs, Deutschen Vorstehhunden und Deutschen Doggen, sowie Mastiffs. Deshalb bezeichnet man ihn in seinem Herkunftsland noch heute als japanischen Mastiff. Anfangs wurden sie dort als Kampfhunde eingesetzt. In Deutschland begann die Zucht des Tosa in den 1970er-Jahren durch Professor Hermann Heuser.
Übrigens: Wenn Sie sich unsicher sind, welcher Hund zu Ihnen passt, können Sie im Interview mit Martin Rütter Tipps zur für die Entscheidung nachlesen.
