Die Frage, ob ein Hund nach 17 Uhr nichts mehr fressen darf, lässt sich nicht pauschal beantworten, antwortet Ursula von Einem des Bundesverbands praktizierender Tierärzte auf unsere Anfrage. Jedes Herrchen und Frauchen muss ihrer Meinung nach seinen oder ihren eigenen Rhythmus finden. Dennoch gibt sie einige Hinweise und erläutert die Hintergründe.
Warum Hunde nicht nach 17 Uhr füttern?
Die Vorgabe, den Hund nicht mehr nach 17 Uhr zu füttern, beruht auf einigen Argumenten, die auch die Uelzener Versicherung aufzeigt. Unter anderem nennt diese:
-
eine ungestörte Nachtruhe: Rechtzeitig zu füttern, verhindert, dass Sie nachts noch einmal mit dem Hund raus müssen, damit er sein Geschäft erledigen kann.
-
einen besseren Schlaf: Wie wir Menschen, schlafen auch Hunde besser, wenn Sie nicht direkt vor dem Weg ins Bettchen fressen.
-
eine reibungslose Verdauung
Hunde nach 17 Uhr füttern - nicht immer sinnvoll
Die Fütterungsangewohnheiten können ganz unterschiedlich ausfallen, weiß Ursula von Einem: Während manche Hunde den ganzen Tag Zugang zu Futter haben, benötigen andere nur eine oder aber mehrere Mahlzeiten. Einige Hundehalter und Hundehalterinnen geben das gesamte Futter auf dem Spaziergang oder im Training als Belohnung.
Genauso unterschiedlich sind die Bettgehzeiten. Während manche um 21 Uhr ins Bett gehen und um vier Uhr aufstehen, beginnen andere ihren Tag um zehn und beenden ihn um 23 Uhr. „Daher ist ein ‚nach Uhrzeit X nicht mehr füttern‘ nicht sinnvoll“, erklärt von Einem.
Futterzeiten beim Hund - darauf sollten Sie achten
Ursula von Einem rät, selbst auszuprobieren, welcher Rhythmus am besten funktioniert und in die Lebensumstände passt. Allerdings sollten ein paar Aspekte beachtet werden, damit Zwei- und Vierbeiner erholsam schlafen:
Kurz nach der Fütterung sollte der Hund laut der Tierärztin die Möglichkeit erhalten, sich zu entleeren. Beim Gassigehen sollte jedoch nicht gespielt und getobt werden. Besonders bei großen und Hunden mit einer tiefen, schmalen Brust, wie beispielsweise bei der Deutschen Dogge oder dem Dobermann, muss das beachtet werden, da bei diesen das Risiko einer Magendrehung erhöht ist.
Innerhalb der zwei Stunden nach dem Fressen sollte dem Hund eine Ruhephase gegönnt werden. Die Zeitspanne kann auch hier sehr individuell sein. „Manchen Hunden reicht eine Stunde, andere brauchen zweieinhalb“, sagt Ursula von Einem. Im Anschluss kann dann ein großer Abendspaziergang folgen. Spielen und Toben ist dabei wieder erlaubt, „damit der Hund müde ist, nicht mehr ‚muss‘ und gut schläft“, erklärt die Tierärztin. Auch ein paar wenige Belohnungssnacks sind laut ihr in Ordnung.
Danach sollten laut von Einem noch etwa eine halbe bis eine Stunde vergehen, bis Sie ins Bett gehen und Ihr Hund schlafen soll. In dieser Zeit kommt ihr Liebling zur Ruhe.
Sie müssen Ihren Hund somit nicht unbedingt vor 17 Uhr füttern. Viele Hunde kommen auch mit anderen Futterzeiten zurecht. „Das ist alles sehr individuell, deswegen sind pauschale Aussagen wie diese in der Regel nicht zielführend“, fasst Ursula von Einem zusammen. Sie rät stattdessen bei Bedarf zu einer Ernährungsberatung bei einem spezialisierten Tierarzt oder Tierärztin.
Übrigens: Kennen Sie die Charaktereigenschaften des Thai Ridgeback? Zudem informiert Tierarzt Roger Horch über die ersten Anzeichen dafür, dass Ihre Hündin trächtig ist.