Gerade war es noch ein kleiner Welpe, jetzt ist es ein alter Hund. Jede Lebensphase, die Sie mit Ihrem Liebling beschreiten, bringt neue Herausforderungen mit sich. Wenn Ihr vierbeiniger Begleiter zum Senior wird, ist er oft nicht mehr so fit und benötigt mehr Ruhe und Schlaf. Auch Gelenk- und Zahnprobleme oder Inkontinenz sind keine Seltenheit. Trotzdem können Sie einiges tun, um mit Ihm noch eine schöne Zeit zu verbringen.
Ab wann ist ein Hund alt?
Wann ein Hund als alt gilt, ist ebenso wie die Lebenserwartung sehr individuell und unter anderem von der Rasse und der Größe abhängig. Laut dem Zentrum für Kleintiermedizin VetSpezial beginnt der Hund zwischen dem fünften und achten Lebensjahr offensichtlich zu altern. Rechnet man das in Menschenjahre um, wären das bei einem 15 Kilo Hund zwischen dem 40. und 52. menschlichen Lebensjahr.
Pfoten pflegen bei alten Hunden
Da sich alte Hunde manchmal nicht mehr so gut selbst pflegen können, ist es laut dem Tierarzt Kilian Schwaab wichtig, auch auf die Krallen zu achten. Durch die häufig kürzer werdenden Spaziergänge nutzen sich diese nicht mehr so gut ab. Deshalb muss gelegentlich nachgeholfen werden, um schmerzhafte Veränderungen zu verhindern.
Fellpflege bei alten Hunden
Auch das Fell eines alten Hundes sollte gut gepflegt werden. Dazu gehört laut Schwaab alte abgestorbene Haare zu entfernen und auf Hautveränderungen zu achten.
Um stumpfes oder struppiges Fell wieder zum Glänzen zu bringen, rät das Fachmagazin Der HundDer Hund ielles Seniorenfutter umzusteigen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Außerdem verhindert regelmäßiges Bürsten, dass die Haare verfilzen und die Haut zu sehr austrocknet. Mischt man Fischöl in das Futter, wird das Fell zudem geschmeidig.
Achten Sie darauf, dass das Haar nicht verfilzt, denn darin fühlen sich Bakterien und Parasiten wohl. Sollte es dennoch passieren, ist es wichtig, sich an eine Expertin oder einen Experten zu wenden, so Der Hund. Es kann nämlich schwierig sein, die verfilzenden Stellen herauszuschneiden, sodass die Gefahr besteht, die trockene und dünne Haut zu verletzen.
Maulpflege bei alten Hunden
Um Zahnprobleme bei Ihrem alten Hund zu verhindern, sollten Sie auf eine gute Maulhygiene achten. Schwaab rät zu einer Kombination aus täglichem Zähneputzen sowie dem Einsatz eines Zahngels und Kauartikeln. Dadurch könne man die häufig vorkommende Parodontitis verhindert werden.
Wenn bereits Zahnerkrankungen und Zahnstein vorliegen, sollte man das von einem Spezialisten oder einer Spezialistin reinigen lassen, so Schwaab. Diejenigen, die Angst haben, Ihren Hund in Narkose legen zu lassen, kann der Tierarzt beruhigen: „Bei der sehr sicheren Inhalationsnarkose überwiegen häufig die Vorteile dem Risiko, das ein sanierungsbedürftiges Gebiss mit sich bringt.“ Denn viele wissen nicht, dass Zahnstein auch Einfluss auf die Funktion der Nieren hat und die Gefahr von Herzerkrankungen erhöht.
Die richtige Ernährung für alte Hunde
Da alte Hunde häufiger an Übergewicht leiden, ist es wichtig, dem mit einer angepassten Ernährung vorzubeugen. Da sie sich meist weniger bewegen, benötigen sie auch weniger Energie in Form von Kalorien. Spezielles Seniorenfutter ist daher fettärmer und an den veränderten Nährstoffbedarf angepasst.
Gesundheitliche Vorsorge bei alten Hunden
Damit Sie gesundheitliche Probleme bei Ihrem alten Hund möglichst früh erkennen und behandeln können, ist es unerlässlich, dass Sie ihn regelmäßig bei einem Tierarzt oder Tierärztin vorstellen. Das Tiermedizinportal rät etwa alle sechs Monate zu Vorsorgeuntersuchungen. Zudem sollten Sie Ihren Liebling auch selbst aufmerksam beobachten. Zeigt er ungewöhnliches Verhalten, ist es wichtig, eine Praxis aufzusuchen. Beispiele hierfür sind laut der Website:
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zeitweises Humpeln
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Steifheit in der Bewegung
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starker Gewichtsverlust
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deutlich verringerter Appetit
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Atembeschwerden
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Verdauungsprobleme
Zur Vorsorge gehört es auch, dass Ihr Tier regelmäßig geimpft und gegen Parasiten - etwa durch regelmäßige Entwurmung und Zeckenschutz - geschützt wird.
Zudem ist es für alte Hunde am besten, einen geregelten Tagesablauf zu haben, an dem er sich orientieren kann, so das Tiermedizinportal.
Das richtige Hundebett im Alter
Für alte Hunde, die unter Gelenkproblemen wie beispielsweise Arthritis leiden, kann laut der Online-Hundeschule Wedog ein orthopädisches Hundebett sinnvoll sein. Dieses hilft, den Druck auf Knochen und Gelenke zu verringern. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Liegefläche leicht zugänglich ist und der Hund nicht über eine hohe Kante springen muss, um hineinzukommen.
Angepasste Umgebung für alte Hunde
Wedog gibt außerdem folgende Tipps, um die Umgebung an Ihren alten Hund anzupassen und seine Lebensqualität zu verbessern:
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Treppensteigen: Eine Rampe oder eine Treppe mit niedrigen Stufen vereinfachen Ihrem Hund den Aufstieg. Alternativ können Sie ihn mit einem Geschirr oder einer Tragehilfe unterstützen.
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Ein- und Aussteigen aus dem Auto: Auch hier gibt es faltbare Rampen oder spezielle Tragehilfen für Hunde, um die Gelenke zu entlasten.
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Rutschfeste Matten oder Teppiche: Diese verhindern, dass Ihr Hund auf glatten Böden wegrutscht.
Angepasster Alltag mit alten Hunden
Auch im Alltag können Sie Ihren alten Hund unterstützen. Wedog zeigt auch hierfür einige Aspekte auf, die hilfreich sein können:
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Unternehmen Sie kürzere und entspannte Spaziergänge, um Ihren Hund nicht zu überanstrengen und seine Gelenke zu schonen. Gehen Sie lieber öfter, anstatt zweimal eine große Gassirunde.
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Lassen Sie Ihrem Hund genügend Zeit, sich auszuruhen.
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Fordern Sie Ihren alten Hund auch geistlich heraus. Hierfür eignen sich Intelligenz- oder Schnüffelspiele.
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Achten Sie auf angenehme Raumtemperaturen. Ältere Hunde können empfindlicher auf Kälte oder Hitze reagieren. Schützen Sie Ihren Liebling in warmen und kalten Jahreszeiten besonders.
Übrigens: Hier erfahren Sie, ob und warum Sie Ihren Hund nicht nach 17 Uhr füttern sollten und wie Sie erkennen, ob Ihr Vierbeiner glücklich ist. Außerdem zeigen wir Ihnen zehn Lebensmittel, die Ihr Hund nicht fressen darf.