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Haustiere
Hund wird blind: An diesen 8 Anzeichen erkennen Sie es
Mit steigendem Alter nimmt auch die Sehfähigkeit von Hunden ab. Diese Anzeichen zeigen Ihnen, ob Ihr Hund blind wird.
Blinde Hunde brauchen besondere Fürsorge, damit sie sich trotz ihrer Behinderung orientieren können. Foto: Friso Gentsch       -  Blinde Hunde finden sich in ihrer gewohnten Umgebung meist ohne Probleme zurecht.
Foto:  Friso Gentsch, dpa | Blinde Hunde finden sich in ihrer gewohnten Umgebung meist ohne Probleme zurecht.
Rika Mank
 |  aktualisiert: 23.09.2024 02:30 Uhr

Manche Hunde verlieren im Laufe ihres Lebens ihr Augenlicht und erblinden. Während es für die Besitzer meist eine schreckliche Diagnose ist, können sich Hunde damit häufig gut arrangieren, weil sie sich auf ihren Geruchs- und Hörsinn verlassen. Bevor es soweit kommt, können Besitzer allerdings auf einige Anzeichen achten, die auf eine Erblindung des Hundes hinweisen können.

Anzeichen, dass ein Hund blind wird

Hunde können vor allem in einer gewohnten Umgebung lange verbergen, dass sie schlecht sehen oder gar blind sind. Trotzdem können einige Symptome oder Verhaltensweisen dem Besitzer aufzeigen, dass der Hund ein Problem mit den Augen hat.  Tierverhaltenstherapeutin Heidi Reutlinger nennt im Interview mit dem ZDF folgende Anzeichen:

  • Orientierungslosigkeit und Verunsicherung

  • Vermehrtes Bellen bei Dämmerung oder Dunkelheit

  • Verstärkte Reizbarkeit, Appetitlosigkeit und verstärkter Tränenfluss

  • Ungewohnte Berühungs- oder Lichtempfindlichkeit

  • Augen werden vermehrt zusammengekniffen

  • In den Augen wird mit der Pfote gerieben

  • Gerötete Bindehäute

  • Hornhauttrübung

Haben Hundebesitzer den Verdacht, dass ihr Hund erblinden könnte oder es bereits ist, sollte dies von einem Augenspezialisten abgeklärt werden. Wenn es sich um eine Erkrankung handelt, können bereits mögliche Behandlungsmethoden besprochen werden. Sollte sich durch eine Behandlung keine Verbesserung einstellen, wird sich der Hund damit arrangieren können.

Hund wird blind? So können Sie die Sehfähigkeit testen

Hundebesitzer können selbst testen, ob ihr Hund eine verminderte Sehfähigkeit hat. Tierärztin Nina Müller nennt dafür verschiedene Tests, die in den eigenen vier Wänden durchgeführt werden können:

  • Drohreflex: Um diesen Reflex des Auges auszulösen und zu überprüfen, ob noch ein gewisser Grad an Sehfähigkeit besteht, muss ein Auge mit der Hand zugehalten werden. Mit der anderen Hand wird ein Schlag auf das offene Auge imitiert, ohne es zu berühren. Bleibt das Lid geöffnet, kann davon ausgegangen werden, dass keine oder nur noch wenig Sehfähigkeit vorhanden ist.

  • Blendreflex: Hundebesitzer, die den Blendreflex des Auges testen möchten, müssen dies in einer abgedunkelten Umgebung durchführen. Dort wird mit einer Taschenlampe in ein Auge des Tieres geleuchtet. Verkleinert sich die Pupille bei Lichteinfall, ist alles in Ordnung. Bleibt die Pupille trotz des Lichts groß, kann der Hund blind sein, an einer Pupillenmuskellähmung oder an einem erhöhten Innenaugendruck leiden.

  • Wattebauschtest: Der Wattebauschtest kann nur bei interessierten, noch aktiven Hunden durchgeführt werden. Auch bei diesem Test muss ein Auge zugehalten werden. Anschließend wird ein Wattebausch in ca. 30 cm Entfernung vor den Augen heruntergeschmissen. Kann der Hund noch sehen, verfolgt er mit dem Kopf den Wattebausch während des Hinunterfallens.

  • Hindernislauf: Lebt ein blinder Hund in seiner gewohnten Umgebung, ist die Orientierung sehr leicht für ihn. Mit einem Hindernislauf, in dem geruchslose Gegenstände wie Kartons oder Stühle in den Weg gelegt werden, kann die Sehfähigkeit des Hundes allerdings getestet werden. Ist die Sehfähigkeit eines Hundes gering oder nicht mehr vorhanden, wird er gegen die Gegenstände laufen, anstatt ihnen auszuweichen.

Wegen diesen Ursachen werden Hunde blind

Warum Hunde blind werden, kann unterschiedliche Ursachen haben. Während manche Hunde bereits blind zur Welt kommen, werden andere erst während ihres Lebens ihre Sehfähigkeit verlieren. Die Uelzener Versicherung nennt mögliche Gründe und Ursachen, warum Hunde blind werden:

  • Hunde können aufgrund genetischer Erkrankungen erblinden. Dazu gehört die Progressive Retinaatrophie (PRA), die verschiedene Krankheiten zusammenfasst, und bei der die Netzhaut nach und nach abstirbt und der Hund erblindet. Eine PRA ist nicht heilbar.

  • Verschiedene Verletzungen an den Augen eines Hundes können zur Erblindung führen.

  • Verschiedene Augenkrankheiten wie den Grauen Star, den Grünen Star oder eine Bindehautentzündung, die nicht behandelt wird, können einen Hund erblinden lassen.

  • Hunde können durch Infektionskrankheiten wie der Canine Herpersvirus oder die Staupe ebenfalls ihre Sehfähigkeit verlieren.

So orientiert sich ein blinder Hund

Fällt ein Sinnesorgan, wie zum Beispiel die Augen aus, werden die anderen Sinne stärker beansprucht und trainiert. Das ist nicht nur beim Mensch der Fall, sondern auch bei Hunden. Hunde, die blind sind, orientieren sich deswegen laut der Uelzener Versicherung mit dem Gehör, dem Geruchssinn und dem Tastsinn, also den Pfoten und der Schnauze. Vor allem der Geruchssinn hilft Hunden bei der Orientierung. Auch wenn sie sich in vertrauten Umgebungen zurecht finden, zeigt ihnen der Geruchssinn genau, wo ihr Schlafplatz, ihr Futter oder ihr Besitzer ist. Das Sinnesorgan kann durch bestimmtes Training, bei dem zum Beispiel Leckerlis versteckt werden und der Hund danach suchen muss, verstärkt werden.

Blinder Hund: So kann er Zuhause unterstützt werden

Hundebesitzer, die einen blinden Hund haben und diesen unterstützen möchten, können dies auf einfache Art und Weise tun und ihm so sein Leben erleichtern. Heidi Reutlinger empfiehlt folgende Maßnahmen in der eigenen Wohnung oder im Haus umzusetzen:

  • Möbel nicht umstellen

  • An Tischen und Schränken scharfe Kanten mit einem Kantenschutz sichern

  • Auf Treppen Anti-Rutschmatten verlegen und sie mit einem Kindergitter schützen

  • Türen immer geöffnet haben und vor dem Zufallen mit einem Türstopper schützen

  • Das Ende des Gartens durch eine andere Bodenbeschaffenheit kenntlich machen

  • Teiche absichern, zum Beispiel mit einem kleinen Zaun

  • Kommandos wie „Stufe auf“ und „Stufe ab“ dem Hund beibringen, falls Hindernisse auf ihn zukommen

Lesen Sie auch, was das Cauda Equina Syndrom bei Hunden ist und was einem Hund bei Sodbrennen hilft.

 
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