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Haustiere
Fit ins hohe Alter: Bewegungstipps und -strategien für das Wohlbefinden älterer Hunde
Alte Hunde brauchen Bewegung, um fit und gesund zu bleiben. Wir fassen für Sie zusammen, wie Sie Spaziergänge und andere Aktivitäten auf Ihren Liebling anpassen.
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Foto: Frank Rumpenhorst, dpa (Symbolbild) | Ein alter Hund ruht sich mehr aus und bekommt womöglich nicht mehr so genau mit, was in seiner Umgebung geschieht. Halter sollten dann darauf achten, dass sich ihr Tier nicht erschreckt, wenn man es anfasst.
Sarah Liebers
 |  aktualisiert: 15.11.2024 19:06 Uhr

Wenn der ältere Hund träge wird und möglicherweise auch gesundheitliche Probleme auftreten, stehen Sie vor neuen Herausforderungen und müssen auch die Pflege anpassen. Jedoch bedeutet das nicht, dass Sie weniger Spaß mit ihm haben können. Mehr noch: Durch eine seniorengerechte Ernährung und Förderung der körperlichen und geistigen Fitness, können Sie aktiv dazu beitragen, dass Ihr Liebling noch ein schönes Leben verbringt. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Bewegung achten sollten.

Darum ist Bewegung bei älteren Hunden wichtig

Auch wenn der Bewegungsdrang mit dem Alter immer mehr nachlässt, ist es für alte Hunde genauso wichtig aktiv zu bleiben, wie für uns Menschen. Tierärztin Janine Sommer erklärt auf ihrer Website, dass regelmäßige Spaziergänge die Durchblutung der Organe fördern und dafür sorgen, dass diese optimal mit Sauerstoff versorgt werden. Weitere Vorteile sind laut der Hundeschule Martin Rütter, dass Gelenke, Muskeln und Kreislauf in Schwung bleiben und dem erhöhten Risiko für Übergewicht und dessen Folgen vorgebeugt wird. Zudem sorgt die Bewegung nicht nur für ein glückliches, sondern auch für ein ausgeglichenes Tier, da Stresshormone abgebaut werden.

Sommer betont auch, dass Hunde mit körperlichen Beschwerden davon nicht ausgenommen sind. Es sei denn, es ist ärztlich verordnet. Zwar sollten die Gassirunden in der Dauer und Intensität an den Gesundheitszustand angepasst werden, aber, wenn möglich, nicht vollständig ausfallen.

Wie viel Bewegung braucht ein alter Hund?

Die Hundephysiotherapeutin Martina Flocken betont auf Ihrer Website, dass es ganz normal ist, dass der Körper des alten Hundes schneller ermüdet und länger braucht, um sich zu regenerieren. Auch Gelenkerkrankungen und eine schwächere Muskulatur erfordern ein angepasstes Bewegungspensum. Sonst werden Gelenke und auch das Herz überlastet. Sie rät zu mehreren kurzen Spaziergängen, statt zwei großen Gassirunden. Diese sollten beendet sein, bevor Anzeichen von Erschöpfung auftreten. Gönnen Sie Ihrem alten Hund ausreichend Ruhe und Schlaf.

Für Tierarzt Kilian Schwaab gilt, dass der Hund in den meisten Fällen selbst am besten entscheiden kann, wie viel Bewegung für ihn noch möglich ist. Unangenehm wahrgenommene Bewegungsarten wird Ihr Hund meiden. Seiner Meinung nach sollte man daher mehr auf die Reaktion des Haustiers achten und den Hund nicht zu etwas zwingen, was ihn augenscheinlich überfordert oder sogar schmerzhaft für ihn ist. „Einen Arthrosepatienten würde ich sicher nicht 15 km neben dem Fahrrad herlaufen lassen“, sagt Schwaab auf Anfrage. Hier rät er zu einem gezieltem Aquatraining oder auch gemeinsam schwimmen zu gehen, wenn es die Temperaturen zulassen.

Da sich das Befinden von alten Hunden schnell ändern kann, ist es wichtig, dass Sie flexibel auf seine Bedürfnisse eingehen, so Flocken auf ihrer Website. Statt auf einen längeren Spaziergang zu beharren, können Sie auf entspannende oder kognitive Beschäftigungen in Form von Denkspielen ausweichen.

Welche Sportarten eignen sich für alte Hunde?

Wenn Sie außerhalb der Spaziergänge Ihren Hund fordern möchten, sind auch bei älteren Hunden verschiedene Sportarten denkbar. Diese fördern auch die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Liebling. Dabei ist es laut der Zeitschrift Der Hund wichtig, dass es nicht mit einer hohen körperlichen Belastung verbunden ist. Das Fachmagazin schlägt folgende Hundesportarten für alte Hunde vor:

  • Dog Dance: Hier können Sie die Übungen innerhalb der Choreografie selbst auswählen und durch ein ruhiges Lied das Tempo an Ihren Vierbeiner anpassen.

  • Obedience: Dabei geht es mehr um Konzentration als um körperliche Leistung

  • Mobility/ Degility: Im Gegensatz zum Agility ist es deutlich ruhiger und der Hund muss oft stillhalten, was Knochen und Gelenke schont.

Auf was man achten sollte

Wichtig ist, dass Sie weiterhin Spaß an der gemeinsamen Zeit mit Ihrem Seniorhund haben. Durch abwechslungsreiche Routen und kleine Aufgaben können auch kurze Spaziergänge spannend sein und Ihnen beiden Freude bereiten.

Um den Hund weder beim Gassigehen noch beim Hundesport zu überlasten, sollten Sie laut Der Hund einige Punkte berücksichtigen:

  • Lassen Sie die Gesundheit des alten Hundes bei einem Tierarzt abklären und besprechen Sie mit ihm die mögliche Belastung und gegebenenfalls die Ausübung einer Sportart.

  • Achten Sie auf Ihren Hund und passen Sie Tempo, Intensität und Dauer an seine Bedürfnisse an, um gesundheitliche Schäden zu verhindern.

  • Wärmen Sie Ihren Hund mit ein paar entspannten Übungen auf, bevor Sie in die körperliche Belastung starten.

  • Lassen Sie das Training langsam ausklingen, damit der Kreislauf Ihres alten Hundes langsam herunterfahren kann.

Übrigens: Hier erfahren Sie auch, wann und ob Sie Tierarztkosten und Hundetraining von der Steuer absetzen können. Außerdem lesen Sie, ob Mischlinge wirklich gesünder als Rassehunde sind.

 
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