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Haustiere
Ernährung für alte Hunde: Das sollten Sie unbedingt beachten
Mit zunehmendem Alter ändert sich der Nährstoffbedarf eines Hundes. Lesen Sie, was bei der Futterumstellung zu beachten ist und wie Sie Ihren Senior unterstützen können.
Hund Mops Speiseeis Symbolbild       -  Wenn ältere Hunde Schwierigkeiten beim Kauen haben, kann es helfen, das Trockenfutter einzuweichen.
Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild) | Wenn ältere Hunde Schwierigkeiten beim Kauen haben, kann es helfen, das Trockenfutter einzuweichen.
Sarah Liebers
 |  aktualisiert: 05.09.2024 17:32 Uhr

Wie bei uns Menschen verändert sich auch bei Hunden im Alter das Verhalten und die körperliche Verfassung. Wenn die vierbeinigen Senioren sich weniger bewegen und mehr schlafen, haben sie einen niedrigeren Energieverbrauch. Gleichzeitig sind sie anfälliger für Krankheiten. Beides erfordert eine auf den Nährstoffbedarf angepasste Fütterung. „Ernährung ist für sich genommen ein sehr komplexes Thema, denn hier kann auf Veränderungen des Körpers eingegangen werden“, sagt Kilian Schwaab von der Tierarztpraxis für Kleintiere in Schweinfurt.

Wann gilt ein Hund als Senior?

Da es im Futterhandel bereits eine spezielle Kategorie für Senioren gibt, stellt sich die Frage, ab wann ein Hund zu dieser Altersgruppe zählt. Laut der Tierschutzliga ist das ungefähr ab dem siebten Lebensjahr der Fall. Umgerechnet sind das ungefähr 62 Menschenjahre. Dann ist laut dem Tierschutzförderverein auch eine Anpassung der Ernährung sinnvoll. Allerdings kann dabei keine pauschale Aussage gemacht werden, da dieser Zeitpunkt je nach Rasse und gesundheitlichem Zustand variiert.

Warum ist die richtige Ernährung für alte Hunde wichtig?

Auch wenn man durch ernährungsbedingte Anpassungen keinen alten Hund wieder jung machen oder von seiner Nierenkrankheit heilen kann, ist eine gezielte Diät ein Ansatzpunkt, um den Allgemeinzustand zu verbessern, so Kilian Schwaab von der Tierarztpraxis für Kleintiere in Schweinfurt. Außerdem unterstützt das richtige Futter den Körper darin, bereits vorhandene Probleme besser bewältigen zu können. Laut Schwaab leben nierenkranke Hunde mit der passenden Diät statistisch gesehen, doppelt so lange wie konventionell gefütterte Tiere.

Zudem sollten folgende altersbedingte Probleme in der Ernährung berücksichtigt werden:

  • Übergewicht: Da sich ältere Hunde meist deutlich weniger bewegen und mehr schlafen, haben sie einen deutlich geringeren Energiebedarf. Wird das Futter nicht angepasst, können zu viele Kalorien zu Übergewicht und folglich auch zu Krankheiten führen. Ein Herz für Tiere rät dazu, die Energiezufuhr um 20 bis 25 Prozent zu reduzieren und das Gewicht regelmäßig überprüfen zu lassen.

  • Verdauungsproblem, wie Verstopfung: Laut dem Ratgeber von Dr. Hölter wird der Darm bei älteren Hunden träge, sodass der Inhalt bei ihnen länger im Bauch verweilt und durch den Wasserentzug härter wird. Im schlimmsten Fall kommt es zum lebensbedrohlichen Kotstau. Um das zu verhindern, sollte auf ausreichend Ballaststoffe in der Ernährung geachtet werden. In dem Ratgeber empfiehlt das Tierärzteteam eine Mischung aus unlöslichen Ballaststoffen wie Futterzellulose und löslichen Ballaststoffen wie Flohsamen oder Pektinen.

Was sollten alte Hunde fressen?

Während der Energiebedarf geringer ist, als bei jüngeren Hunden, brauchen auch die älteren Vierbeiner genauso viele Nährstoffe, wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Bei einigen wächst der Bedarf sogar. Laut den Experten der Tierschutzliega und Der Hund sollte auf folgende Inhaltsstoffe im Futter geachtet werden:

  • leicht verdauliche und hochwertige Proteine: Diese sind wichtig, um dem Muskelabbau entgegenzuwirken und die Organfunktionen zu unterstützen. Allerdings kann eine zu große Eiweißmenge die altersbedingt geschwächte Niere und Leber stark belasten.

  • geringer Fettanteil, hoher Omega 3-Fettsäuren: Um Übergewicht zu verhindern und das Herz zu unterstützen, sollte auf eine fettarme Rezeptur gesetzt werden. Gleichzeitig sind ungesättigte Fettsäuren wie in Lachsöl oder Leinöl essenziell, da sie im Körper nicht selbst hergestellt werden können. Omega-3-Fettsäuren wirken sich zudem, wie auch Grünlippenmuschelextrakt, positiv auf die Gelenke aus und beugen Entzündungen vor.

  • Reduzierter Phosphorgehalt: Da der Körper Ihres Hundes ein ausgewogenes Verhältnis von Phosphor und Kalzium anstrebt, baut er Kalzium ab, wenn der Phosphorgehalt erhöht ist. Dieses fehlt dann den Knochen, wodurch sie instabiler und anfälliger für Brüche werden.

  • Zink und Antioxidantien wie Vitamin C, E und Carotinoide unterstützen die Immunabwehr und wirken der Alterung der Zellen entgegen.

  • Kein Zusatze von Getreide und Sojaproteinen, sowie möglichst natürliche Zutaten bevorzugen

Wie sollte man alte Hunde füttern?

Tierarzt Schwaab rät älteren Hunden lieber kleinere Portionen, dafür aber häufiger zu füttern. „Natürlich muss sich das im Alltag auch machen lassen und so finde ich dreimal täglich eine praktikable und gute Lösung“, gibt er als Tipp.

Wenn Sie außerdem beobachten, dass Ihr älterer Hund zu wenig trinkt, können Sie dem Futter etwas lauwarmes Wasser beimischen oder Trockenfutter einweichen, so Der Hund. Das ist auch laut Dr. Hölter wichtig, damit die Ballaststoffe im Darm quellen können und die Nierenfunktion erhalten bleibt.

Nahrungsergänzung bei älteren Hunden

Ob Nahrungsergänzungsmittel für alte Hunde sinnvoll sind, ist umstritten. Der Hund gibt an, dass sich einige Mittel auf bestimmte Alterserscheinungen und Erkrankungen positiv auswirken. Allerdings sollten Sie vor der Gabe mit dem Tierarzt besprochen und mit dem Futter abgestimmt werden. Das Fachmagazin gibt unter anderem folgende Beispiele, die Sie in der Apotheke oder von Ihrem Tierarzt erhalten können:

  • Phosphatidylserin kann die kognitiven Fähigkeiten verbessern

  • Taurin kann entzündungshemmend wirken und die Herzfunktion unterstützen

  • Grünmuschelextrakt konnte in manchen Fällen bei Lahmheit oder Gelenkproblemen unterstützend wirken

Wenn Sie Ihren Seniorhund artgerecht ernähren und er gesund ist, benötigen Sie keine zusätzlichen Nahrungsergänzungsmittel, so die Tierschutzliga.

Snacks und Kauartikel für ältere Hunde

Harte Kausnacks oder Knochen sind für alte Hunde ungeeignet. Sie sind schwer verdaulich und belasten bei den Senioren unter anderem Leber und Niere. Da sie zudem meist ohnehin zu Verstopfung neigen, kann die Knochengabe das Problem verschärfen und im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss führen, gibt das Hundemagazin von Fressnapf zu bedenken. Auch Dr. Hölter rät in seinem Ratgeber daher von Schweineohren, getrocknetem Pansen, Ochsenziemer oder Ähnlichem ab. Stattdessen können beispielsweise pflanzliche Alternativen oder Kauspielzeug aus Kunststoff genutzt werden. Letzteres sollte man mit dem Daumennagel leicht eindrücken können, damit keine Zahnschäden entstehen können, ergänzt das Ratgebermagazin.

Übrigens: Hier erfahren Sie, ob und warum Sie Ihren Hund nicht nach 17 Uhr füttern sollten und wie Sie erkennen, ob Ihr Vierbeiner glücklich ist. Außerdem zeigen wir Ihnen zehn Lebensmittel, die Ihr Hund nicht fressen darf.

 
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