Eine stärkere Bindung von Mensch und Tier, sowie körperliche und geistige Auslastung sind wohl die offensichtlichsten Vorteile von Hundesport. Bei der Wahl der richtigen Disziplin sollte nicht nur an die Fähigkeiten und Vorlieben des Hundes, sondern auch die eigene körperliche Fitness und sportliche Präferenzen gedacht werden. Nur so haben Sie und Ihr Liebling Spaß und bleiben motiviert dabei. Um Ihnen die vielen verschiedenen Möglichkeiten aufzuzeigen, haben wir Ihnen die beliebtesten Hundesportarten zusammengestellt.
Beliebte Hundesportarten: Agility
Beim sogenannten Agility überwindet der Hund verschiedene Hindernisse in unterschiedlicher Reihenfolge. Durch gezielte Signale leiten Sie Ihren vierbeinigen Gefährten an, was laut dem Deutschen Verband für Gebrauchshundesportvereine ein erzieherisch-sportliches Spiel darstellt. Dabei werden Führigkeit, Geschicklichkeit und Schnelligkeit gefördert. Da Sie und Ihr Hund ein Team bilden, basiert dieser Sport nicht nur auf Disziplin, sondern auch auf einer harmonischen Zusammenarbeit.
Mögliche Geräte des Parcours sind:
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Laufsteg
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Wippe
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Schrägwand
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Slalom
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Tunnel
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Reifen
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Weitsprung
Damit es keine Komplikationen in der Entwicklung des Skeletts gibt, wird Junghunden zunächst keine hohe Sprungkraft abverlangt, so der Verband.
Degility gehört zu den beliebtesten Hundesportarten
Im Gegensatz zum Agility geht es im Degility nicht darum, möglichst schnell eine bestimmte Reihenfolge von Hindernissen zu bestreiten. Stattdessen bietet diese beliebte Hundesportart viel Flexibilität, im eigenen Tempo unterschiedliche Aufgaben zu absolvieren. Dadurch ist sie auch für Welpen, Junghunde, ältere Hunde und auch solche mit Handicaps geeignet, erklärt das Schulungszentrum für Hundetrainer Ziemer&Falke auf seiner Website. Je nachdem können die Übungen auf die Ziele Beschäftigung, Mobilisierung oder Muskelaufbau abgestimmt werden.
Gefördert wird beim Degility Geschick, Konzentration, Balance, Körperbewusstsein, Teamgeist und besonders Ruhe, da es keinerlei Zeitdruck oder konkrete Vorgaben für die Reihenfolge gibt. Das Wichtigste ist das gegenseitige Vertrauen und Einfühlungsvermögen, wenn Stationen, wie etwa eine hohe Wippe, unterschiedliche Tunnel oder eine wacklige Hängebrücke überwunden werden.
Obedience - Teamarbeit zwischen Hund und Mensch
Beim Obedience geht es um Gehorsamkeit und enge Teamarbeit zwischen Hund und Mensch, erklärt der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Die Übungen müssen möglichst präzise und schnell ausgeführt werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Basishörzeichen wie „Sitz“, „Platz“ oder „Steh“, die aus größerer Distanz von dem Hund umgesetzt werden müssen. Auch das Apportieren ist ein wichtiger Bestandteil der Sportart, bei dem der Hund zudem teilweise zwischen rechts, links und Mitte unterscheiden muss. Bei der Geruchsidentifikation soll der Hund aus mehreren identischen Objekten herausfinden, welches der Hundeführer vorher berührt hat.
Bis das alles funktioniert, muss regelmäßig trainiert werden. Trotzdem ist es wichtig, dass der Spaß bei Zwei- und Vierbeiner immer an erster Stelle steht. Wer Freude an Gehorsamkeitsübungen hat, findet in dieser Sportart eine sinnvolle Beschäftigung, die unabhängig von der Rasse und der Größe des Hundes ist. Ihr Gefährte muss somit keinesfalls zu den schlausten Hunden der Welt gehören.
Beliebte Zughundesportarten im Überblick
Zughundesportarten sind besonders gut geeignet, wenn Ihr Hund gerne läuft. Jedoch sollte laut der Dogtisch Academy beachtet werden, dass die längere Belastung ein gewisses Alter und eine Grundlagenausdauer erfordert. Beliebt sind unter anderem folgende Disziplinen:
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Schlittenhunde-Rennen: Für viele Rassen geeignet, aber mehrere Hunde nötig.
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Canicross: Auch für kleinere Hunde geeignet. Während Sie laufen, zieht Ihr Liebling an einer Art Leine.
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Bike- oder Scooterjöring: Hierbei zieht der Hund Sie auf Ihrem Fahrrad oder Scooter. Rasse und Größe sollte an den Menschen und das Fahrzeug angepasst werden.
Mantrailing
Neben der professionellen Ausbildung der Fährtenhunde für die Polizei- oder Rettungsstaffel, können auch Privatpersonen mit ihrem Vierbeiner Mantrailing als Hobby ausüben. Bei dieser beliebten Sportart sucht der Hund einen Menschen im Gelände und wird im selbstständigen und fokussierten Arbeiten geschult.
Neben wetterfester Kleidung und geeignetem Geschirr und Leine ist auch ein qualifizierter Fährtenleger notwendig. Daher rät Ein Herz für Tiere, einen professionellen Verein oder Trainer beziehungsweise Trainerin aufzusuchen.
Bereits im Welpenalter kann mit dem Training spielerisch gestartet werden. Aber auch ältere Hunde können in diese Sportart einsteigen, da sie keine starke körperliche Belastung mit sich bringt. Besonders Rassen mit starkem Jagdtrieb wie Beagle eignen sich für Mantrailing. Ist ihr Hund hingegen eher scheu oder ängstlich, kann das Training helfen, sich auf einen Reiz zu konzentrieren und Anderes auszublenden, so Ein Herz für Tiere. Ein Mops, eine Französische Bulldogge oder andere Rassen mit Atemproblemen sind allerdings nicht geeignet.
Dog Dancing
Wer etwas Kreatives und gleichzeitig Sportliches sucht, kann sich vermutlich für Dog Dancing begeistern. Es erfordert einiges an Teamarbeit, eine Choreografie gemeinsam mit dem Hund zu erarbeiten, so der VDH. Dabei können die Übungen auf alle Rassen und Größen angepasst werden.
Bei den Turnieren unterscheidet man zwischen Heelwork und Freestyle. Letzteres stellt die Umsetzung eines musikalischen Themas in den Vordergrund, zu dem verschiedene Elemente, Sprünge und Figuren kombiniert werden. Heelwork to music hingegen besteht aus vorgeschriebenen Positionen, die möglichst ausdrucksstark von Mensch und Hund umgesetzt werden sollen.
Flyball: Im Team mit dem Besitzer
Beim Flyball treten zwei Mannschaften aus je vier Teams auf separaten Bahnen gegeneinander an. Ein Hund und sein Halter oder Halterin bilden ein Team.
Nach dem Start muss der Hund selbstständig die Hindernisse überqueren und die Flybox aktivieren, aus der anschließend ein Ball geworfen wird. Diesen muss er fangen und damit über die Hürden zurück zur Start- und Ziellinie rennen. Diese rasante und beliebte Sportart fördert nicht nur die Bewegungsfreude, sondern auch das Sozialverhalten und die Selbstsicherheit des Hundes. Hier kommen somit nicht nur schnelle Hunde auf ihre Kosten.
Dog Frisbee
Bei Dog Frisbee oder auch Discdoggin unterscheidet man laut dem VDH im Wettkampf drei Disziplinen: Freestyle, Mini- und Long-Distance. Ersteres besteht aus einer zweiminütigen Vorführung, die Sie und Ihr Hund frei gestalten können. Die Choreografie setzt sich aus verschiedenen Wurf-Techniken, Tricks und passenden Überleitungen zusammen, die auf eine Musik abgestimmt werden.
Geht es hingegen darum, dass der Hund innerhalb von 60 oder 90 Minuten so viele Frisbees wie möglich aus der Luft fängt, spricht man von Mini-Distance. Für jede gefangene Wurfscheibe gibt es Punkte.
Long-Distance ist dem sehr ähnlich, allerdings gibt es keine Zeitbeschränkung. Stattdessen soll das Frisbee so weit wie möglich fliegen, bevor der Hund sie fängt. Jedes Team hat dabei drei Versuche und die Möglichkeit, mit dem weitesten gefangenen Wurf zu gewinnen.
Hoopers ähnelt der beliebten Hundesportart Agility
Ähnlich wie beim Agility, wird auch bei Hoopers ein Hindernisparcours überwunden, erklärt der Deutsche Verband für Gebrauchshundesportvereine. Dieser besteht aus Tunneln, Tonnen, Gates (Zäune) und sogenannten Hoopers (Bögen). Um den Lauf möglichst fehlerfrei zu absolvieren, ist auch hier eine enge Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch und Geschicklichkeit nötig.
Diese beliebte Hundesportart ist fast für jede Rasse, Größe und jedes Alter geeignet, da - anders als im Agility - keine Sprünge verwendet werden. Auch Hundeführer und -führerinnen, die körperlich nicht mehr so fit oder eingeschränkt sind, könnten an Hoopers Freude finden, da der Mensch nicht mitläuft. Während des Laufs darf er den Hund nur durch Hör- und Sichtzeichen aus einem festgelegten Bereich lenken. Je nach Können und Leistungsklasse wird die Reihenfolge der Hindernisse, die Distanz und die Anzahl der Geräte angepasst. Somit können auch kleine Hunde Spaß an Hoopers finden.
Treibball
Ursprünglich wurde Treibball für Hütehunde entwickelt. Allerdings kann heute jede Rasse daran teilnehmen, da die Bedingungen wie die Größe, die Anzahl und die Distanz der Bälle vom Tor auf große, mittlere und kleine Hunde angepasst werden, so der VDH.
In den zwei Läufen sind die Bälle einmal in einer Dreiecksformation und einmal in einer vom Richter festgelegten Anordnung vor dem Tor positioniert, erklärt der Verband. Sie und Ihr Hund stehen in diesem Tor, bis Sie Ihrem Gefährten präzise Hör- und Sichtzeichen geben und dieser die Bälle in der richtigen Reihenfolge zu Ihnen spielt.
Diese beliebte Sportart lastet den Hund nicht nur körperlich, sondern auch geistig aus. Gleichzeitig werden Bindung und Grundgehorsam gestärkt. Wobei eine gute Teamarbeit auch hier eine wichtige Voraussetzung darstellt.
Übrigens: Wenn Sie noch nach dem passenden Hund suchen, erfahren Sie hier, welche Rassen kaum haaren und welche die längste Lebenserwartung aufweisen. Zudem lesen Sie über Vorteile von Therapiehunden für Senioren und Seniorinnen.