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Haustiere
Afrikanische Riesenschnecken: Warum der Haustier-Trend zur echten Gefahr für Menschen werden kann
Afrikanische Riesenschnecken werden als Haustiere immer beliebter. Doch nun gibt es eine Warnung: Es drohe Gefahr für den Menschen.
Riesenschnecken als Haustier.jpeg       -  Ein Forscher-Team aus der Schweiz warnt vor der Haltung von afrikanischen Riesenschnecken.
Foto: Jens Kalaene, dpa (Archivbild) | Ein Forscher-Team aus der Schweiz warnt vor der Haltung von afrikanischen Riesenschnecken.
Lennardt Loß
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:58 Uhr

Sie können bis zu 20 Zentimeter lang werden: Immer mehr Menschen halten afrikanische Riesenschnecken als Haustiere, auch große Achatschnecken gennant. Auf Instagram und in anderen sozialen Medien trenden Hashtags wie #riesenschnecke und #achatschnecke. Doch ein Forscher-Team aus der Schweiz warnt jetzt: Die exotischen Tiere können gefährliche Krankheitserreger übertragen, wie den Ratten-Lungenwurm. Ein Parasit, der bei Menschen eine Hirnhautentzündung auslösen kann.

Gefährlicher Trend: Immer mehr Menschen halten afrikanische Riesenschnecken

Wer auf Instagram nach dem Hashtag #achatschnecke sucht, findet über 5000 Beiträge. Haustierbesitzer halten ihre afrikanische Riesenschnecken in die Kamera, die oft größer als ihre Hände sind und posieren dazu. Auf einigen Bildern kann man sogar sehen, wie die Schnecken über die Gesichter ihrer Halter kriechen.

Doch laut einem Forscher-Team von der Universität Lausanne ist das ein gefährlicher Trend. In einer Pressemitteilung der Hochschule sagt einer der Forscher: Viele Menschen seien sich den gesundheitlichen Risiken nicht bewusst, denen sie sich aussetzen, wenn sie mit den Schnecken interagieren. So können afrikanische Riesenschnecken Krankheitserreger übertragen. Einer von ihnen — der Ratten-Lungenwurm — kann für Kleinkinder sogar tödlich sein.

Übrigens: Dieses Jahr haben Experten schon einmal vor einem Haustier-Trend gewarnt, und zwar vor der Haltung von Minischweinen.

Forscher warnen: Afrikanische Riesenschnecken können gefährliche Parasiten übertragen

Ein Forscher-Team der Universität Lausanne warnt in der Fachzeitschrift Parasites & Vectors vor der Haltung von afrikanischen Riesenschnecken. Insgesamt seien bei den Tieren 32 Krankheitserreger bekannt. Zwei Drittel davon können auch Menschen infizieren. So könne der Ratten-Lungenwurm bei Menschen eine Hirnhautentzündung auslösen. Bei Erwachsene könne die Entzündung zu schweren neurologischen Beeinträchtigungen führen. Bei Kindern sogar zum Tod.

Für ihre Studie haben die Forscher laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) Fotos aus sozialen Medien ausgewertet, um zu sehen, wie verbreitet die Riesenschnecken als Haustiere sind. Das Ergebnis fasst eine der Forscherinnen einer Pressemitteilung der Hochschule zusammen: „Die sozialen Netzwerke sind voll von Fotos von Menschen, die Tiere mit ihrer Haut oder sogar ihrem Mund berühren.“

Ein gefährlicher Trend. Denn laut den Forschern birgt der Hautkontakt mit den Schnecken das Risiko einer Übertragung der Krankheitserreger. Das Forscher-Team fordert laut der dpa, die Öffentlichkeit vor den Gesundheitsrisiken zu warnen und den Handel und Besitz mit den Tieren zu regeln.

Übrigens: Wer sein Haustier im Garten bestatten will, sollte dabei einige Regeln beachten.

Im Steckbrief: die Afrikanische Riesenschnecke

Die afrikanische Riesenschnecke wird auch große Achatschnecke genannt. Ein Steckbrief:

  • Laut der Pädagogischen Hochschule Heidelberg stammt die große Achatschnecke ursprünglich aus Ostafrika und ist vor allem in Kenia, Tansania und auf einigen ostafrikanischen Inseln beheimatet.
  • Das Schneckenhaus kann bis zu 15 Zentimeter lang werden.
  • Die Tiere werden in der Regel fünf bis sieben Jahre alt.
  • Große Achatschnecke sind Zwitter und besitzen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane.
  • Laut der dpa sind Achatschnecken gefräßig und vermehren sich schnell. Die Naturschutzunion führt die Tiere auf ihrer Liste von gefährlichen invasiven Arten. Die Tiere fressen zahlreiche Kulturpflanzen und können landwirtschaftliche Flächen und die Biodiversität bei einer Ausbreitung bedrohen.
 
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