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Größer als das Gehirn: Diese Landtiere haben gigantische Augen
Denkt man an Tiere mit großen Augen, dürften vielleicht einigen direkt die großen, bettelnden Hundeaugen so mancher Haustiere einfallen. Es gibt jedoch Landtiere, deren Augen im Vergleich zur Körpergröße gigantische Ausmaße annehmen.
Stefanie Eller
 |  aktualisiert: 05.04.2024 18:18 Uhr

Die Augen sind das Fenster zur Seele und sagen mehr als tausend Worte, so heißt es. Ob das nun stimmt oder nicht, darüber lässt sich streiten. Sicher ist aber, dass die Augen beim Menschen und bei Tieren neben der Sehfunktion auch noch andere wichtige Aufgaben erfüllen. Die meisten Tiere verlassen sich laut Geo auf ihren Sehsinn, der auch für Menschen von unschätzbarem Wert ist. Augen sind ein erstaunliches Beispiel für die Vielfalt der Evolution, da sie unabhängig voneinander in über 40 verschiedenen Formen entstanden sind.

Das Sehvermögen bietet einen entscheidenden Vorteil für das Überleben, da es mehr Informationen über die Welt liefert als jedes andere Sinnessystem. Es ermöglicht, zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden, die Umgebung einzuordnen und potenzielle Gefahren zu erkennen. Ein Blick kann offenbaren, ob man von Freunden oder Feinden umgeben ist, ob Gefahr droht oder ein Raubtier sich nähert. In der Tierwelt gibt es jedoch ein Landtier, dessen Augen besonders präsent und sogar größer als dessen Gehirn sind.

Gigantische Augen in der Tierwelt: Die Koboldmakis

Koboldmakis, Mitglieder der Familie Tarsiidae, sind laut Britannica kleine Primaten, die ausschließlich auf verschiedenen Inseln Südostasiens, einschließlich der Philippinen, zu finden sind. Mit einer Größe von nur etwa 9 bis 16 cm, ohne den Schwanz, befinden sie sich zwischen Lemuren und Affen. Sie sind nachtaktive Tiere mit einem ausgeprägten Geruchssinn, ähnlich wie Lemuren. Im Gegensatz zu Lemuren haben sie jedoch eine trockene und behaarte Nase, ähnlich wie Affen, Menschen und Menschenaffen. Auch ihre Augen und die Plazenta weisen eine ähnliche Struktur wie bei Affen auf.

Koboldmakis zeichnen sich durch ihre riesigen Augen und gepolsterten Finger aus - eine Anpassung an ihren nächtlichen Lebensraum in den Regenwäldern Südostasiens. Das kleine Gehirn der Tiere verfügt über einen großen visuellen Cortex, um die Informationen von den großen, auffälligen Augen zu verarbeiten. Die Größe der Augen und des visuellen Cortex wird wahrscheinlich durch das Fehlen einer reflektierenden Schicht (Tapetum), die die Augen der meisten anderen nachtaktiven Säugetiere haben, bedingt. Sie haben auch besonders lange Fußgelenkknochen, einen kurzen Körper und einen runden Kopf, der um 180° gedreht werden kann. Ihr Gesicht ist kurz, mit großen, membranösen Ohren, die fast ständig in Bewegung sind. Das Fell ist dick, seidig und grau bis dunkelbraun gefärbt. Der Schwanz ist auf der Unterseite schuppig wie bei einer Ratte und bei den meisten Arten mit einem Rand oder einem Endpinsel aus Haaren versehen.

Fakten zu den Koboldmakis

  • Wissenschaftlicher Name: Tarsius
  • Lebensraum: Inseln von Südostasien, einschließlich der Philippinen
  • Merkmale: Zwischen Lemuren und Affen, nachtaktive und fleischfressende Primaten, einzigartige Anpassungen wie riesige Augen
  • Artenvielfalt: Unterschiedliche Arten mit variierenden Merkmalen und Lebensraumpräferenzen
  • Gefährdung: Verschiedene Bedrohungen, darunter Lebensraumverlust durch Abholzung und menschliche Aktivitäten

Die Tiere mit den großen Augen sind vom Aussterben bedroht

Der Koboldmaki, befindet sich laut einem Bericht der Deutschen Welle in einer bedrohlichen Lage, da sein Lebensraum, die tropischen Regenwälder, abgeholzt werden und er häufig als Touristenattraktion gefangen gehalten wird. In Gefangenschaft zeigt das Tier oft Anzeichen von Stress und kann schnell sterben. Der Nabu erläutert dies näher und berichtet konkret, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Art mindestens 30 Prozent ihres natürlichen Lebensraums aufgrund der Abholzung der Wälder und der Umwandlung in Palmölplantagen verloren hat, insbesondere im südlichen Teil von Sulawesi.

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