Ein Grillfest, bei dem Freunde und Nachbarn anwesend sind, ist für viele Kinder ein Höhepunkt. Sie wollen mittendrin sein und mithelfen. So schön das auch sein kann: Es lauern einige Gefahren, wenn Kinder beim Grillabend übermütig werden oder unbeaufsichtigt sind. Der heiße Grill birgt Risiken, weil Kinder Flammen und Hitze noch nicht gut einschätzen können. Doch auch andere Risiken sind zu bedenken, wenn Eltern einen Grillabend mit ihren Kindern planen.
Vor dem Grillen mit Kindern: Über Sicherheit sprechen
Bevor die Gäste kommen und der Grill angezündet wird, sollten Eltern ein grundlegendes Gespräch über Sicherheit mit ihren Kindern führen.
- Eltern sollten die Kinder auf die Gefahr von Flammen und Hitze aufmerksam machen, so das Grillportal Grillicious.
- Während des Abends in der Nähe des Grills zu spielen oder gar unbeaufsichtigt die Würstchen zu wenden, ist je nach Alter der Kinder tabu.
- Eltern ist zu empfehlen, die Kinder stetig im Blick zu behalten. Man kann sich als Aufsichtsperson mit den anwesenden Nachbarn und Freunden abwechseln.
Sicher grillen mit Kindern: Grundlegende Regeln
Während der Grillfeier gibt es für Eltern weitere Grundregeln zu beachten, um das Risiko für Gefahren und Unfälle zu minimieren. Das Portal kindergesundheit-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nennt diese Regeln:
- Der Grill muss den Sicherheitsanforderungen entsprechen. Das ist mit einem entsprechenden Symbol (GS/TÜV) gekennzeichnet.
- Der Grill muss stabil sein und darf keine scharfkantigen Bleche oder Ecken haben.
- Der Grill ist zudem kippsicher an einem windgeschützten Ort aufzustellen – selbstverständlich weit entfernt vom Kinderspielbereich.
- Wenn Eltern den Grill abschirmen, verhindern sie gefährlichen Funkenflug.
- Um den Grill zu entzünden, sind feste Anzünder zu empfehlen. Auf keinen Fall auf Brennspiritus oder Benzin zurückgreifen. Die Gefahr einer Stichflamme ist nicht einschätzbar. Auch bei anderen flüssigen Grillanzündern besteht schwere Vergiftungsgefahr.
- Kinder sollten den Grill nicht selbst anzünden.
- Um zu verhindern, dass sich tropfendes Fett entzündet, greifen Eltern am besten auf Grillschalen zurück. Auch sollte geeignetes Grillbesteck verwendet werden.
- Trägt das Kind schwer entflammbare Kleidung aus Baumwolle oder Leinen, sinkt die Brandgefahr durch Funkenflug.
- Bei brennendem Fett niemals Wasser zum Löschen nutzen – es besteht die Gefahr einer Stichflamme!
Sicher grillen mit Kindern: Erste-Hilfe-Set bereithalten
Risiken lassen sich durch die Beachtung der Regeln stark minimieren. Doch gänzlich ausschließen kann man einen Unfall nicht. Um in diesem Fall vorbereitet zu sein, empfiehlt es sich für Eltern, präventive Maßnahmen zu treffen:
- Während des gesamten Grillabends müssen geeignete Löschmittel griffbereit stehen. Sinnvoll ist laut BZgA: Ein Eimer mit Sand, Feuerlöscher und Löschdecke.
- Zudem ist es gut, ein Erste-Hilfe-Set am Ort des Geschehens aufzubewahren.
Kommt es zu Verbrennungen, rät kindersicherheit.de, die verbrannten Stellen sofort mit Wasser zu kühlen. Dieses sollte nicht kälter als 15 Grad sein. Je nach Schwere der Verbrennung ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, im Zweifel ist der Notarzt zu rufen.
Nach dem Grillen mit Kindern: Sicherheit beachten
Wenn sich der Grillabend dem Ende neigt, drohen laut Grillicious weitere Gefahren.
- Der Grill beziehungsweise die Feuerstelle muss nach dem Grillen gelöscht werden. Um spätere Verletzungen zu vermeiden, sollten Eltern die heiße Asche nicht auf den Boden kippen. Noch bis zu zwölf Stunden lang kann die Glut so heiß sein, dass eine Berührung zu Verbrennungen führt. Auch der Grill kann nach Ende des Grillfestes noch mehrere Stunden heiß sein, es herrscht Verbrennungsgefahr.
- Auch wenn es hektisch wird, weil viele Dinge vom Garten oder der Terrasse ins Haus getragen werden müssen, müssen Eltern oder andere Aufsichtspersonen Kinder und Gefahrenquellen weiter im Blick behalten. Mindestens eine Person sollte sich also nicht vom Räumen ablenken lassen, sondern darauf achten, dass sich die Kinder dem heißen Grill nicht gefährlich nähern.