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Grillen
Grillanzünder: Welche Produkte gibt es?
Das Grillen gehört zum Sommer dazu. Viele Grillfans setzen dabei auf Holzkohle, die angezündet werden will. Mit dem richtigen Grillanzünder klappt´s.
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Foto: Silas Stein, dpa | Beim Grillen mit Holzkohle kommt man um den richtigen Grillanzünder kaum herum. Es gibt verschiedene Varianten, darunter auch nachhaltige.
Paul Wiese
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:06 Uhr

Das Grillen mit Holzkohle gehört immer noch zu den beliebtesten Grillarten. Der Grund: Die typischen Grillaromen, die bei Gas- oder Elektrogrills nicht so stark sind. Doch während bei Letzteren die Hitze ganz von allein entsteht, muss man die Kohle selbst anzünden. Das ist nicht immer einfach – vor allem für Grillanfänger kann das Entfachen des Feuers schnell zur Odyssee werden.

Nicht umsonst bietet der Markt unterschiedliche Hilfsmittel. Von nachhaltigen Methoden hin zu klassischen Grillanzündern sind die Möglichkeiten vielfältig. Auch ganz ohne Grillanzünder bekommt man die Kohle zum Glühen oder man nutzt einen Altbekannten: den Anzündkamin. Für welche Methode man sich am Ende entscheidet, hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Hier gibt es eine Übersicht über die unterschiedlichen Grillanzünder und nützliche Tipps dazu.

Laut dem Grillportal BBQLove sollten Grillanzünder – unabhängig von Inhaltsstoffen und Form – folgende Eigenschaften haben:

  • geruchs- und geschmacksneutral
  • geringe Ruß- und Rauchentwicklung
  • ausreichend lange Brenndauer – auch je nachdem, wie lange der Grill an sein soll
  • zügige Entzündung
  • umweltfreundlich

Grillanzünder: Diese Produkte gibt es

Flüssige Grillanzünder:

Sie bestehen häufig aus Kerosin, N-Paraffin oder Petroleum. Diese Grillanzünder schüttet man über die kalte Holzkohle, für Briketts sind sie nicht geeignet. Ein Risiko: Die Flammenbildung ist bei flüssigen Anzündern schwer einzuschätzen. Hier also lieber weniger verwenden, meist genügen schon wenige Spritzer.

Leichter ist der Umgang hingegen mit Bio-Flüssiganzündern. Sie bestehen oft aus pflanzlichen Stoffen und qualmen und rußen weniger. Dadurch sind sie gesundheitlich unbedenklicher.

Feste Grillanzünder:

Feste Grillanzünder in Würfelform sind wohl der Klassiker. Sie sind bequem in der Handhabung und vergleichsweise sicher, weil die Dosierung leichter ist als bei Sprays oder flüssigen Anzündern. Die Brenndauer ist bei Würfeln recht lang, doch sie verbreiten einen intensiven Geruch.

Grill anzünden mit Creme oder Gel:

Paraffincremes eignen sich für Holzkohle und sorgen für grillbereite Glut in 30 bis 40 Minuten. Mit Briketts dauert es etwa eine Stunde. Verglichen mit festen Würfeln sind Anzünd-Cremes weniger geruchsintensiv. Anzünden lassen sich Cremes und Gels aber nicht so gut wie feste Anzündalternativen.

Grill anzünden per Spray:

Nicht ganz risikofrei ist die Benutzung von Anzündsprays. Sie werden beim Sprühen entzündet. Durch den feinen Nebel wird das Anzünden zwar beschleunigt, die Dosierung ist aber nicht so einfach. Hier also lieber einen Grillprofi ranlassen. Die Stiftung Warentest weist zudem auf den entstehenden Verpackungsmüll durch Spraydosen hin. Immerhin sind Anzündsprays tendenziell geruchsarm und rußfrei.

Den Grill elektrisch anzünden:

Meist sind elektrische Grillanzünder beheizte Spiralen oder gabelförmige Geräte, die in die Kohle geschoben werden und sie so erhitzen – geruch- und rußfrei. Schneller als beispielsweise ein klassischer Anzündkamin ist diese Methode aber nicht und ein Stromanschluss in der Nähe des Grills ist vorausgesetzt.

Grillanzünder: Diese Alternativen sind nachhaltig

Nachhaltige Alternativen sind gut für die Umwelt und beeinflussen den Geschmack des Grillguts nicht. Anzünder aus Holz und Wachs sind beispielsweise eine gute Alternative zu Paraffin-Würfeln. Auch Holzwolle ist eine gute Möglichkeit, den Grill auf eine nachhaltige Art und Weise anzuzünden.

Mit alten Kerzenstummeln und Sägespänen können die Holz-Wachs-Anzünder auch ganz einfach selbst hergestellt werden. Auch aus Tannenzapfen lassen sich Grillanzünder basteln. Hier sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Harz an ihnen klebt.

Weitere Möglichkeiten zum nachhaltigen Anzünden sind Holzwolle aus dem Baumarkt oder flüssige Grillanzünder auf Basis von Biorohstoffen.

Anleitung: So entzünde ich die Kohle mit Grillanzündern

Hat man sich für den geeigneten Grillanzünder entschieden, kann es mit dem Grillen losgehen.

  • Dafür die Holzkohle pyramidenförmig in den Grill schichten.
  • Gewählten Grillanzünder dazugeben; auf die korrekte Verwendung der jeweiligen Optionen achten.
  • Wenn nötig: Mit Feuerzeug oder Streichholz anzünden.

Wer sich bei der Menge der Holzkohle unsicher ist, nimmt lieber etwas weniger und legt im Zweifel noch was nach. Wenn sich eine weiße Ascheschicht auf der Kohle bildet, ist sie durchgeglüht – das Grillgut kann aufgelegt werden.

Für die, die den Grill etwas schneller und einfacher anzünden wollen, ist ein Anzündkamin geeignet. Mit ihm wird die Glut vorbereitet, die dann in den Grill geschüttet wird. So kommt der Grillanzünder nicht in Kontakt mit den Lebensmitteln, das ist besser für die Gesundheit. Aber Vorsicht: Nicht alle Grillanzünder eignen sich für die Nutzung im Anzündkamin.

Keinen Grillanzünder zur Hand: Mit diesem Ersatz geht der Grill trotzdem an

Wer Zeit und Muße hat oder eine spontane Grillparty veranstalten will, kann auch auf Grillanzünder verzichten und improvisieren. Der natürliche Weg, bei dem man im Grill:

  • Zeitung zusammenknüllt,
  • Anzündhölzer darüber stapelt
  • und beides anzündet,

funktioniert auch, dauert aber länger. Gibt man die Kohle auf das entstandene Feuer, hilft nur noch warten, bis sie durchgeglüht ist. 

Die Chilenische Methode funktioniert laut BBQLove ähnlich wie ein Anzündkamin, nur ohne Grillanzünder.

  • Dazu eine Flasche mit mehreren Lagen Zeitungspapier umwickeln und in den Grill stellen.
  • Holzkohle oder Briketts darum aufschichten.
  • Jetzt zieht man die Flasche vorsichtig raus – der Papierzylinder bleibt im Grill.
  • Nun ein Stück Zeitung entzünden und in den Zylinder werfen.

Laut Ökotest verbrennt Zeitungspapier aber sehr schnell und die Asche kann leicht aufgewirbelt werden – als Anzünder also nicht optimal. Falls nichts anderes zur Hand ist, klappt diese Alternative aber auch.

Grillanzünder: Vorsicht vor diesen Gefahren

Bei Ungeduld oder unter Zeitdruck greifen viele Griller zu Brennspiritus, Alkohol oder Benzin, um den Grill zu befeuern. Die Risiken sind dabei nicht allen bewusst. Stiftung Warentest warnt:

  • "Sie verdampfen bereits bei nied­rigen Temperaturen und bilden ein explosives Gas-Luft-Gemisch."
  • "So können sie meter­hoch verpuffen und Ihre Grill­gäste ernst­haft verletzen."

Auch das Verbraucherportal Bayern warnt vor den Gefahren:

  • Das Gas-Luft-Gemisch bildet eine Gaswolke, die bis zu drei Meter Durchmesser haben könne.
  • Beim Anzünden der Kohle käme es dann zu einer Verpuffung.
  • Eine besonders große Gefahr bestehe, wenn sich Kinder in der Nähe des Grills aufhielten.
  • Außerdem bildet sich starker Rauch und Geruch, wenn Benzin und Co. in der Kohle verbrennen.
  • Einige Anzündhilfen könnten die Lebensmittel verderben, würde das Grillgut vor deren vollständiger Verbrennung aufgelegt.

Flüssige Grillanzünder, die klassischerweise Paraffin enthalten, sollten dringend von Kindern ferngehalten werden. Beim Verschlucken kann es zu einer chemischen Lungenentzündung kommen. Doch auch andere Anzünder können für die Kleinsten gefährlich werden und sollten nicht in ihrer Nähe aufbewahrt werden.

 
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