Sie können Angst einflößen, beeindrucken und meistens auch nass machen: Gewitter. Zuweilen lästig kann das Naturphänomen jedoch dann werden, wenn im Zuge dessen winzige Insekten durch die Luft schwirren und sich an die Haut von Menschen heften. Was hat es mit diesen sogenannten Gewittertierchen auf sich, und was kann man tun, damit sie nicht auf der Haut landen? Hier sind die Antworten.
Was sind Gewittertierchen eigentlich?
Sie sind wenige Millimeter lang, haben feine Haare an den Flügeln und treten oft als Begleiterscheinung bei der Entstehung eines Gewitters in den Vordergrund: Gewittertierchen. Es handelt sich um kleine, fliegende Insekten, deren wissenschaftliche Bezeichnung Thysanoptera lautet und die auch als Thripse dem ein oder anderen bekannt sind. Dabei gibt es für das Getier in Deutschland noch einen weiteren Begriff: Fransenflügler. Ein Lebewesen dieser Gattung - von der hierzulande laut Wikipedia über 200 Arten existieren - hat eine Lebenserwartung von mehreren Wochen bis hin zu zwei Monaten. Ihre Ernährung basiert laut Wissenschaftlern hauptsächlich auf Pflanzensaft.
Was haben Thripsen mit Gewitter zu tun?
Wir ziehen das meteorologische Fachportal WetterOnline zurate: Demzufolge können Gewittertierchen nicht wirklich gut fliegen, sie nutzen allerdings die sommerliche Thermik, um per Aufwind durch die Luft gewirbelt zu werden - und geraten so in Luftschichten teilweise mehrere Kilometer über der Erde. Die Voraussetzung, wie Forschende übereinstimmend berichten: über 20 Grad Celsius. Daher verteilen sich in den Sommermonaten Thripsen in großer Anzahl in der Luft. Warum die winzigen Fransenflügler dann besonders bei Gewittern auf Tuchfühlung mit dem Menschen gehen:
Gewittertierchen lassen sich absinken bis in untere Luftregionen der Atmosphäre und bereiten sich auf die Landung vor. Dies geschieht nicht selten auch auf Erdenbürgern oder -bürgerinnen, weil die helle Haut angeblich anziehend wirkt. Jedoch schildert WetterOnline (interviewt wurde Diplom-Biologe Dr. Manfred Ulitzka, welcher der Gattung eine eigene Website widmet): "Richtige Gewitterpropheten sind Thripse kaum" - denn sobald die Exemplare vom menschlichen Auge wahrgenommen werden, sei die Entwicklung des Gewitters bereits im Gange. Demzufolge handelt es sich also um keine Vorhersagung, vielmehr seien Gewittertierchen aus physikalischen Gründen zum Niederlassen gezwungen. Nach Erkenntnis des Wissenschaftlers beeinflusse die "elektrische Feldschwankung" eines Gewitters das Flugverhalten zahlreicher Tiergattungen, darunter eben auch Thysanopteren.
Sind Gewittertierchen für Menschen gefährlich?
Übrigens stellt sich mit dem vermehrten Auftreten der Gewittertierchen die Frage, ob diese eigentlich die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen. Die Antwort: ein bisschen. Das Umweltbundesamt erklärt auf seiner Website, dass die Fransenflügler eine Bindehautreizung auslösen können, so sie im Auge landen. Bei "massenhaftem" Auftreten sei den Schilderungen zufolge sogar ein Stechen möglich. Allerdings sind die Folgen mit Hautreizungen und möglichen kleinen Schwellungen relativ milde. Dass Gewittertierchen Blut saugen, sei der Behörde nach nicht bekannt.
Gewittertierchen auf der Haut loswerden? So funktioniert's
Erkenntnissen zufolge haben Gewittertierchen nur in geringem Ausmaß die Möglichkeit, in solch einem Fall die Landung auf einem Menschen herbeizuführen. Aufgrund der Masse der kleinen Insekten führt das jedoch dazu, dass das immer noch in schöner Regelmäßigkeit vorkommt. Was hilft, wenn sie auf der Haut landen? T-Online führt aus, was auch mit gesundem Menschenverstand schnell klar ist: Mit feuchten Taschen- oder Küchentüchern können die Thripsen relativ zügig von der Haut entfernt werden. Gewittertierchen loswerden klappt so auch von der Kleidung gut. Alternativ führt das Portal aus, dass auch Fusselroller oder Klebeband bei der zügigen Beseitigung behilflich sein können. Allerdings werden dadurch Insekten getötet.
Thripse von der Haut fernhalten? Keine Chance den Gewittertierchen
Prävention ist in den meisten Fällen die beste Maßnahme - und das gilt auch für den Kontakt zwischen Menschen und Gewittertierchen. Es gibt durchaus Tipps, mit denen es weniger wahrscheinlich ist, dass sich eine Thripse bzw. mehrere davon auf der Haut niederlassen: Vorbeugend kann bei der Wahl der Bekleidung auf dunkle bzw. deckende Farbtöne gesetzt werden - denn die Gewittertiere werden laut übereinstimmenden Berichten tendenziell eher von hellen und grellen Farben angezogen. Eine Sonnenbrille kann dabei helfen, dass ein Fransenflügler nicht plötzlich im Auge landet - und man deswegen Probleme bekommt. Das Vermeiden von Schweißbildung bei schwüler Luft benennt das Portal Plantopedia.de - und empfiehlt, sich regelmäßig zu duschen, weil Gewittertierchen derartige Gerüche anziehend finden. Auch ein Ventilator oder ein Handfächer können laut T-Online dabei helfen, den Schweiß von der Haut schneller zu vertreiben.