Zahnpasta gibt es in verschiedensten Ausführungen: Mit scharfem Minzgeschmack oder sanft für Kinder, mit Zahnfleischschutz, Whitening-Effekt oder anderen Wirkungen. Was sie gemeinsam haben: Sie sollten vor Karies schützen, ohne dabei bedenkliche Inhaltstoffe aufzuweisen. Um das zu überprüfen, hat Öko Test fast 50 Zahnpasta-Produkte untersucht und getestet. Zu welchen Ergebnissen die Fachleute kamen, lesen Sie hier.
Zahnpasta bei Öko Test: Diese Produkte wurden getestet
Öko Test nahm für die ausführliche Prüfung insgesamt 48 Zahnpasten unter die Lupe, darunter Produkte von Colgate, Odol-Med 3, Aronal, Lacalut, Oral-B, Weleda, Alverde, Happy Brush, Blütezeit und Dr. Hauschka. Die Preise bewegen sich - umgerechnet auf 75 Milliliter - zwischen 39 Cent und 5,99 Euro pro Tube. 17 Zahnpasten haben eine Naturkosmetikzertifizierung.
Zahnpasta im Test: So hat Öko Test die Zahnpasta geprüft
Öko Test untersuchte die Zahnpasta-Produkte im Labor auf sogenannte halogenorganische Verbindungen und Elemente. Unter anderem Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer und Arsen sowie Zink und Aluminium. Außerdem wurde die Menge von folgenden Stoffen bewertet:
- Fluoridgehalt
- Titandioxid (CI 77891)
- PEG/PEG-Derivate
- Natriumlaurylsulfat
- Zinksalze
- Synthetische Polymere
Bei Zahncremes mit diesen Zinkverbindungen kontrollierte Öko Test, ob auf der Verpackung der Anwendungshinweis "Nur für Erwachsene" angegeben ist. Zudem haben die Fachleute die deklarierten Altersempfehlungen mit der eingesetzten Fluoridmenge abgeglichen.
Wenn die Produkte mit einem Anteil von recyceltem Plastik in den Kunststofftuben und -verpackungen beworben waren, bat das Öko-Test-Team zudem die Hersteller um entsprechende Nachweise. "Auch ob ein unnötiger Umkarton zusätzlichen Müll verursacht war Teil unserer Prüfung", erklärt Öko Test.
Zahnpasta: Die Ergebnisse von Öko Test
Nur 13 von 48 Produkten schafften in dem Test, ohne bedenkliche Inhaltsstoffe auszukommen. 19 Zahnpasten im Test fallen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch, darunter bekannte Marken, schreibt Öko Test. In einer Zahnpasta konnte das Labor Arsen in Mengen über dem vermeidbaren Wert nachweisen. "Arsen kann in anorganischer Form bereits in geringen Dosen Krebs auslösen und bei langfristiger Aufnahme Entwicklungs- und Nervenstörungen verursachen", erklärt Öko Test die Kritik an dem Inhaltsstoff.
Als weiteres Problem bewerteten die Experten, dass viele Naturkosmetik-Zahncremes kein Fluorid enthalten. Und das, obwohl die schützende Wirkung von Fluorid vor Karies wissenschaftlich eindeutig belegt sei. Öko Test schreibt: "Daran gibt es auch aus unserer Sicht nichts zu rütteln." Hinzu kommt: In einem Großteil der fluoridfreien Naturkosmetikpasten habe das von Öko Test beauftragte Labor Blei nachgewiesen. Das Schwermetall komme darin in Mengen vor, die über dem vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als technisch vermeidbarem Wert liegen. Zahnpasten ohne Fluorid schneiden deshalb im Test nicht besser als "mangelhaft" ab.
Auch Natriumlaurylsulfat fanden die Tester in 14 Produkten. Das aggressive Tensid sorgt laut "Öko-Test" beim Zähneputzen zwar für schönen Schaum, kann aber auch die Mundschleimhaut reizen und Entzündungen im Mund begünstigen.
Der Hauptkritikpunkt bei einigen Zahnpasten ist jedoch ein anderer Inhaltsstoff: In 21 Produkten konnte Öko Test den Weißmacher Titandioxid als Teil der Rezeptur ausmachen.
Öko Test prüft Zahnpasta: Was macht Titandioxid?
Titandioxid ist ein weißer Farbstoff - und seit August 2022 in Lebensmitteln verboten ist. Der Grund: Möglicherweise schädigt Titandioxid das menschliche Erbgut. In Kosmetikprodukten, zu denen Produkte der Mundhygiene zählen, ist der Stoff allerdings immer noch erlaubt, obwohl auch Zahnpasta hin und wieder einmal verschluckt wird. Öko Test schreibt: "Viele Hersteller meldeten uns jedoch zurück, dass sie ihre Rezepturen bereits umgestellt hätten oder in naher Zukunft umstellen würden." Auf der Liste der Inhaltsstoffe findet man den Stoff unter den Bezeichnungen "Titanium Dioxide" oder etwas kryptischer als CI 77891.
Öko Test prüft Zahnpasta: 19 Produkte fallen durch
Zwei Produkte wurden mit "mangelhaft" bewertet. 17 Zahnpasten sind komplett durchgefallen und wurden als "ungenügend" befunden, unter anderem diese Zahnpasten:
- Aronal Zahnfleischschutz
- Dentagard Kräuter
- Signal Sport Gel Fresh Zahnpasta
- Blend-A-Med Rundumschutz Classic
- Odol-med3 Original
-
Colgate Total Original
Zahnpasta bei Öko Test: Das sind die Testsieger
Insgesamt empfehlen die Experten von Öko Test 13 Zahnpasten, die mit "sehr gut" oder "gut" abschnitten. Was erstaunlich ist: Unter den neun "sehr guten" Zahncremes befindet sich kein Markenprodukt, sondern ausschließlich Eigenmarken von Discountern und Drogerien. Die besten davon:
- Eurodont Zahncreme Coolfresh (Aldi Nord und Süd)
- Bevola Zahncreme Kräuter (Kaufland)
- Diadent Zahngel Fluor Fresh (Lidl)
- Dontodent Kräuter Zahncreme (dm)
- Elkos Denta Max Fluor Fresh Zahngel (Edeka)
Öko Test rät als Fazit dazu, bei der Auswahl der Zahnpasta darauf zu achten, dass Zahncremes für Erwachsene den InhaltsstoffFluorid, nicht aber Natriumlaurylsulfat (Sodium Lauryl Sulfate) enthalten sollen. Jugendliche und Kinder mit bleibenden Zähnen könnten zudem die Zahncreme der Eltern mitbenutzen, wenn diese kein Zink enthält.
Dass Cola Light nicht gut für den Körper ist, überrascht nicht. Jedoch ist laut einer Studie das Softgetränk aufgrund der Inhaltsstoffe ungesünder als gedacht.