Dass Smartphones sich mit einem erholsamen Schlaf nicht gut vertragen, weiß man schon länger. Nun wurde eine neue Studie veröffentlicht, die noch mal eindringlicher zeigt: Jugendliche, die spätabends ihr Smartphone nutzen, schlafen deutlich weniger und schlechter als die, die das nicht tun. Aber warum ist das so? Und was sollte man künftig ändern, um einen besseren Schlaf zu bekommen und nicht mehr unter Schlafmangel zu leiden?
Studie zeigt: Jugendliche schlafen bei später Handynutzung schlechter
Das US-amerikanische Forscherteam untersuchte Menschen im Alter von 15 bis 18 Jahren, indem sie den Schlaf der Jugendlichen mithilfe von Fitness-Trackern überwachten. Die Jugendlichen mussten den Wissenschaftlern außerdem zusätzliche Daten übermitteln wie ihre Bildschirmzeit, die Zahl der Benachrichtigungen, die sie erhalten hatten und wann sie auf ihr Smartphone schauten.
Dabei zeigte sich: Die Jugendlichen, die nachts länger auf das Handy guckten, schliefen nicht nur später ein, sondern hatten auch einen schlechteren Schlaf. Gleiches zeigte sich bei den Jugendlichen, die das Handy häufiger in der Nacht entsperrten.
Die Smartphone-Nutzung schien dagegen keinen Einfluss auf den nächtlichen Schlaf zu haben.
Smartphone-Nutzung: Warum stört das Handy den Schlaf?
Aber warum ist das Smartphone eigentlich so schlecht für den Schlaf? Die Uniklinik RWTH Aachen erklärt: Eine nächtliche Handynutzung steht in Konflikt mit der körperlichen und insbesondere geistigen Entspannung, die der Körper zum Einschlafen braucht, denn Sachen wie das Scrollen durch Social Media oder das Beantworten von Nachrichten erhöhen die geistige Aktivität.
Das ist aber nicht der einzige Grund, warum man nachts die Finger vom Smartphone lassen sollte. Ein weiterer: das blaue Licht des Smartphone-Bildschirms. "Es blockiert die Ausschüttung von Melatonin. Das Einschlafhormon des Menschen steuert den Tag-Nacht-Rhythmus. Wird es in seiner Ausschüttung blockiert, hemmt es den Einschlafprozess", zitiert die Uniklinik den Oberarzt in der Klinik für Neurologie und Leiter des Schlaflabors der Uniklinik RWTH Aachen Johannes Schiefer.
Anstatt des Smartphones: Was hilft beim Einschlafen?
Das Handy als Einschlafhilfe ist also keine gute Idee. Was aber hilft, damit man künftig besser schlafen kann? Die AOK empfiehlt hierzu mehrere Sachen:
- Die richtige Schlafumgebung sorgt für guten Schlaf. Man sollte also laut AOK darauf achten, dass man ein bequemes Bett hat, das Schlafzimmer gut gelüftet ist, die richtige Temperatur hat und dass man den Raum dunkel und ruhig machen kann. Dann hat man die besten Bedingungen für guten Schlaf.
- Wer Probleme hat, nachts einzuschlafen, kann sich mit ein wenig Bewegung "müde machen", denn auch Sport fördert den Schlaf. Allerdings sollten zwischen dem Training und dem Zubettgehen mindestens zwei Stunden liegen.
- Koffein, Nikotin oder Alkohol sollte man vor dem Schlafengehen meiden. Koffein bleibt laut der AOK bis zu fünf Stunden lang im Blut, was den ruhigen Schlaf stört.
- Außerdem sollte man abends nicht zu schwer essen. Wer gut schlafen will, sollte fetthaltige oder proteinreiche Mahlzeiten abends meiden.