![Weil Wohneigentümer eine Gemeinschaftsantenne benutzten, sah die GEMA durch die Weiterleitung der Sendesignale Urheberrechte verletzt. Der BGH widersprach der Gesellschaft. Foto: Marcus Brandt - Wer öffentlich Musik spielen möchte, muss dafür in den meisten Fällen Gebühren zahlen. Weil Wohneigentümer eine Gemeinschaftsantenne benutzten, sah die GEMA durch die Weiterleitung der Sendesignale Urheberrechte verletzt. Der BGH widersprach der Gesellschaft. Foto: Marcus Brandt - Wer öffentlich Musik spielen möchte, muss dafür in den meisten Fällen Gebühren zahlen.](/storage/image/7/8/8/3/9973887_weil-wohneigentuemer-eine-gemeinschaftsantenne-benutzten-sah-die-gema-durch_app-article-teaser-large_1Bs6nF_NeNIV5.jpg)
Wer Musik auf einer Party, auf einer Website oder in einem Café abspielen möchte, kann das nicht immer kostenlos tun, denn die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) verlangt dafür in einigen Fällen Gebühren. Welche Situationen das sind und wer genau für die Musik bezahlen muss, erfahren Sie im Artikel.
Warum muss man Geld an die GEMA zahlen?
Menschen, die Musik öffentlich nutzen wollen, müssen Gebühren an die GEMA zahlen. Der Verein verdient nach eigenen Abgaben damit kein Geld, sondern schüttet die Einnahmen an die über 85.000 Mitglieder aus. Diese schreiben Liedtexte, komponieren und verlegen Musik und werden durch die Gebühr entlohnt. Die Basis dafür bildet das Urheberrecht.
Wann muss man GEMA-Gebühren zahlen?
Nicht jeder, der Musik hört, muss dafür Gebühren an die GEMA zahlen. Das ist nur dann der Fall, wenn die Musik öffentlich genutzt wird. Laut GEMA ist Musik öffentlich, wenn "sie einer nicht ganz kleinen Zahl von Menschen zugänglich ist". Das muss nicht zwingend gleichzeitig passieren, sondern ist auch dann der Fall, wenn Menschen nacheinander Zugang zur Musik haben, zum Beispiel in einem Geschäft, das von Laufkundschaft lebt. Wichtig dabei ist, dass die Musik angemeldet wird, bevor sie abgespielt wird.
GEMA-Gebühren: Hintergrundmusik
Hintergrundmusik ist öffentlich, wenn sie an Orten gespielt wird, die prinzipiell für alle Menschen zugänglich sind, wie die GEMA mitteilt. Das ist unter anderem im Einzelhandel, der Gastronomie, in Hotels, in Schwimmbädern oder beim Arzt der Fall.
GEMA-Gebühren: Veranstaltungen
Auch bei öffentlichen Veranstaltungen müssen der GEMA zufolge Gebühren gezahlt werden, wenn Personen sie besuchen können, die keine persönliche Beziehung zum Veranstalter oder auch untereinander keine Verbindung haben. Das ist zum Beispiel bei Konzerten, Straßenumzügen, Bällen, Sportveranstaltungen, Messen, Lesungen, Comedy-Veranstaltungen, Märkten im Freien und an Karneval oder Fasching der Fall.
Hingegen bei persönlichen Veranstaltungen, wie einer Geburtstagsparty oder Hochzeit müssen in der Regel keine Gebühren an die GEMA gezahlt werden. Wichtig ist hier eine persönliche Einladung.
Wer allerdings Flyer verteilt, Plakate aufhängt, Einritt verlangt oder Werbung für eine Veranstaltung macht, zielt damit nach Ansicht des Vereins auf eine öffentliche Veranstaltung ab. Dazu zählen auch Betriebsfeste und Vereinsfeiern. Diese sind in der Regel öffentlich, da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht zwingend miteinander verwandt oder befreundet sein müssen, es also keine persönliche Verbindung untereinander gibt.
GEMA-Gebühren: Musik im Internet
Wer Musik im Internet abspielt, muss auch dafür Geld zahlen. Das ist beispielsweise bei Podcasts, Webradios, Websites oder Apps der Fall.
GEMA-Gebühren: Musik auf Tonträgern
Auch Musik in physischer Form wie CD`s und Hörbücher müssen mit einer Gebühr an die GEMA bedacht werden.
Wie hoch sind die GEMA Gebühren?
Musik ist nicht gleich Musik und kann auf verschiedenste Weise genutzt werden. Entweder als Livemusik auf Veranstaltungen oder durch Tonträger in Geschäften. Da zusätzlich auch die Anzahl der Hörerinnen und Hörer variieren kann, hat die GEMA unterschiedliche Tarife, deren Preis sich je nach individuellem Konzept unterscheidet. Wer wissen möchte, wie viel er für ein Konzert, das er veranstalten möchte bezahlen muss oder wie viel für die Hintergrundmusik im Restaurant fällig wird, kann das mit dem GEMA-Gebühren-Rechner ermitteln.
Was passiert, wenn ich keine GEMA-Gebühren zahle?
Wer öffentlich Musik nutzt, aber keine Gebühren an die GEMA entrichtet, begeht eine Straftat. Laut GEMA handelt es sich dabei um Diebstahl an den Musikschaffenden. Daher prüft der Verein immer wieder öffentliche Orte und Veranstaltungen. Spielt dort jemand Musik, die er zuvor nicht angemeldet hat, droht eine Nachzahlung sowie zusätzliche Kosten.
Wann muss man keine GEMA-Gebühren zahlen?
Bei den GEMA-Gebühren gibt es eine Ausnahme: Sind die Urheber der Musik, die gespielt wird, mindestens 70 Jahre tot, muss kein Geld gezahlt werden und die Musik ist lizenzfrei. Das ist etwa bei klassischer Musik der Fall, aber auch bei alten Volksliedern. Zudem wird auch GEMA-freie-Musik im Internet angeboten. Allerdings ist die Qualität oft schlechter, da sie von Hobbymusikern geschrieben wurde.