Die Berufsbezeichnung medizinische oder medizinischer Fachangestellter (MFA) gibt es seit 2006. Vorher wurden die Menschen, die diese Tätigkeit ausübten meist Arzthelferinnen oder Arzthelfer genannt. In Arztpraxen und auch in Krankenhäusern und in der Pflege übernehmen MFA verantwortungsvolle Aufgaben. Je nach Tätigkeitsbereich schlägt sich diese Verantwortung auch im Gehalt nieder. Doch wie viel verdienen MFA monatlich? Von welchen Faktoren ist die Höhe des Gehalts abhängig?
Wie viel Gehalt verdienen MFA in Deutschland im Schnitt?
Laut Bundesagentur für Arbeit verdienen MFA im Mittel monatlich 2655 Euro brutto. Die Gehälter unterscheiden sich durch verschiedene Faktoren. Eine wichtige Rolle bei der Höhe des Gehalts von MFA spielen zum Beispiel:
- Manteltarifvertrag
- Berufserfahrung
- Weiterbildungen
- Bundesland
Wie viel Gehalt verdienen MFA laut Manteltarifvertrag?
Das Gehalt von MFA hängt von Berufserfahrung und Weiterbildungen ab. Je nachdem, wie lange MFA bereits im Berufsleben stehen, ist das tarifliche Gehalt gestaffelt. So verdienen MFA der Tätigkeitsgruppe I in den ersten vier Berufsjahren etwa 2150 Euro brutto im Monat. Nach 12 Jahren liegt das monatliche Bruttogehalt in derselben Tätigkeitsgruppe bereits bei circa 2555 Euro. Ab 2023 soll auch diese Gehaltstabelle noch einmal angehoben werden.
Um unter eine höhere Tätigkeitsgruppe zu fallen, müssen MFA bestimmte Weiterbildungen absolvieren. Die Tätigkeitsgruppe II setzt Fortbildungsmaßnahmen von insgesamt mindestens 40 Stunden voraus, oder die entsprechende Berufserfahrung. Beispiele für solche Fortbildungen sind etwa die ambulante Versorgung älterer Menschen, oder die Schulung in Qualitätsmanagement. Um unter die Tätigkeitsgruppe III zu fallen, bedarf es an insgesamt mindestens 80 Stunden, die für Fortbildungsmaßnahmen genutzt werden. So staffelt sich das Gehalt auch je nachdem wie viele Stunden die oder der medizinische Fachangestellte jeweils aufgewendet hat, um sich im Beruf fortzubilden.
Berufsjahr | Tätigkeits-gruppe I | Tätigkeits-gruppe II | Tätigkeits-gruppe III |
1. - 4. | 2151 Euro | 2312 Euro | 2419 Euro |
5. - 8. | 2335 Euro | 2510 Euro | 2627 Euro |
9. - 12. | 2484 Euro | 2670 Euro | 2794 Euro |
13. - 16. | 2554 Euro | 2746 Euro | 2873 Euro |
17. 20. | 2826 Euro | 3037 Euro | 3179 Euro |
21. - 24. | 2877 Euro | 3093 Euro | 3237 Euro |
25. - 28. | 2929 Euro | 3148 Euro | 3295 Euro |
ab 29. | 2980 Euro | 3204 Euro | 3353 Euro |
Berufsjahr | Tätigkeits-gruppe IV | Tätigkeits-gruppe V | Tätigkeits-gruppe VI |
1. - 4. | 2581 Euro | 2796 Euro | 3119 Euro |
5. - 8. | 2802 Euro | 3036 Euro | 3386 Euro |
9. - 12. | 2981 Euro | 3229 Euro | 3602 Euro |
13. - 16. | 3065 Euro | 3320 Euro | 3703 Euro |
17. 20. | 3391 Euro | 3673 Euro | 4097 Euro |
21. - 24. | 3453 Euro | 3740 Euro | 4172 Euro |
25. - 28. | 3514 Euro | 3807 Euro | 4247 Euro |
ab 29. | 3576 Euro | 3874 Euro | 4321 Euro |
Quelle: Gehaltstarifvertrag für Medizinische Fachangestellte/Arzthelferinnen
Welches Gehalt verdienen MFA während ihrer Ausbildung?
Das Ausbildungsgehalt von medizinischen Fachangestellten ist im Tarifvertrag mit der Bundesärztekammer klar geregelt und soll ab 2023 noch einmal angehoben werden.
Lehrjahr | Bruttomonatsgehalt 2022 | Bruttomonatsgehalt ab 2023 |
1. Lehrjahr | 900 Euro | 920 Euro |
2. Lehrjahr | 965 Euro | 995 Euro |
3. Lehrjahr | 1.035 Euro | 1075 Euro |
Quelle: Gehaltstarifvertrag für Medizinische Fachangestellte/Arzthelferinnen
Gehalt MFA: Unterschiede in den Bundesländern
Gilt in einer Klinik oder Praxis der Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte, unterscheiden sich die Gehälter nur anhand der Gehaltstabelle dieses Vertrags. Allerdings können sich die durchschnittlichen Monatsgehälter auch abhängig vom Bundesland, in dem der Betrieb liegt, unterscheiden.
Bundesland | mittleres Bruttomonatsgehalt |
Baden-Württemberg | 2743 |
Bayern | 2756 |
Berlin | 2689 |
Brandenburg | 2353 |
Bremen | 2728 |
Hamburg | 2817 |
Hessen | 2700 |
Mecklenburg-Vorpommern | 2329 |
Niedersachsen | 2631 |
Nordrhein-Westfalen | 2669 |
Rheinland-Pfalz | 2664 |
Saarland | 2703 |
Sachsen | 2256 |
Sachsen-Anhalt | 2256 |
Schleswig-Holstein | 2710 |
Thüringen | 2276 |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit