Wann gilt man eigentlich als reich? Über diese Frage lässt sich sicherlich streiten, zumal es unterschiedlichste Blickwinkel darauf gibt. Zieht man einmal die finanzielle Perspektive heran, so ist eine Antwort aufgrund der klar definierten Zahlen schnell gefunden. Ab welchem Einkommen man in Deutschland zur Oberschicht gehört, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Oberschicht: Was bedeutet überhaupt Einkommensreichtum?
Auf diese Frage gibt es als Antwort eine recht sachliche Definition des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Darin heißt es: "Als einkommensreich gilt nach einer wissenschaftlichen Konvention, wer über mehr als das Doppelte bzw. Dreifache des Median der Nettoäquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung verfügt." Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass diese Berechnung durchaus Kritik hervorruft.
Mit diesem Gehalt gehörten Sie hierzulande 2020 zur Oberschicht
Da sich die Einkommen und damit einhergehend die Berechnungsgrundlagen quasi von Jahr zu Jahr ändern, ist es notwendig, diesem Umstand bei der Beantwortung der eingangs gestellten Frage Rechnung zu tragen. So galten im genannten Zeitraum laut Institut der Deutschen Wirtschaft Paare ohne im Haushalt lebende Kinder mit einem Monatseinkommen ab 5294 Euro netto als zu den reichsten zehn Prozent zugehörig. Wer alleine lebte, durfte sich bereits mit 3529 Euro netto im Monat zu diesem exklusiven Kreis zählen. Die Ergebnisse gehen auf einen interaktiven Rechner des Instituts der Deutschen Wirtschaft zurück, der die damals aktuellen Daten aus einer Haushaltsbefragung verwendet hatte.
Mit diesem Gehalt gehörten Sie hierzulande 2021 zur Oberschicht
Nur ein Jahr später mussten bereits höhere Grenzen überschritten werden, um mehr als 90% der restlichen Bundesbürger zu verdienen. Paare ohne Kinder, die einen Lohn von netto rund 5500 Euro monatlich erhielten, zählten ebenso dazu wie Alleinstehende, die netto 3700 Euro an Gehalt vorzuweisen hatten. Ein Single, der im Jahr 2021 sogar die Schwelle von 4560 Euro durchbrach, war gemäß Zahlen des Instituts der Deutschen Wirtschaft am Einkommen gemessen reicher als 95% der Vergleichsgruppe. Ab 7190 Euro monatlichem Nettogehalt durfte man sich schließlich zum stärksten 1% in Deutschland zählen, was den Verdienst anbelangt. Übrigens: Der Spitzensteuersatz von 42 Prozent muss 2023 ab einem Gehalt von 62.810 Euro gezahlt werden.
Mit diesem Vermögen gehört man zur Oberschicht
Das Einkommen mag ein wichtiger Baustein zum Vermögensaufbau sein, mindestens genauso stark fallen allerdings Aspekte wie Erbschaften oder Schenkungen ins Gewicht. Wie viel Geld muss man also zur Seite gelegt haben, um sich in die Liste der vermögendsten zehn Prozent des Landes einreihen zu können? Laut Institut der Deutschen Wirtschaft ist hier besonders eine Differenzierung dem Alter nach entscheidend. Im Jahr 2018 beispielsweise gehörten Haupteinkommensbezieher im Alter von unter 30 Jahren dann zu den obersten zehn Prozent, wenn sie über ein Vermögen von 71.300 Euro verfügten. Die Grenze verschob sich auf bis zu 625.400 Euro, sobald der Haupteinkommensbezieher zwischen 55 Jahre und 59 Jahren alt war.