Sind Sie mit Ihrem Gehalt zufrieden? Die Antwort darauf kann man sich in vielen Fällen denken. Vermutlich wären Sie es allerdings, wenn Sie ein Schweizer Gehalt bezögen. Die Arbeitnehmenden in der Alpenrepublik werden für ihre hohen Löhne oft beneidet. Die Lebenshaltungskosten sind zwar höher als hierzulande, trotzdem kann sich das mittlere Gehalt sehen lassen. Haben Sie sich schon einmal gefragt, mit welchem Verdienst man für schweizerische Verhältnisse im Mittelfeld läge? Falls ja, haben wir jetzt die spannende Antwort für Sie.
Durchschnittliches Gehalt in der Schweiz in Abhängigkeit unterschiedlicher Faktoren
Die neuesten Zahlen, die einen guten Überblick über gewöhnliche Löhne in unserem Nachbarstaat erlauben, hat das schweizerische Bundesamt für Statistik im Jahr 2022 veröffentlicht. Bei den nachfolgend genannten Daten handelt es sich allesamt um Bruttowerte, die Währung sind Schweizer Franken. Es erfolgt außerdem eine Aufteilung nach Männern und Frauen, wobei keine Rücksicht auf Voll- oder Teilzeitpositionen genommen wird. Die genauen Ergebnisse können direkt auf der Seite des Bundesamts für Statistik eingesehen werden.
Die Umrechnung ist relativ simpel: Ein Schweizer Franken entspricht derzeit 1,04 Euro. Selbstständige Männer kommen in der Schweiz auf ein Jahreseinkommen von rund 65.000 CHF, Frauen hingegen verdienen mit 35.000 CHF bedeutsam weniger. Es lohnt sich aber ein detaillierterer Blick auf die Zahlen. Ein selbstständig ausgeübter akademischer Beruf erhöht das Gehalt von Männern merklich auf 90.000 CHF, auch Frauen haben hierbei mit 52.700 CHF weitaus mehr in der Tasche. Dennoch lassen sich etwa mit Dienstleistungs- und Verkaufsberufen, die in Selbstständigkeit erbracht werden, nur Löhne unterhalb des Durchschnitts erzielen. Männer können 45.600 CHF erwarten, während sich der Verdienst von Frauen auf 32.000 CHF beläuft. Dies zeigt eindrücklich, dass es einen großen Unterschied machen kann, in welchem Bereich die selbstständige Tätigkeit angestrebt wird.
Besonders interessant ist zudem der Vergleich der schweizerischen Gehälter bei Arbeitnehmenden, wobei sich auf den ersten Blick wieder deutliche Lohndifferenzen zwischen Männern und Frauen offenbaren. Prinzipiell verdienen auch in der Schweiz wenig überraschend Führungskräfte überdurchschnittlich gut. Männer in leitenden Positionen beispielsweise kommen durchschnittlich auf ein Jahresgehalt in Höhe von 130.000 CHF brutto. Frauen verdienen mit 94.500 CHF zwar spürbar weniger, gegenüber niedrigeren Hierarchiestufen aber dennoch über dem Gesamtmedian. Bürokräfte und kaufmännische Angestellte dürfen in der Schweiz mit insgesamt 64.200 CHF pro Jahr rechnen, wobei sich dieser Wert aufteilt in 75.800 CHF bei Männern und 57.200 CHF bei Frauen. Spannend erscheint überdies die Tatsache, dass männliche Hilfsarbeitskräfte in der Schweiz mit durchschnittlich 60.400 CHF mehr verdienen als viele Fachkräfte hierzulande.
Einzig bei den Lernenden sind die Unterschiede hinsichtlich des Gehalts verglichen mit Deutschland nicht allzu groß. Über Frauen und Männer sowie drei bis vier Lehrjahre hinweg dürfen 12.400 CHF hier als normale Vergütung angesehen werden. Wenig verwunderlich gibt es auch in der Schweiz zum Ende der Ausbildung hin mehr Geld als zu Beginn. Müssen sich die Lernenden im ersten Jahr mit durchschnittlich 9700 CHF brutto im Jahr zufriedenstellen, klettert dieser Wert im dritten und gegebenenfalls vierten Ausbildungsjahr bereits beträchtlich auf 16.300 CHF.
Durchschnittliche Sonderzahlungen und Boni in der Schweiz
Die oben aufgeführten Daten haben sich auf ein gesamtes Kalenderjahr bezogen und jeweils den Median abgebildet. Darunter versteht man denjenigen Wert, der von jeweils 50 Prozent der Merkmalsträger entweder über- oder unterschritten wird. Das Jahreseinkommen von Erwerbstätigen entspricht aber nicht immer dem zwölffachen Monatsgehalt. So müssen beispielsweise weitere Lohnkomponenten in Form von Sonderzahlungen und Boni berücksichtigt werden. Welche Summen auf solche Bestandteile entfallen, klärt der nachstehende Abschnitt. Hierhin enthalten sind Zahlen aus dem Jahr 2020, eine Unterscheidung zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor wurde nicht vorgenommen.
Interessant zu sehen ist der Umstand, dass die höchsten durchschnittlichen Zusatzleistungen in Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten, also in kleinen Betrieben, flossen. Frauen erhielten dabei als jährlichen Boni fast 5850 CHF, bei Männern waren es sogar mehr als 18.100 CHF. Auf Platz zwei in dieser Rangliste folgten Firmen mit zehn bis maximal neunundvierzig Arbeitnehmenden, die ihren weiblichen Angestellten über 5170 CHF, ihren männlichen Mitarbeitenden knapp 14.800 CHF an Sonderzahlungen gewährten. Große Unternehmen mit über 250 Beschäftigten zahlten über beide Geschlechter hinweg zwar immer noch über 10.000 CHF, positionieren sich damit jedoch nur auf Platz drei von vier, wenn es um die Höhe der Boni abhängig von der Firmengröße geht.
Durchschnittliches Gehalt in der Schweiz nach Qualifikation
Je höher der Ausbildungsstand, desto höher für gewöhnlich auch das Entgelt. Selbstverständlich bestätigen Ausnahmen die Regel, dennoch trifft diese Aussage vielerorts zu. So auch in der Schweiz, wie Zahlen des Bundesamts für Statistik beweisen. Demnach lag der Median in puncto Gehalt, unabhängig vom Geschlecht, bei Absolventen einer Universität im Jahr 2020 bei über 10.170 CHF. Bereits mit einigem Abstand folgen Abgänger einer Fachhochschule, die bei einer Vollzeitstelle etwa 9000 CHF an monatlichem Bruttolohn verdienen. Wer eine Matura vorweisen kann, kommt auf knapp über 8100 CHF, mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung beläuft sich der Wert auf rund 7300 CHF.