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Mit diesem Gehalt gilt man in Deutschland als armutsgefährdet
Mit welchem Nettogehalt gilt man in Deutschland als armutsgefährdet? Hier erfahren Sie, bis zu welcher Summe das der Fall ist und wer besonders gefährdet ist.
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Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbolbild) | Senioren zählen zu den Gruppen, die in Deutschland armutsgefährdet sind.
Priscilla Bernardo
 |  aktualisiert: 28.11.2024 06:31 Uhr

Ein Restaurantbesuch oder Urlaub wird zum Luxus – für viele Menschen ist Geldknappheit trotz Verdienst ein heikles Thema. Falls Sie sich bereits gefragt haben, zu welchem Zeitpunkt man in Deutschland als armutsgefährdet gilt, werden Sie in diesem Beitrag fündig.

Laut der Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung galt im Jahr 2023 jede sechste Person in Deutschland als armutsgefährdet, erfahren Sie daher inwiefern Menschen akut betroffen sind.

Was ist Armut und wie werden von Armut gefährdete Personen ermittelt?

In der Alltagssprache wird Armut als ein Zustand beschrieben, in dem das Geld, das einer Person zur Verfügung steht, nicht für lebensnotwendige Dinge ausreicht. Doch wenn man über die Armutsgefährdung in Bezug auf das Gehalt spricht, sind bestimmte Faktoren wichtig.

Die Definition von Armut in Deutschland bezieht sich nicht nur auf das Einkommen, sondern berücksichtigt auch die soziale Teilhabe. Dazu gehören Faktoren wie Bildung, Wohnsituation und Zugang zu Gesundheitsversorgung.

Mit diesem Gehalt gilt man in Deutschland als armutsgefährdet

Das Statistische Bundesamt erklärt die Armutsgefährdung folgendermaßen: Es wird ein Einkommen errechnet (das Medianeinkommen), das den durchschnittlichen Verdienst angibt. Sollte das Nettogehalt einer Person weniger als 60% des Medianeinkommens betragen, ist diese Person armutsgefährdet.

Daraus ergibt sich dann ein Schwellenwert, ab dem eine Person als armutsgefährdet gilt. Das Statistische Bundesamt gibt für diesen Wert im Jahr 2023 ein Jahresgehalt von 15.765 Euro für Alleinlebende an - wer weniger als das verdient, gilt somit als armutsgefährdet. Für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren liegt dieser Schwellenwert bei 33.106 Euro jährlich.

Welche Gruppen sind in Deutschland besonders armutsgefährdet?

Nicht jeder Mensch, der vergleichsweise wenig verdient ist auch von Armut gefährdet. Die folgenden Gruppen sind tendenziell häufiger von Armut betroffen:

  • Senioren: Mit steigendem Alter erhöht sich das Armutsrisiko. Das Statistische Bundesamt gibt an, dass insbesondere Frauen ab 75 Jahren gefährdet sind. Dies liegt daran, dass Frauen häufig weniger verdient hatten und somit niedrigere Rentenansprüche haben.

  • Niedriglöhner: Auch hier ist das Medianeinkommen wichtig: Niedriglöhner ist jede Person, die weniger als zwei Drittel des Durchschnittseinkommens verdient. Gemäß den Angaben des Statistischen Bundesamtes erhielten im Jahr 2023 insgesamt 16,3 Prozent der Vollzeitangestellten in Deutschland einen Niedriglohn. Ob man armutsgefährdet ist, hängt jedoch von Faktoren wie der Haushaltsgröße und anderen Einkünften ab.

  • Kinderreiche Familien: Steigende Ausgaben und niedrigere Einnahmen aufgrund von zeitintensiver Betreuung – kinderreiche Familien sind häufiger von Armut betroffen. Das Armutsrisiko ist laut der Bundeszentrale für politische Bildung sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland erhöht.

  • Alleinerziehende: 88% der Alleinerziehenden sind Mütter. Obwohl alleinerziehende Mütter laut den Angaben der Bertelsmann Stiftung häufiger einer Beschäftigung nachgehen als andere Mütter, sind sie dennoch deutlich stärker von Armut betroffen.

Weitere Empfehlungen zu Gehalt: "Darf man über das Gehalt sprechen?" und "Was ist ein gutes Nettogehalt?"

 
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