Zu einem guten Arbeitsumfeld gehören neben flexiblen Arbeitszeiten, Karrieremöglichkeiten und einer guten Unternehmenskultur auch ein faires Gehalt. Die meisten Arbeitnehmenden haben allerdings Schwierigkeiten dabei herauszufinden, wie sie ihr Gehalt angemessen verhandeln (Gehaltsverhandlung, Einstiegsgehalt) können. Aus dem Gehaltsreport 2024 gehen sechs Punkte hervor, die für ein höheres Gehalt sprechen könnten. Woran man sich dabei am besten orientiert und was es zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
1. Die Region kann für ein höheres Gehalt sprechen
Auch wenn man überall den gleichen Job macht, haben einige vielleicht schon bemerkt, dass sich das Gehalt je nach Bundesland oder Region unterscheiden kann. Dabei sind insgesamt deutliche Unterschiede zwischen dem Westen und dem Osten Deutschlands zu erkennen. Der Gehaltsreport ermittelt dazu das Mediangehalt in den jeweiligen Bundesländern. Damit ist gemeint, dass genau die Mitte der Einkünfte der Erwerbstätigen ermittelt wird.
In Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg und Hessen liegen die Mediangehälter bei 46.000 Euro oder mehr im Jahr. Wohingegen die Erwerbstätigen in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen unter 38.000 Euro im Jahr liegen.
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Hamburg: 49.750 Euro Mediangehalt
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Hessen: 47.500 Euro Mediangehalt
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Baden-Württemberg: 47.000 Euro Mediangehalt
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Berlin: 46.500 Euro Mediangehalt
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Bayern: 46.000 Euro Mediangehalt
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Nordrhein-Westfalen: 44.000 Euro Mediangehalt
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Bremen: 42.500 Euro Mediangehalt
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Rheinland-Pfalz: 42.000 Euro Mediangehalt
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Niedersachsen: 40.750 Euro Mediangehalt
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Schleswig-Holstein: 40.250 Euro Mediangehalt
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Saarland: 40.000 Euro Mediangehalt
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Sachsen: 38.000 Euro Mediangehalt
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Brandenburg: 38.000 Euro Mediangehalt
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Thüringen: 37.000 Euro Mediangehalt
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Mecklenburg-Vorpommern: 36.500 Mediangehalt
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Sachsen-Anhalt: 36.500 Euro Mediangehalt
2. Die Größe des Unternehmens kann für ein höheres Gehalt sprechen
Neben den Standorten unterscheiden sich Unternehmen auch oft in ihrer Größe. Es ist nicht verwunderlich, dass größere Unternehmen auch bessere Gehälter zahlen. So lässt sich als Faustregel festhalten: Je größer das Unternehmen, desto höher das mittlere Einkommen seiner Beschäftigten. Um herauszufinden, ob man angemessen bezahlt wird, kann hier neben einem Blick in die Statistik auch Nachfragen bei Kollegen im gleichen Unternehmen hilfreich sein.
Je größer ein Unternehmen, desto höher das mittlere Gehalt:
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1 bis 50 Mitarbeitende: 38.500 Euro Mediangehalt
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51 bis 500 Mitarbeitende: 45.000 Euro Mediangehalt
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501 bis 5000 Mitarbeitende: 50.000 Euro Mediangehalt
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Mehr als 5000 Mitarbeitende: 53.500 Euro Mediangehalt
3. Der Bildungsgrad spielt eine Rolle für ein höheres Gehalt
In vielen Berufen ist ein höherer Bildungsgrad für ein höheres Gehalt verantwortlich. In einigen Berufen ist ein Einstieg ohne Studienabschluss gar nicht möglich, wie etwa als Arzt oder Anwältin. Dabei sind die Berufe, die einen höheren Bildungsabschluss voraussetzen, oft die bestbezahlten. Wer also einen höheren Bildungsabschluss hat, sollte in der Regel auch mehr verdienen als die Kollegen, die einen niedrigeren Bildungsabschluss haben.
Grundsätzlich gilt:
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Akademiker und Akademikerinnen: 57.500 Euro Mediangehalt
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Nicht-Akademiker und -Akademikerinnen: 41.000 Euro Mediangehalt
4. Die Branche kann für ein höheres Gehalt sprechen
Um den richtigen Beruf für sich zu finden, sollte man einer Arbeit nachgehen, die einem Spaß macht. Leider ist die Arbeit, die einem Spaß macht, aber nicht immer die Arbeit, mit der man am meisten verdient. Oft hängt das Gehalt damit zusammen, in welcher Branche oder in welchem Beruf man arbeitet. Die bestbezahlten Branchen in Deutschland sind mit mehr als 57.000 Euro im Median die Luft- und Raumfahrt und das Bankenwesen. Auch in der Pharmabranche sowie der Wissenschaft und Forschung ist man in den besser bezahlten Branchen unterwegs.
Zu den bestbezahlten Branchen gehören:
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Bankwesen: 63.250 Euro Mediangehalt
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Luft- und Raumfahrtindustrie: 57.750 Euro Mediangehalt
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Pharmabranche: 57.250 Euro Mediangehalt
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Wissenschaft und Forschung: 57.000 Euro Mediangehalt
5. Die Berufsgruppe kann für ein höheres Gehalt sprechen
Wer viel Gehalt verdienen will, kann sich auch einen Job in den bestbezahlten Berufsgruppen suchen. Ärztinnen und Ärzte gehören zu den bestbezahlten Berufen in Deutschland. Auch im Consulting oder im Einkauf kann man viel Geld verdienen. Dabei spielen gleichzeitig die anderen Faktoren für ein höheres Gehalt eine Rolle. Größere Unternehmen zahlen ihren Mitarbeitenden in Einkauf und Logistik in der Regel ein höheres Gehalt als kleinere.
Zu den bestbezahlten Berufsgruppen gehören:
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Ärzte und Ärztinnen: 94.750 Euro Mediangehalt
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Ingenieure und Ingenieurinnen: 68.000 Euro MediangehaltSalesmanagerinnen und -manager: 65.000 Euro Mediangehalt
6. Die Berufserfahrung kann für ein höheres Gehalt sprechen
Was alle Berufsgruppen gemeinsam haben, ist die Faustregel, dass man mit mehr Berufserfahrung in der Regel auch mehr verdient. Das hängt auch damit zusammen, dass die Arbeitnehmenden, für die ein Tarifvertrag gilt, automatisch mit den Jahren in ihren Erfahrungsstufen aufsteigen. Aber auch in Unternehmen ohne Tarifvertrag gilt: Je mehr Berufserfahrung, desto mehr Gehalt auf dem Lohnzettel. Der Gehaltsreport hat dazu einen Zeitstrahl erstellt, der das Medianeinkommen von Arbeitnehmenden im Laufe der Berufsjahre zeigt.
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Weniger als ein Jahr dabei: 38.250 Euro Mediangehalt
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Ein bis zwei Jahre dabei: 40.000 Euro Mediangehalt
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Drei bis fünf Jahre dabei: 42.000 Euro Mediangehalt
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Sechs bis zehn Jahre dabei: 45.500 Euro Mediangehalt
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Elf bis 25 Jahre dabei: 48.000 Euro Mediangehalt