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Italien
Gardasee bei Regen: Diese Tipps für Unternehmungen retten den Urlaub
Der Gardasee ist ein echtes Urlaubsparadies. Aber was können Touristen unternehmen, wenn das Wetter schlecht ist? Hier gibt es Tipps für den Gardasee bei Regen.
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Foto: Martin Schutt, dpa (Symbolbbild) | Was macht man, wenn der Urlaub verregnet wird? Am Gardasee kann man einiges unternehmen.
Julius Bretzel
 |  aktualisiert: 26.06.2024 12:38 Uhr

Wer für den Urlaub an den Gardasee fährt, freut sich meist auf die große Anzahl an Dingen, die man dort als Tourist unternehmen kann. Die Berge um den norditalienischen See kann man auf zahlreichen Wanderwegen erkunden, das kühle Wasser des Gardasees lädt zum Baden, Angeln oder Bootfahren ein und die malerischen Ortschaften am Ufer sind perfekt zum Flanieren und bieten viele Sehenswürdigkeiten

Aber all das kann schnell ungemütlich werden, wenn das Wetter nicht mitspielt. Die kurze Zeit am Gardasee kann schnell mal einer Phase stärkerer Regenfälle zum Opfer fallen. Das muss jedoch längst nicht das Ende eines tollen Urlaubs bedeuten - am Gardasee gibt es zahlreiche Unternehmungen, die auch bei Regen lohnenswert sind. Hier kommen Tipps und Vorschläge, bei denen auch Fans von Kultur, Entspannung oder Herausforderungen auf ihre Kosten kommen.

Gardasee: Entspannung in der Therme

Die Tradition der Thermalbäder um den Gardasee ist schon Jahrtausende alt: Schon der große römische Dichter Catull soll angeblich in Sirmione eine Villa mit Thermalbecken gebaut haben. Experten sind zwar skeptisch, ob der Lyriker zur Inspiration tatsächlich dort gebadet hat - fest steht jedoch, dass es noch heute Thermalhäuser in Sirmione gibt, die sehr beliebt sind. Zu den sogenannten Terme di Sirmione gehören die Terme di Catullo in der Altstadt und den Terme di Virgilio im Süden Sirmiones sowie das Wellnessbad Aquaria. Dem schwefelhaltigen Salz-Brom-Jod-Thermalwasser werden entspannende und therapeutische Eigenschaften nachgesagt.

Am östlichen Südufer des Gardasees, in Colà di Lazise, gibt es einen weiteren Thermalpark: den Parco Termale del Garda. Hier steht in den Hügeln eine historische lombardische Villa, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurde. Im Jahr 1989 wurden laut Gardasee.de im herrschaftlichen Park der Villa durch Zufall zwei Thermalquellen entdeckt. Das 33 bis 37 Grad heiße Wasser speist einen Badesee im Park sowie eine Thermalhalle mit Gegenstrombecken, Whirlpool und Wasserstrahlern. Besucher schreiben auf Tripadvisor: "Ein wunderschöner Thermalpark inmitten von Natur." Oder: "Einfach wundervoll! Mein absoluter Lieblingsort."

Übrigens: Am Gardasee gibt es auch zahlreiche Wellnesshotels, die gut bewertet sind. Und wer es ganz exklusiv mag, kann in einem der teuersten Hotels am Gardasee nächtigen, hier sind die Preise zur Hochsaison aber astronomisch.

Bei Regen: Klettern, Bouldern und Trampolinspringen am Gardasee

Rund um den Gardasee gibt es legendäre Orte zum Sportklettern und Bouldern, etwa Arco oder das Val di Mello in der Lombardei. Das Gute: Viele Indoor-Kletterhallen ermöglichen das herausfordernde Hobby auch bei Regenwetter, wenn die Felsen und Wände draußen zu rutschig sind. Im Climbing Stadium unterhalb des Monte Colodri in Arco können sich Kletter-Fans auf 500 Quadratmetern transparent überdachter Kletterwände austoben. Die Halle eignet sich laut der Tourismusseite garda-see.com für Kletterer auf jedem Niveau und hat von April bis September täglich zwischen 10 und 22 Uhr geöffnet.

Weiter nördlich von Arco gibt es etwas für Fans des Boulderns: In der Boulderhalle Campfour gibt es auf 500 Quadratmetern Kletterfläche mehr als 180 Boulder aller Stilrichtungen und Schwierigkeitsgrade, die von A für Anfänger bis F+ für echte Experten eingestuft sind. Bei Campfour werden auch Boulderkurse für Erwachsene und Kinder angeboten.

Unternehmung bei Regen: Kunstmuseen und Galerien am Gardasee

Der Gardasee ist ein Ort der Kunst und der Inspiration. Es ist also kein Wunder, dass es in der Region zahlreiche Kunstmuseen und Galerien gibt. Und wenn es etwas gibt, das man bei einem Regenwetter immer unternehmen kann, dann ja wohl der Besuch in einem schönen Museum.

Ein wahres Muse-See für Kunstfreunde stellt das Mart dar, das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Rovereto. Das moderne Museum selbst wurde vom Stararchitekten Mario Botta entworfen und gehört zu den wichtigsten italienischen Museen für moderne Kunst. Rund zwanzigtausend Werke umfasst die gigantische Sammlung des Mart laut eigenen Angaben. Besucher bekommen unter anderem eine Auswahl von Meisterwerken des modernen Klassizismus, Realismus oder Futurismus zu sehen. Neben der Dauerausstellung gibt es auch zahlreiche wechselnde Ausstellungen. Und es gibt noch einen Tipp: Mit der Mart-Eintrittskarte können Besucher auch die Ausstellungen in der Casa Depero in Rovereto und in der Galleria Civica in Trient besuchen. Alle Infos gibt es auf der deutschsprachigen Website.

Der Palazzo Maffei gilt als einer der schönsten Paläste im Zentrum von Verona. Das historische Gebäude aus dem 17. Jahrhundert war lange privat, wurde aber 2020 als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf zwei Stockwerken werden 600 Kunstwerke aus mehr als fünf Jahrhunderten Kunstgeschichte gezeigt. Darunter Meisterwerke von Picasso, de Chirico, Magritte, Fontana, und Manzoni. Auch hier kann man sich vor dem Besuch auf einer deutschsprachigen Internetseite über Ausstellungen, Öffnungszeiten und Preise informieren.

Eine weitere besondere Kunstsammlung ist das Museo MarteS in Calvagese della Riviera westlich des Gardasees. Hier sind mehr als 180 Gemälde der Extraklasse ausgestellt. Was ehemals voneinander getrennt gelagerte Teilsammlungen des Kunstkenners Luciano Sorlini waren, wurde hier 2017 zusammengeführt. Wer venezianische Kunstwerke aus dem 17. und 18. Jahrhundert schätzt, sollte unbedingt zum Museo MarteS. Aber Achtung: Der Besuch des MarteS ist laut Angaben des Museums nur mit Führung möglich. Die Führung ist im Ticketpreis inbegriffen. Eine Reservierung ist nur für größere Gruppen nötig, ansonsten kann man vor Ort oder online Karten kaufen

Gardasee bei Regen: Oldtimer und Technikgeschichte im Museo Nicolis

Wer eine Faszination für Oldtimer und Technik hat, sollte einen Abstecher nach Verona, genauer gesagt nach Villafranca di Verona, südlich des Gardasees unternehmen. Hier steht das Museo Nicolis, ein umfangreiches Museum mit dem Schwerpunkt historische Autos, Motorräder, Fahrräder und Flugzeuge. Im Museum kann man die Geschichte der Mobilität von ihren Anfängen bis heute nachvollziehen. Aber auch historische Schreibmaschinen, Musikinstrumente und Fotoapparate können die Besucher betrachten. Ausstellungsstücke stehen dabei als Kontrast in einem hochmodernen Bau. Gegründet wurde das Museum von Luciano Nicolis, der viele Ausstellungsstücke laut dem Museum selbst restauriert hat. Infos zu Ausstellungen, Öffnungszeiten und Eintrittspreisen gibt es auf der Homepage des Museo Nicolis.

Gardasee bei Regen: Die letzte Papiermühle in Toscolano

Die kleine Gemeinde Toscolano Maderno am Westufer des Gardasees hat eine Jahrhunderte alte Tradition der Papierherstellung hinter sich. Die letzte Papiermühle wurde zum Papiermuseum umgebaut. Hier können Besucher laut Museumswebsite in die Kunst der traditionellen Papierherstellung eintauchen. Von Werkzeugen aus dem Mittelalter, über originale Bände des legendären Buchdruckers Paganini aus dem 16. Jahrhundert bis hin zu einem speziellen Raum über Industriearchäologie - das Museum erweckt die Traditionen von Papierherstellung, Druck und Buchbinderei am Gardasee wieder zum Leben. Ein Tipp: Häufig finden spezielle Veranstaltungen in dem Museum statt, bei denen besondere Aktivitäten und Aktionen locken. Es lohnt sich, den Besuch darauf abzustimmen.

Übrigens: Damit der Urlaub am Gardasee - mit oder ohne Regen - gut wird, sollten Besucher einiges beachten. So gibt es zahlreiche Verbote am Gardasee, bei deren Missachtung hohe Geldstrafen drohen. Auch für Hundehalter gibt es besondere Regeln. Weil am Gardasee auch Bären, Luchse und Wölfe leben, sollte man als Tourist wissen, wie man sich gegenüber solchen Wildtieren richtig verhält. Außerdem herrscht am See die Gefahr des Ertrinkens.

 
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