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Zeckenbisse
Fleischallergie: Diesen Zusammenhang sehen Forscher mit Zeckenbissen
Anscheinend erkranken immer mehr Menschen an einer Fleischallergie. US-Forscher sehen einen Zusammenhang mit einer bestimmten Zeckenart. Über 100.000 Menschen sind betroffen.
Zecke.jpeg       -  Durch die milden Winter und wärmeren Sommer breiten sich die Zecken, wie der Gemeine Holzbock, immer weiter aus. In Texas sorgt eine bestimmte Zeckenart wohl für eine Fleischallergie.
Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Symbolbild) | Durch die milden Winter und wärmeren Sommer breiten sich die Zecken, wie der Gemeine Holzbock, immer weiter aus. In Texas sorgt eine bestimmte Zeckenart wohl für eine Fleischallergie.
Lorenzo Gavarini
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:58 Uhr

In den USA müssen wohl mehrere Tausend Menschen in Zukunft unfreiwillig auf rotes Fleisch verzichten. Das liegt nicht an auferlegtem Vegetarismus oder zu hohen Preisen, sondern an einer Allergie, die gerade in den Vereinigten Staaten die Runde macht. Diese Allergie führt zu starken Abwehrreaktionen auf rotes Fleisch und wir wohl über eine bestimmte Zeckenartübertragen, wie das ZDF berichtet.

Fleischallergie: Forscher gehen von fast 500.000 betroffenen Amerikanern aus

Wie die US-Gesundheitsbehörde Center for Disease Control and Prevention (CDC) in einem kürzlich veröffentlichten Bericht erklärt, konnte seit 2010 wohl bei mindestens 110.000 US-Amerikanern nachgewiesen werden, dass sie eine Fleischallergie entwickelt haben. Laut dem Bericht gehen sie von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Die Forscher befürchten, alleine in den USA könnten über 450.000 Menschen von der Allergie betroffen sein, ohne es zu wissen.

Die Fleischallergie haben Menschen wohl nicht von Geburt an, sondern entwickeln sie erst. Auslöser sind laut der CDC die Bisse einer bestimmten Zeckenart, der "Lone-Star-Zecke", benannt nach dem Spitznamen des Bundesstaats Texas ("Lone-Star-State"). Die Allergie könne allerdings auch durch andere Zeckenübertragen werden.

Fleischallergie: Symptome sind sehr schmerzhaft

Die Allergie wird als Alpha-Gal-Syndrom bezeichnet und tritt dann auf, wenn Menschen, die von der Zecke gebissen wurden, Rind-, Schweine-, Wild- oder anderes Fleisch von Säugetieren essen oder Milch zu sich nehmen. Die allergische Reaktion tritt meist zwei bis sechs Stunden nach dem Fleischverzehr auf.

Die Symptome sind sehr unangenehm und reichen von Nesselsucht, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall über starke Bauchschmerzen, Atembeschwerden und Schwindel bis hin zu Schwellungen der Lippen, des Rachens, der Zunge oder der Augenlider. Laut der CDC kann das Alpha-Gal-Syndrom in manchen Fällen auch tödlich sein.

Nach Zeckenbiss: Menschen reagieren allergisch auf Zucker in Fleisch

Der Begriff Fleischallergie ist dabei ein wenig irreführend: Genau genommen reagieren Menschen, die unter dem Alpha-Gal-Syndrom leiden, nicht auf das Fleisch allergisch, sondern auf den namensgebenden Zucker Alpha-Gal, der in Fleisch enthalten ist. Der gleiche Zucker wird auch in dem Zeckenspeichel gefunden.

Die Zahl der Erkrankten scheint zu steigen. Die Forscher der CDC erklären das mit der immer weiteren Verbreitung der Überträger-Zecke. Laut Ann Carpenter, Epidemiologin und Co-Autorin des Berichts, ist das Alpha-Gal-Syndrom ein ernstzunehmendes Gesundhetisproblem, "das einige Patienten ein Leben lang begleiten könnte".

In Deutschland sind laut dem Robert-Koch-Institut bisher keine Fälle des Alpha-Gal-Syndroms bekannt, wie der Spiegel berichtet. Dafür grassiert hierzulande seit kurzer Zeit das Alongshan-Virus, das aus China stammt und ebenfalls durch Zeckenübertragen wird.

 
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