Es ist die Frage, die sich alle Eltern irgendwann einmal stellen müssen, wenn der Nachwuchs ein gewisses Alter erreicht hat und sich gerne Süßigkeiten oder auch Spielsachen kaufen will: Sollte ich meinem Kind Taschengeld geben? Und wenn ja, wie viel Geld sollte das Kind erhalten?
Eines vorweg: Ob Sie Ihrem Kind ein monatliches oder in kleineren Summen auch wöchentliches Taschengeld geben, ist allein Ihre Entscheidung und die Ihres Partners. Gesetzliche Regelungen oder eine Pflicht zur Auszahlung eines Taschengeldes, das zur freien Verfügung des Kindes steht, gibt es in Deutschland nämlich nicht. Auch das Kindergeld muss nicht an das Kind ausgezahlt werden, solange das Kind noch minderjährig ist. Sollte Ihr Kind krank sein, können Sie im Übrigen Kinderkrankengeld beantragen.
Sowohl das Bundesministerium für Familien als auch das Deutsche Jugendinstitut(DJI) sind sich aber einig, dass Kinder eine kleine Summe Taschengeld erhalten sollten, um zu lernen, mit Geld umzugehen.
Taschengeld-Empfehlung 2023: Tabelle nach Alter
Sollten Sie sich also dafür entscheiden, Ihrem Kind Taschengeld zu geben, wird sich dessen Höhe nach Ihrem Einkommen und den Ausgaben richten, die das Kind von dem Geld bestreiten soll. Experten empfehlen, das Taschengeld nach dem Alter zu staffeln. Die folgende Tabelle enthält Richtgrößen, die auf der Expertise des Deutschen Jugendinstituts in München (2020) basieren.
Alter | Taschengeld Betrag |
Unter 6 Jahre | 0,50 - 1,00 Euro/Woche |
6 Jahre | 1,00 - 1,50 Euro/Woche |
7 Jahre | 1,50 - 2,00 Euro/Woche |
8 Jahre | 2,00 - 2,50 Euro/Woche |
9 Jahre | 2,50 - 3,00 Euro/Woche |
10 Jahre | 16,00 - 18,50 Euro/Monat |
11 Jahre | 18,50 - 21,00 Euro/Monat |
12 Jahre | 21,00 - 23,50 Euro/Monat |
13 Jahre | 23,50 - 26,00 Euro/Monat |
14 Jahre | 26,00 - 31,00 Euro/Monat |
15 Jahre | 31,00 - 39,00 Euro/Monat |
16 Jahre | 39,00 - 47,00 Euro/Monat |
17 Jahre | 47,00 - 63,00 Euro/Monat |
ab 18 Jahre | 63,00 - 79,00 Euro/Monat |
Beachten Sie: Jüngere Kinder unter zehn Jahren können nur selten einen ganzen Monat finanziell planen. Deshalb sei es laut Bundesministerium für Familie sinnvoll, das Taschengeld jüngeren Kindern zunächst wöchentlich auszuzahlen.
Für feste Ausgaben neben dem Taschengeld empfiehlt das Deutsche Jugendinstitut das sogenannte Budgetgeld. Dieses kann für Ausgaben, wie Kleidung und Schulmaterial, eingeplant werden beziehungsweise älteren Kindern auf das Konto überwiesen werden.
Kind kommt mit Taschengeld nicht klar - So reagieren Sie richtig
Wenn das Geld bei Jugendlichen einmal knapp wird, bietet sich ein erster eigener Nebenjob an. Nebenjobs für Jugendliche dürfen nur leichte Tätigkeiten sein, bei denen sie keinen Gefahren oder großen körperlichen Belastungen ausgesetzt sind. Genaues zum Alter und den entsprechenden Wochenarbeitszeiten regelt die Verordnung über den Kinderarbeitsschutz sowie das Jugendarbeitsschutzgesetz.
Der Bayerische Erziehungsratgeber des Landesjugendamts empfiehlt zudem, das Kind nicht für die Dinge zu kritisieren, die es von seinem Taschengeld kauft. "Kinder lernen gerade im Umgang mit dem Taschengeld, was ihnen wichtig oder weniger wichtig ist. Und dass es sich für manche Sachen lohnt, sein Taschengeld zu sparen", heißt es auf dem Portal.
Kommt das Kind einmal nicht mit dem festgesetzten Betrag klar, empfiehlt der Erziehungsratgeber, dem Kind mit Sparzielen oder einem Vorschuss über die Runden zu helfen. Das Taschengeld sollte aber keinesfalls als Erziehungsmaßnahme genutzt werden oder an die Mithilfe im Haushalt geknüpft sein. "Die Mithilfe im Haushalt sollte nicht entlohnt werden. Sie ist ein Beitrag zur Familiengemeinschaft. Ausnahmen bilden besondere Aufgaben, die nicht zum Familienalltag gehören."
Neben der Verteilung des Taschengelds müssen sich Eltern Jahr für Jahr mit der Steuer auseinandersetzen. Es gibt jedoch einige Gesetzesänderungen durch die Sie Geld sparen können. Mit der Elster-App soll die Steuererklärung in Zukunft zudem deutlich einfacher werden.