Viele Menschen nutzen PayPal als Bezahldienst. Doch wie genau funktioniert PayPal, wie legt man sich ein Konto zu und was gibt es zu Gebühren, Verkäuferschutz, Käuferschutz und Ratenzahlung zu beachten? Alles Wissenswerte zum bekanntesten Online-Bezahlsystem lesen Sie hier, das aktuell auch durch den Hackerangriff auf PayPal in den Schlagzeilen ist.
Was ist PayPal?
PayPal ist ein amerikanischer Bezahldienst, über den Online-Geschäfte abgewickelt werden können. PayPal (zu Deutsch: Bezahlfreund) fungiert also wie eine Art Zwischenhändler, der für den Geldtransfer bürgt. Beim Erwerb eines Online-Artikels gibt die Käuferin oder der Käufer die eigene Bankverbindung demnach nicht an den Online-Shop weiter, sondern nur an PayPal. Die Zahlungsmethode gilt daher auch als besonders sicher.
Wie funktioniert das Bezahlsystem PayPal?
Die Nutzung von PayPal funktioniert in wenigen Schritten. In Kurzform: Man erstellt mit Namen und Mail-Adresse ein PayPal-Konto, liest sich durch die Nutzungsbedingungen und hinterlegt seine Bankdaten. Das Konto muss nach einer Prüfung durch PayPal jetzt nur noch freigegeben werden: Auf dem Kontoauszug erscheint nach einigen Tagen eine Gutschrift in Höhe eines geringen Cent-Betrags inklusive eines Zahlencodes von PayPal. Mit der Eingabe desselben ist das Bankkonto für die PayPal-Nutzung aktiviert. Bei einer Online-Bezahlung per PayPal zieht PayPal dann den nötigen Betrag automatisch vom Bankkonto ab und überweist ihn zum Verkäufer.
Im Großen und Ganzen gibt es bei PayPal zwei Arten von Transaktionen: Entweder man zahlt für "Waren und Dienstleistungen" oder verschickt einen Geldbetrag an Freunde und Familie, was bei PayPal unter "persönliche Zahlungen" fällt. Die Unterscheidung ist vor allem hinsichtlich Käufer- und Verkäuferschutz-Regelungen von Bedeutung.
PayPal: Diese Gebühren fallen für Käufer und Verkäufer bei der Nutzung an
Grundsätzlich ist die Nutzung von PayPal gebührenfrei, vorausgesetzt es wird eine Überweisung in Euro getätigt. Auch fallen bei "persönlichen Zahlungen", eben Geldtransfers an Familienangehörige, Freunde oder Bekannte keine Extrakosten an, wenn das Geld innerhalb der EU versendet wird.
Bei der Echtzeit-Auszahlung eines verbleibenden Geld-Guthabens bei PayPal fallen Kosten an und zwar eine Gebühr in Höhe von ein Prozent des überwiesenen Betrags, mindestens 25 Cent und höchstens 10 Euro.
Für Händler, bzw. Verkäufer fällt dagegen bei jedem Zahlungsempfang eine Gebühr in Höhe von fünf Prozent der Transaktionssumme an, wobei mindestens 99 Cent und höchstens 3,99 Euro pro Transaktion berechnet werden. Bei Paypal Plus gibt es indes weitere Möglichkeiten, von denen profitiert werden kann.
Welchen Verkäuferschutz und Käuferschutz bietet PayPal?
Neben einem Käuferschutz greift bei einer Geschäftsabwicklung mit PayPal auch ein Verkäuferschutz, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Zunächst wenn die Verkäuferin oder der Verkäufer die Ware genau an die Adresse versendet, die in den Transaktionsdetails der PayPal-Zahlung genannt sind. Versenden Verkäufer hingegen an eine andere Lieferadresse , erlischt der Verkäuferschutz von PayPal.
Für Käuferinnen und Käufer ist dagegen wichtig zu beachten, dass bei einer PayPal-Überweisung immer "Waren und Dienstleistungen" als Option angegeben wird. Dann greift in jedem Fall der PayPal-Käuferschutz. Kommt das Produkt dann nicht an oder handelt es sich um einen Betrug, erhalten sie den vollen Einkaufspreis zurück. Nicht allerdings, wenn die Option "Familie und Freunde" angegeben wird. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Betrugsfällen, weil angebliche Händler aus fadenscheinigen Gründen um genau diese Zahlungsoption baten. Weitere Informationen hierzu können den Verbraucherschutz-Seiten entnommen werden.
Ratenzahlung mit PayPal: Zinsen und Laufzeiten
Eine Ratenzahlung mit PayPal ist seit einiger Zeit prinzipiell möglich und erlaubt größere Anschaffungen beim Online-Shopping mittels monatlicher Raten. Wichtig dabei zu beachten ist, dass die teilnehmenden Online-Shops "Ratenzahlung powered by PayPal" als Zahlungsmethode anbieten. Nicht jeder Händler bietet dies an.
Für die Händler entsteht durch die Ratenzahlung kein Risiko, dieses liegt ausschließlich bei PayPal. Für sie entfallen einzig die oben genannten Gebühren pro Zahlungseingang. Der Konzern zahlt den gesamten Betrag an den Händler und sorgt danach für den Einzug vom Kunden.
PayPal verleiht also das Geld. Dafür zahlen Ratennehmer Zinsen an PayPal, die je nach Laufzeit und Betrag variieren. Möglich sind Ratenzahlungenüber 3, 6, 12, 18 bis hin zu 24 Monate. Je kürzer die Laufzeit ist, umso niedriger sind in der Regel die anfallenden Zinsen. Allerdings fallen die Raten dann höher aus.
Auch eine vorzeitige Beendigung der Ratenzahlung ist möglich, indem der verbleibende Betrag auf einen Schlag getätigt wird. Auch Sonderzahlungen sind denkbar, um die Laufzeit zu verkürzen.