Im März 2024 kündigte Finanzminister Christian Lindner eine Erhöhung des Kindergeldes für 2025 an - vor allem um der sogenannten kalten Progression entgegenzuwirken, sagt er damals dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Also um zu verhindern, dass es durch höhere Preise zu einer Steuermehrbelastung kommt. Nach der jüngsten Einigung im Bundeshaushalt ist bekannt, dass das Kindergeld 2025 um fünf Euro pro Kind und Monat erhöht werden wird. Aber heißt das, man hat am Ende mehr Geld, oder hält das Kindergeld nicht mit der Inflation Schritt? Die Antworten finden Sie hier.
Übrigens: Wie man Kindergeld beantragt, kann anfangs verwirren. Allerdings gibt es Tipps. Es gibt auch Wege für Kindergeldbeziehende, um herauszufinden, welche Familienkasse für sie zuständig ist.
Wie sehr erhöht sich das Kindergeld 2025?
Ab 2025 werden Eltern für jedes Kind monatlich 255 Euro erhalten. Daraus ergibt sich damit eine jährliche Erhöhung um 60 Euro, schreibt kindergeld.org. Davor wurde das Kindergeld zuletzt 2023 auf einheitliche 250 Euro erhöht. 2024 gab es keine Erhöhung.
Zu 2025 gibt es wahrscheinlich eine weitere große Änderung. Das Kindergeld bleibt zwar als Grundbetrag erhalten, der für jedes Kind in gleicher Höhe ausgezahlt wird. Ab 2025 soll aber die Kindergrundsicherung das alte System ersetzen, schreibt das Bundesamt für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Dabei sollen verschiedene Leistungen gebündelt werden - darunter das Kindergeld, den Kinderzuschlag, das Kinder-Bürgergeld und Teile des Bildungs- und Teilhabepakets.
Geplant war zunächst, dass die Kindergrundsicherung zum Jahreswechsel 2025 eingeführt werden sollte. Wie die Tagesschau berichtet, geht die Bundesagentur für Arbeit jedoch davon aus, dass die Kindergrundsicherung frühestens zum 1. Juli 2025 schrittweise kommen könnte.
Wie sehr steigt die Inflation 2025?
Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung soll die Inflationsrate 2025 im Vergleich zum Vorjahr abnehmen: Während die Gesamtinflationsrate 2023 bei 5,9 Prozent zum Vorjahr lag und 2024 bei 2,2 Prozent, soll sie 2025 bei 1,7 Prozent liegen. Laut einer Prognose der Europäischen Kommission soll die Preissteigerungsrate 2024 bei 2,7 Prozent und 2025 bei 2,2 Prozent liegen.
Auch, wenn damit ein Inflationsrückgang erwartet wird, bedeutet das nicht, dass die Erhöhung des Kindergeldes die Inflation ausgleichen kann. Laut Südwest Presse entspricht die Erhöhung des Kindergeldes zwei Prozent seit der letzten Erhöhung. Damit übersteigt die Inflation die Kindergelderhöhung. Und das gelte nicht nur kurzfristig für 2025: Vergleiche man das Verhältnis von Inflation und Kindergelderhöhung seit 2022, „zeigt sich, dass die Preissteigerung auch über die letzten Jahre hinweg das Wachstum des Kindergeldes übertrifft“, schreibt die SWP.
Auch interessant: Ob wieder ein Inflationsausgleich für Rentner ausgezahlt werden soll, lässt sich leicht herausfinden. Wie sich die Inflation auf Altersvorsorge und Rentenlücke auswirkt, zeigt eine neue Umfrage.