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Kindergeld
Massive Kürzung beim Kindergeld: FDP will nur noch 125 Euro pro Monat zahlen
FDP-Politiker Henning Höne will das Kindergeld halbieren und so 27 Milliarden Euro einsparen. Die Mittel sollen dann ins Bildungssystem fließen.
Kindergeld.jpeg       -  Nur noch 125 Euro Kindergeld pro Kind - das fordert FDP-Politiker Henning Höne.
Foto: Andreas Gebert, picture alliance, dpa (Symbolbild) | Nur noch 125 Euro Kindergeld pro Kind - das fordert FDP-Politiker Henning Höne.
Deborah Dillmann
 |  aktualisiert: 17.12.2024 11:55 Uhr

Kindergeld ist eine Leistung der Familienkassen und soll laut dem Familienportal des Bundes die grundlegende Versorgung von Kindern ab deren Geburt und mindestens bis zu ihrem 18. Geburtstag sichern. Davon profitieren vor allem Familien mit kleinen und mittleren Einkommen. Seit Januar 2023 liegt das Kindergeld bei 250 Euro pro Monat und Kind. Eine Staffelung je nach Kinderanzahl gibt es nicht mehr.

Im Entwurf für den Bundeshaushalt für 2025 soll das Kindergeld zum 1. Januar um fünf Euro steigen. Pro Kind würden Familien dann insgesamt 255 Euro pro Monat bekommen. Ob die Kindergeld-Erhöhung auch nach dem Ampel-Aus bestehen bleibt, wird sich zeigen. Der neue Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) äußerte sich zumindest positiv.

Nun dürfte allerdings ein neuer Vorschlag zum Kindergeld aus den Reihen der FDP bei Eltern für Unruhe sorgen. Der Landesvorsitzende der nordrhein-westfälischen FDP, Henning Höne, plädierte für eine massive Kürzung beziehungsweise Halbierung des Kindergeldes. Die frei werdenden Mittel sollen dann ins Bildungssystem investiert werden. Das erklärte der Politiker in einem Gastbeitrag für t-online.de. Was steht hinter dem Vorschlag?

Kindergeld halbieren und 27 Milliarden Euro sparen: Wie will die FDP die Mittel nutzen?

Beim Kindergeld handelt es sich um eine Leistung, die Familien direkt unterstützt. 250 beziehungsweise 255 Euro pro Kind werden monatlich ausgezahlt. Laut Höne plant die Bundesregierung dafür für 2025 über 54 Milliarden Euro ein. Diesen Betrag würde der FDPler gerne halbieren und so 27 Milliarden Euro einsparen. Der Grund: Die Welt und die Bedürfnisse von Familien hätten sich gewandelt, das müsse sich auch im Sozialsystem spiegeln. „Ich fordere eine mutige Veränderung: Wir müssen das Kindergeld halbieren, um den Bildungserfolg zu verdoppeln“, erklärt Höne.

Dazu sollen nur noch 125 Euro pro Kind – oder nach der Erhöhung 127,50 Euro – direkt an Familien ausgezahlt werden. Die andere Hälfte des Kindergeldes „sollte künftig direkt in den Ausbau und die Qualität unserer Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur fließen“, meint der Politiker. Das würde für „wahre Chancengerechtigkeit“ und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen.

Konkret könnten die Mittel Höne zufolge in diese Maßnahmen fließen:

  • beitragsfreie Kitas und offener Ganztag

  • flexible Betreuungsmodelle und erweiterte Öffnungszeiten

  • Investitionen in Kita- und Ganztagspersonal

  • kostenfreies Mittagessen und bessere Bildungsstandards in Schulen

  • Investitionen in frühkindliche Bildung und individuelle Förderangebote

Kindergeld-Reform nach FDP-Manier: Wie würde sie sich auf Eltern auswirken?

Eine Reform auf Grundlage des FDP-Plans soll es Eltern laut Höne ermöglichen, ihre Arbeitszeit aufzustocken und gleichberechtigt am Arbeitsmarkt teilzuhaben. Dafür und für mehr Entscheidungsfreiheit würde eine „verlässliche, qualitativ hochwertige Betreuung“ sorgen.

In seinem Gastbeitrag zitiert der Politiker außerdem eine Stepstone-Studie, laut der etwa zwei Drittel aller berufstätigen Eltern bereit wären, ihre Arbeitszeit aufzustocken, wenn die Kinder verlässlich betreut wären. Diese Arbeitsstunden würden laut Höne einem Wirtschaftswert von 23 Milliarden Euro gleichkommen. Zudem würde eine Kindergeld-Reform Eltern in Bereichen wie Bildung, Betreuung und Verpflegung finanziell entlasten.

Ganz neu ist die Idee der FDP nicht. Zum Beispiel in den skandinavischen Ländern oder in Frankreich gibt es ähnliche Systeme.

 
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