Kindergeld ist eine staatliche Leistung, die Familien und Alleinerziehende finanziell unter die Arme greifen soll. Es gehört bis heute zu den wichtigsten Zuschüssen, die Eltern in Deutschland beantragen können und wird laut der Bundesagentur für Arbeit einkommensunabhängig ausgezahlt. Auch Bürgergeld-Empfänger haben Anspruch auf das Kindergeld.
Immer wieder wird zudem die Frage gestellt, ob Kindergeld noch im gleichen Maße aufs Konto fließt, wenn das betroffene Kind einem Job nachgeht. Kriegt man also noch Kindergeld, wenn das Kind arbeitet und ein eigenes Einkommen hat? Die Antwort lesen Sie im Text.
Übrigens: Wussten Sie, seit wann Kindergeld in Deutschland ausgezahlt wird?
Kriegt man Kindergeld, wenn das Kind arbeitet?
Grundsätzlich gilt: Kindergeld bekommen alle Familien in Deutschland unabhängig vom Einkommen, das Familien erwirtschaften - und dazu gehört auch der Nebenverdienst eines Kindes. Das Familienportal des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erklärt hierzu auf seiner Webseite: "Kindergeld wird grundsätzlich für alle Kinder bis 18 Jahre gezahlt."
Das bedeutet, dass eine Familie für eine Minderjährige oder einen Minderjährigen mindestens bis zur Volljährigkeit Kindergeld beziehen kann, und zwar unabhängig davon, was der Nachwuchs hinzuverdient. Die Frage, ob der Job eines Kindes den Kindergeld-Betrag beeinflusst, lässt sich also ganz leicht mit "Nein" beantworten. Denn der Anspruch auf Kindergeld bleibt auch bestehen, wenn das Kind arbeitet.
Wie die Bundesagentur für Arbeit schreibt, kann im Gegenteil das Kindergeld bei einer Arbeitslosigkeit des Kindes sogar bis zum 21. Lebensjahr ausgezahlt werden. Unter anderen Umständen kann Kindergeld noch länger bezogen werden. Nämlich wenn sich das Kind in einer Ausbildung oder im Studium befindet, und zwar bis maximal 25 Jahre.
Wann wird Kindergeld nicht mehr gezahlt?
Es gibt nur wenige Gründe, warum Eltern in Deutschland für ihr minderjähriges Kind kein Kindergeld beziehen können. Kein Anspruch auf Kindergeld haben Erziehungsberechtigte demnach laut Familienportal, wenn sie bereits eine vergleichbare Leistung aus dem Ausland erhalten, auch wenn diese niedriger ausfallen sollte. Oder aber wenn sie hierzulande von einer "zwischen- oder überstaatlichen Einrichtung" eine vergleichbare Leistung beziehen.
Wie lange gibt es Kindergeld für ein behindertes Kind?
Hat das Kind eine Behinderung, besteht dem Familienportal zufolge unabhängig von dessen Alter Anspruch auf Kindergeld. Voraussetzung ist allerdings, dass das Kind wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung nicht in der Lage ist, ein jährliches Einkommen von über 10.908 Euro zu erzielen. Verdient das Kind mehr, prüft die Familienkasse, ob diesem weiterhin Kindergeld zusteht.
Ferner muss die Behinderung vor dem 25. Lebensalter eingetreten sein. Ist das Kind bis zum Jahr 1981 geboren, muss die Behinderung bis zum Alter von 27 Jahren eingetreten sein, wie die Bundesagentur für Arbeit auf ihrer Website schreibt. Sie macht zudem darauf aufmerksam, dass es nach dem 25. Geburtstag mindestens einen Erziehungsberechtigten geben muss, an den das Kindergeld ausgezahlt werden kann.
Übrigens: Kindergeld muss man trotz allem vorher beantragen. Auch andere Leistungen für Alleinerziehende und Familien wie das Elterngeld oder der Kinderzuschlag fließen nicht automatisch aufs Konto.
