Mit jedem weiteren eigenen Kind steigt das Armutsrisiko: Diese Erkenntnis geht aus einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung hervor. Demnach hätten Mehrkindfamilien ein deutlich höheres Armutsrisiko als solche mit weniger Kindern. Weit mehr als eine Million Familien würden aus drei und mehr nicht volljährigen Kindern bestehen. Mehr als jedes vierte Kind habe demnach zwei oder mehr Geschwister. Eine wichtige Säule dürfte vielen Familien demnach das Kindergeld sein. Doch, was, wenn acht Kinder unter einem Dach leben? Wie viel Kindergeld gibt es dann?
Wie viel Kindergeld erhält man bei acht Kindern?
Bedeuten mehr Kinder auch mehr Kindergeld? Ja. Die Berechnung der Kindergeld-Höhe ist mittlerweile denkbar einfach: Seit dem 1. Januar 2023 erhalten Eltern für jedes Kind einheitlich 250 Euro Kindergeld pro Monat. Die frühere Staffelung nach Anzahl der Kinder gibt es nicht mehr. Bis dahin gab es monatlich für die ersten beiden Kinder jeweils 219 Euro, für das dritte 225 und ab dem vierten 250 Euro pro Kind.
Der Anspruch besteht dabei grundsätzlich für alle Kinder, die in Deutschland leben. Auch für Kinder, die im EU-Ausland oder in bestimmten anderen Ländern wohnen, kann unter bestimmten Voraussetzungen Kindergeld bezogen werden. Eine Familie mit acht Kindern erhält aktuell acht mal 250 Euro und damit eine Gesamtsumme von 2000 Euro im Monat.
Übrigens: Die Ampel hatte eine Erhöhung des Kindergelds ab 2025 festgelegt.
Wichtige Regelungen zum Kindergeld im Überblick
Das Kindergeld ist steuerfrei – das gilt auch bei acht Kindern. Laut dem Bundesfinanzministerium wird es auch nicht als Einkommen angerechnet. Sollte es Probleme mit dem Antrag gegeben haben, kann das Kindergeld bis zu einem halben Jahr rückwirkend gezahlt werden. Auch damit es einfacher wird, hat sich im Hinblick auf die Antragstellung aber mittlerweile etwas getan.
Wichtig ist zu wissen, dass Kindergeld neuerdings fast automatisch ausgezahlt wird. Denn wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilt, erhalten Eltern nach der Geburt ihres Kindes einen Begrüßungsbrief mitsamt QR-Code. Dieser leite zu einem stellenweise vorausgefüllten Online-Antrag. Zudem gibt es bereits Überlegungen, ob man künftig das Kindergeld ganz ohne Antrag bekommen könnte.
Übrigens: Die Bundesregierung geht hart gegen Kindergeldbetrug vor.
Wie viel Kindergeld pro Kind 2025?
Ursprünglich war im politischen Berlin im Gespräch, das Kindergeld ab 2025 leicht zu erhöhen. Mit dem Ampel-Aus steht dahinter aktuell ein Fragezeichen.
Der Verband kinderreicher Familien Deutschland kritisierte bereits im Sommer 2024 die geplante Anhebung um fünf Euro. Vorsitzende Elisabeth Müller sagte beispielsweise: „Fünf Euro verpuffen noch vor dem Kassenband.“ Der Verband fordert:
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Ab dem dritten Kind fünf Prozent mehr Kindergeld
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Anhebung ab dem vierten Kind um zehn Prozent
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Staffelung nach Kinderanzahl wiedereinführen
Allen voran werden Eltern weiterhin genau beobachten, wie sich eine Erhöhung gestalten wird. In Medienberichten war zwischenzeitlich die Rede davon, dass nach einer Erhöhung im Jahr 2025 bereits ein Jahr später die Beträge erneut abgehoben werden sollen.
Übrigens: Der Blick in die EU zeigt: Deutschland landet bei der Unterstützung von kinderreichen Familien in der Top 6. An den Spitzenreiter aber mag keiner so richtig nah herankommen.