Einige Landesbeamte in Deutschland dürfen sich über erhebliche Nachzahlungen freuen. In mehreren Bundesländern wurde der Familienzuschlag rückwirkend erhöht, was zu beträchtlichen zusätzlichen Zahlungen führt. In einigen Fällen können Staatsdiener nun bis zu 20.000 Euro rückwirkend erhalten, wie die Bild berichtete.
Bis zu 20.000 Euro für Beamte: Nachzahlung dank Besoldungsanpassung
In Hamburg beispielsweise wurde ein Gesetzentwurf vorgelegt, der eine rückwirkende Erhöhung der Familienzuschläge ab dem 1. Januar 2022 vorsieht. Dies sagte Volker Wiedemann, Beamten-Chef des Hamburger Senats gegenüber der Bild. Der Zuschlag für die ersten beiden Kinder soll von 125 auf 170 Euro pro Monat steigen. Für das dritte und alle weiteren Kinder wird der Zuschlag von 386 auf 725 Euro pro Monat im Jahr 2022 und auf 800 Euro pro Monat im Jahr 2023 erhöht. Dies bedeutet, dass Beamte mit vier Kindern künftig einen Familienzuschlag von 1.940 Euro statt bisher 1.022 Euro erhalten, was einer monatlichen Erhöhung von 918 Euro entspricht.
Da die Nachzahlung rückwirkend erfolgen soll, wartet auf die Beamten offenbar ein Geldsegen. Für 2022 soll es pro Monat eine Nachzahlung von 768 Euro geben, für 2023 sind es dann sogar 918 Euro pro Monat. Daraus ergibt sich für 2022 eine Summe von 9.216 Euro und für 2023 11.016 Euro. Insgesamt also bis zu 20.232 Euro, wie die Bild schreibt.
Besoldungsanpassung - Das steckt dahinter
Die Anpassung des Familienzuschlags für Beamte ist in vielen Bundesländern ein aktuelles Thema. Aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Beamtenbesoldung aus dem Jahr 2020 erhalten viele Landesbeamte mehr Geld. Dieses Urteil wurde bereits in einigen Bundesländern umgesetzt, und die zusätzlichen Zahlungen werden ausgezahlt.
Einige der Hauptgründe für die Anpassung und die hohen Nachzahlung sind:
- Urteil des Bundesverfassungsgerichts: Das Gericht hat in seinem Urteil festgestellt, dass die Beamtenbesoldung in einigen Bundesländern nicht verfassungsgemäß war. Dies hat die Bundesländer veranlasst, ihre Besoldungsstrukturen zu überprüfen und Anpassungen vorzunehmen, um sie in Einklang mit dem Urteil zu bringen.
- Familienunterstützung: Der Familienzuschlag ist ein zusätzlicher Betrag, der Beamten aufgrund ihrer familiären Situation gewährt wird. Die Erhöhung dieses Zuschlags soll eine Anerkennung und Unterstützung für Beamte mit Familien und insbesondere für diejenigen mit Kindern darstellen.
- Steigende Lebenshaltungskosten: Die Erhöhung des Familienzuschlags kann auch als Reaktion auf die steigenden Lebenshaltungskosten in Deutschland gesehen werden. Die zusätzlichen Zahlungen helfen vielen Beamtenfamilien, diese steigenden Kosten besser zu bewältigen.
- Rückwirkende Anwendung: Einige Bundesländer haben beschlossen, die Erhöhung des Familienzuschlags rückwirkend anzuwenden. Dies bedeutet, dass Beamte Nachzahlungen für die Monate erhalten, in denen die erhöhten Zuschläge noch nicht in Kraft waren.
Wichtig: Der Familienzuschlag gilt für Beamte in jedem Bundesland, allerdings unterscheidet er sich von Land zu Land in der Höhe.
Hohe Nachzahlung für Beamte - So ist die Situation außerhalb Hamburgs
Auch andere Bundesländer außer Hamburg haben entschieden, rückwirkende Erhöhungen des Familienzuschlags vorzunehmen oder dies bereits umgsetzt. In Brandenburg beispielsweise wird der Zuschlag für das erste und zweite Kind auf 292,36 Euro erhöht, während der Zuschlag für das dritte und jedes weitere Kind auf 706,76 Euro pro Monat steigt. In Bayern und Mecklenburg-Vorpommern sind Erhöhungen des Familienzuschlags bereits beschlossen oder zumindest geplant.
Hessen zahlt den Aufschlag bereits seit dem 1. April 2023 aus. In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen beispielsweise stieg der Familienzuschlag schon im Dezember 2022. Bild schreibt außerdem: "Im Südwesten sollen Beamte außerdem rückwirkend für drei Jahre entschädigt werden. Das dürften je nach Wohnort und Kinderzahl bis zu 7.200 Euro sein."