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Gehalt
Gehalt: Verdienen Sie mehr als der Durchschnitt?
Wie viel verdient der Durchschnittsdeutsche wirklich? Da das Thema mit Tabus behaftet ist, gibt es oft wenig Vergleichswerte. Das hat nun ein Ende.
Eine Person hält Geldscheine in den Händen.jpeg       -  Hat man mehr oder weniger Geld in den Händen als der Rest des Landes? Wer sich diese interessante Frage bereits gestellt hat, erhält nun Antwort.
Foto: Zacharie Scheurer, dpa (Symbolbild) | Hat man mehr oder weniger Geld in den Händen als der Rest des Landes? Wer sich diese interessante Frage bereits gestellt hat, erhält nun Antwort.
Sven Koukal
 |  aktualisiert: 16.04.2025 14:16 Uhr

Na, wie viel Geld haben Sie auf ihrem Konto? Je nach Generation werden Sie sich vermutlich mehr oder weniger vor den Kopf gestoßen fühlen, um darauf eine Antwort zu geben. Und auch die Frage nach dem eigenen Gehalt ist für viele Menschen in Deutschland noch immer mit einer Art Tabu behaftet. Auch deshalb fordert unter anderem die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung „Transparenz statt Tabu“ in dieser Thematik. Die Ungleichheiten im Verdienst wachsen, die Gehaltsschere geht immer weiter auseinander. Ob man selbst unter oder im bundesdeutschen Schnitt liegt oder man gar über den mehr als 22.000 Euro der neuen Bundestagspräsidentin Julia Klöckner rangiert - zeigt der Blick in die Statistik.

Wie viel ist ein normales Gehalt in Deutschland?

Folgt man den Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), waren allein im Jahr 2018 rund zwei Drittel der Deutschen der sogenannten Mittelschicht zuzuordnen. Dafür wird eine Gehaltsspanne aufgefächert: So lag sie vor wenigen Jahren noch für eine Person zwischen 1500 und 4000 Euro, bei einem Paar mit zwei Kindern bei 3000 bis 8000 Euro. Spricht man von einem „guten Nettogehalt“, so zeigen vom Portal Statista analysierte Zahlen des Fraunhofer-Instituts, dass mit Stand 2023 dafür 2284 Euro angesetzt werden.

Der Spannweite ist recht groß, was den Verdienst an sich geht und vor allem, wenn man das Gehalt für die jeweiligen Branchen aufschlüsselt. So nennt das Statistische Bundesamt (Destatis), dass bei Vollzeitbeschäftigten es je nach Wochenarbeitsstunden von einem Bruttomonatsverdienst von 3133 Euro im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei geht, hin zu mehr als 6000 Euro in der Branche „Erbringung von Finanz- und Versicherungs­dienst­leistungen“.

Wer Millionen Euro als Gehalt im Fokus hat, der sollte sich wiederum nach Top-Jobs in Branchen wie dem Ingenieurwesen in der Pharmaindustrie und der Wirtschaftsprüfung umschauen oder als Immobilienmakler oder Versicherungsvertreter arbeiten.

Übrigens: Statistiken im Kontext des Gehalts gibt es viele - so gibt es auch belastbare Werte dazu, wer beispielsweise bei der Zeitumstellung Geld verliert und wer profitiert.

Was verdient das oberste Prozent in Deutschland?

Um herauszufinden, wie der eigene Stand in Sachen Geldverdienen im Vergleich zu den Mitbürgern ist, gibt es unter anderem Einkommensrechner. Etwa den des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Anhand weniger Parameter ist schnell ersichtlich, wo man sich einzuordnen hat. Dazu müssen lediglich ein paar wenige Faktoren eingetragen werden und schwups wissen Sie, wie viel Prozent der Deutschen „reicher“ sind. Alternativ wissen auch hier die Destatis-Zahlen weiter.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, muss man ein Bruttojahresverdienst von rund 213.000 Euro vorweisen, um im obersten Prozent des Landes zu landen

Übrigens: Ab einer gewissen Einkommensgrenze macht Geld Untersuchungen zufolge nicht mehr oder weniger glücklich.

Wie viele Deutsche verdienen mehr als ich?

52.159 Euro - so hoch war der mittlere Bruttojahresverdienst in Deutschland im Jahr 2024, gemessen am Median. Das Bundesamt erklärt: Die Hälfte des Landes verdiente demnach so viel oder mehr, die andere Hälfte weniger. Der rein rechnerische Mittelwert liege rund 10.000 Euro höher und zeige, wie sehr große Gehälter den Schnitt beeinflussen.

Nach sogenannten Perzentilen aufgereiht ergibt sich folgendes Bild, um der Frage nachzukommen. Der Perzentil-Wert gibt an, welcher prozentuale Anteil der Beschäftigten weniger oder gleich viel verdient:

  • 2024 verdienten zehn Prozent der Vollzeitbeschäftigten 32.526 Euro oder weniger (mit Sonderzahlungen).

  • 20 Prozent verdienten 37.944 Euro oder weniger.

  • 30 Prozent verdienten 42.700 Euro oder weniger.

  • 40 Prozent verdienten 47.244 Euro oder weniger.

  • 50 Prozent (Median) verdienten 52.159 Euro oder weniger.

  • 60 Prozent verdienten 58.214 Euro oder weniger.

  • 70 Prozent verdienten 65.843 Euro oder weniger.

  • 80 Prozent verdienten 77.105 Euro oder weniger.

  • 90 Prozentverdienten 97.680 Euro oder weniger.

Übrigens: Sollten Sie zur Auffassung kommen, dass es sich als Deutscher mehr lohnt, in den Nachbarländern zu arbeiten, sollten Sie neben dem Gehalt Umstände wie die Steuer oder persönliche Präferenzen nicht außen vor lassen.

 
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